Dr. Peter Kracht 1956-2022

Unna – Völlig überraschend ist Dr. Peter Kracht in der Nacht zum 12. April gestorben. “Pit” Kracht kannte die Geschichte und die Geschichten seiner Heimatstadt Unna, der Hellweg-Region und ganz Westfalens wie kaum ein anderer. In einer Vielzahl von Zeitungs- und Zeitschriftenartikeln, wissenschaftlichen Aufsätzen und Büchern hat er sie unterhaltsam und verständlich beschrieben. Mit ihm verliert Westfalen eine seiner wichtigsten Stimmen.

Dr. Peter Kracht

Dr. Peter Kracht bei einem Volksfest in Schmallenberg 2019

Wenige Monate nach Erscheinen der Westfalium-Erstausgabe im März 2002 nahm Pit Kracht Kontakt zur Westfalium-Redaktion auf und war seit November 2002 in jeder Westfalium-Ausgabe mit mehreren Artikeln dabei, oft kam in den vergangenen 20 Jahren auch die Westfalium-Titelgeschichte aus Pits flotter Feder. Vor allem die Spuren der alten Römer in Westfalen und das Wandern im Sauerland waren ihm eine Herzensangelegenheit. Seit 2015 war Pit Kracht als stellvertretender Chefredakteur für die Hellweg-Ausgabe von Westfalium verantwortlich.

Das publizistische Werk von Pit Kracht ist wirklich umfangreich: Nach seinem Geschichtsstudium und der Promotion an der Ruhr-Universität Bochum zu den “griechisch-etruskischen Handelsbeziehungen vom 7. bis 4. Jahrhundert vor Christus” war er lange Jahre als Redakteur für den Hellweger Anzeiger tätig. Kracht edierte das Jahrbuch Westfalen und den Heimatkalender des Kreises Soest, die Mitgliederzeitschrift vom Sauerländer Gebirgsverein und eine Vielzahl von Büchern zu regionalen und historischen Themen.

Darüber hinaus engagierte sich der 1956 geborene Sozialdemokrat auch als Ortsbürgermeister von Unna-Massen, als Kreisheimatpfleger, als Hauptfachreferent Kultur des Sauerländer Gebirgsvereins, als Kulturwart des Deutschen Wanderverbands und als Mitglied des Deutschen Nationakomitees für Denkmalschutz. Gute Gründe für den Bundespräsidenten, Pit Kracht das Bundesverdienstkreuz am Bande zu verleihen.

Mit unerschütterlicher Freundlichkeit und guter Laune war Pit Kracht für Westfalium fast 20 Jahre in hitzigen Redaktionskonferenzen und stressigen Heftproduktionen ein stabiliserender Faktor – mit seinem profunden Wissen und seiner Produktivität hat er Westfalium geprägt und war mit seiner Menschlichkeit ein Gewinn für alle, die mit ihm zusammenarbeiten durften. Wir trauern mit seiner Frau und seinen zwei Töchtern und sprechen ihnen unser herzliches Beileid aus. (Wienand Geuking)

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