Auf dem Liesborner Handwerksmarkt präsentieren sich Handwerker. Besucher können Stockmachern, Zunderklopfern und Pfannenschmieden über die Schulter schauen.
Ein buntes Markttreiben der Handwerker erwartet die Besucherinnen und Besucher beim diesjährigen Handwerkstag rund um das Museum Abtei Liesborn. Am 25. Juni können von 11 bis 18 Uhr an mehr als 50 Ständen die zahlreichen Produkte traditioneller Handwerkskünste bestaunt, ausprobiert und erworben werden.
Natürlich darf man bei der Fertigung auch über die Schulter schauen und im Austausch mit den Händlerinnen und Händlern viele interessante Dinge über fast vergessene Gewerke wie Stockmacher oder Zunderklopfer erfahren. Handwerker geben über ihre Arbeit ausführlich Auskunft. Erstmals dabei sind auch eine Manufaktur für handgeschmiedete Eisenpfannen und ein Hersteller von Micro Gemüse.
Eingebettet ist das turbulente Marktgeschehen der Handwerker in zahlreiche spannende Angebote in den Räumen der barocken Benediktinerabtei. Mit „Wir sind Rincklake – Porträtmalerei im Selfiezeitalter“ (19.06.–11.09.2022) und der Jubiläumspräsentation „ZUKUNFT_ZU KUNST – 70 Jahre KKV“ des Kreiskunstvereins Beckum-Warendorf (12.06.–24.07.2022) können zwei aktuelle Sonderausstellungen besucht und an Führungen teilgenommen werden.
Im Rahmen des bundesweiten Digitaltages besteht bei Rincklake zudem die Möglichkeit, an einer Fotostation in das 19. Jahrhundert einzutauchen, die Porträtkultur jener Zeit in die Gegenwart zu holen und an einem digitalen Gewinnspiel teilzunehmen. Wer dann inspiriert von den vielen künstlerischen Eindrücken selbst aktiv werden möchte, kann dies an der „Kreativstation“ tun. Natürlich ist auch wieder für das leibliche Wohl gesorgt, denn Kunst und Kulinarik passen gut zusammen und ein Gang rund um Kloster und Kirche macht sicherlich hungrig.
Im Herzen des Dorfes Liesborn in der Gemeinde Wadersloh, angeschmiegt an den mächtigen romanischen Turm der Pfarrkirche Ss. Cosmas und Damian, liegt die altehrwürdige Abtei Liesborn. Vermutlich um 815 zunächst als Damenstift gegründet, entwickelte sie sich einst zu einem der wichtigsten Klöster des Bistums Münster.
Im Jahr 1131 wurde der Frauenkonvent aufgelöst und den Mönchen des Benediktinerordens übertragen. Im 15. Jahrhundert erlebte das Kloster unter Abt Heinrich von Kleve mit der „Liesborner Malerschule“ eine künstlerische und geistige Blütezeit in der Kunstwerke von internationaler Berühmtheit entstanden. Die “Barocke Blüte” setze mit Abt Gregor Waldmann ein: Der beeindruckende Repräsentationsbau stammt aus dieser Zeit.
Im Zuge der Säkularisation wurde die Abtei 1803 aufgelöst. In den nachfolgenden Jahrzehnten wurden die Kunstschätze in alle Winde zerstreut und viele Gebäudeteile abgerissen: Von dem einstmals stattlichen Klosterensemble mit Klausur und Wirtschaftshof sowie zahlreichen Obst-, Kräuter- und Blumengärten sind heute nur die Kirche, der in der Barockzeit errichtete dreiflügelige Abt- und Repräsentationsbau und die Remise erhalten.
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