Herbstliche Landpartie in Balve

Herbstliche Freuden auf Schloss Wocklum bei Balve: Nach den Absagen der sommerlichen Landpartien in diesem und im vergangenen Jahr wegen der Corona-Pandemie öffnet das historische Wasserschloss bei Balve dieses Wochenende (30.9.-3.10.2021) wieder die Pforten für eine Herbstliche Landpartie. Rund 120 Aussteller werden ihr vielfältiges Angebot von Mode und Schmuck, Praktischem und Erlesenem, Gartenfloristik und Kulinarisches in weißen Pagodenzelten und Großzelten rund um das Schloss präsentieren. Der Veranstalter empfiehlt den Kauf der Eintrittskarten online, weil so Wartezeiten an den Tageskassen vermieden werden können.

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Mehr als 120 Aussteller präsentieren bei der herbstlichen Landpartie auf Schloss Wocklum schöne, leckere und nützliche Sachen – Foto Rainer Timpe

Zusätzlich zum Shopping im Grünen gibt es ein unterhaltsames Rahmenprogramm mit großen Klangkulissen und vielen reizvollen Foto-Motiven. Was bei den Besuchern in den vergangenen Jahren besonders gut ankam: Die Vielfalt des Angebots, die Individualität der Aussteller, das hervorragende kulinarische Angebot und die ausgezeichneten Weine. Besucher der vergangenen herbstlichen Landpartien zeigten sich begeistert vom besonderen Mix der Messe: „Hier finde ich Dinge, die nirgendwo in den Einkaufszentren und Fußgängerzonen der Städte angeboten werden“, erklärten Gäste der Landpartie übereinstimmend. „Shopping im Grünen und dazu ein hervorragendes kulturelles Rahmenprogramm mit viel Musik – das zieht uns seit Jahren immer wieder an“, kommentierte im vergangenen Jahr Elke Drost aus Winterberg ihren Besuch. Und: „Hier hab‘ ich gefunden, was auf dem Gabentisch an Weihnachten eine echte Überraschung sein wird“, berichtete die Winterbergerin.

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Was ist eine herbstliche Landpartie ohne Kürbisse! – Foto Rainer Timpe

Das Schloss Wocklum liegt etwa zwei Kilometer nordöstlich der Stadt Balve im Tal der Orle. Der altfränkische Ursprung des Wasserschlosses wird durch die Reste einer sächsischen Wallburg dokumentiert. Eine 250 Jahre alte Hainbuchenallee führte als ehemalige Poststraße zu der westfälisch-barocken Schlossanlage. 1646 erwarb Dietrich Freiherr von Landsberg das Schloss, das sich bis heute im Besitz der Familie Landsberg-Velen befindet. 1708 begann sein Nachfahre Franz Anton Freiherr von Landsberg mit der Erweiterung des Schlosses. Er ließ eine Kapelle errichten und erbaute den Westteil des Haues neu. 1756 heiratete der damalige Hausherr Clemens August Freiherr von Landsberg die Stiftsdame Anna Theresia von Velen zu Velen, einziges Kind des sehr vermögenden Hermann Anton Freiherrn von Velen zu Velen. Mit dem Tod des Schwiegervaters 1767 erlosch die männliche Linie derer von Velen. Clemens August übernahm nicht nur vollständig dessen Ämter im Fürstbistum Münster, nämlich die Amtsdrostei Meppen und die Geheime Ratsstelle, sondern auch den gesamten Gutsbesitz. So entstand durch Heirat und Erbschaft das Adelshaus Landsberg-Velen mit den Schlössern Wocklum und Velen und Haus Altenkamp in Papenburg. Clemens-August ließ nach der Hochzeit Schloss Wocklum umbauen, indem er im alten Teil das Obergeschoß abriss und neu aufbauen ließ. Ferner beauftragte er Kunstmaler damit, den fast 40 Meter langen Flur prächtig auszumalen. Damit seine Frau sich in Wocklum ein wenig heimatlich fühlte, wurden das Schloss Velen und Haus Altenkamp an die Wand im Eingangsbereich gezeichnet.

Der Sohn des Clemens August von Landsberg und seiner Gemahlin Anna Theresia von Velen, Paul Joseph erhielt am 13.06.1792 das Recht der Namens- und Wappenvereinigung derer von Landsberg mit „von Velen“ und nannte sich nun „von Landsberg-Velen“. 1840 erhob der preußische König Friedrich Wilhelm IV. den einige Jahre vorher erworbenen Gemener Besitz zur „Standesherrschaft“ und ihren damaligen Besitzer Johann Ignaz von Landsberg-Velen zum „Graf von Landsberg-Velen und Gemen“. Der Grafentitel vererbt sich seitdem jeweils auf den männlichen Haupterben, während die übrigen Familienmitglieder weiterhin zu den Freiherren beziehungsweise Freifrauen zählen. Das Schloss in Velen war für eine lange Zeit der Sitz der Adelsfamilie. Erst Max Graf von Landsberg-Velen nahm nach seiner Heirat im Jahre 1920 Wocklum als seinen Hauptwohnsitz. Er ließ das Schloss von Grund auf sanieren und restaurieren. Auch die Gartenanlage wurde neu gestaltet.

Glücklicherweise hat Schloss Wocklum im Zweiten Weltkrieg nicht gelitten, so dass die kunstvollen Wandmalereien, die üppigen Stuckdecken und die wertvollen Parkettböden ebenso im Originalzustand erhalten sind wie das schöne Mobiliar und die antiken Kronleuchter.

Für den Besuch der Landpartie gelten die 3G-Regeln – geimpft, genesen und negativ getestet. Ein Testzentrum ist geplant. Masken sind nur im Ein- und Ausgangsbereich, in den Großzelten und unter überdachten Räumen zu tragen.

Herbstliche Landpartie Schloss Wocklum, www.landpartie-wocklum.de

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