Biogemüseanbau wird digitalisiert

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Biogemüseanbau wird digitalisiert: Biohof Elfrich und SuperBioMarkt organisieren den Biogemüseanbau ganz neu, um nur nach Bedarf zu produzieren und Lebensmittelverschwendung auszuschließen.

Biogemüseanbau wird digitalisiert

Auf dem Biohof Elfrich werden alle Prozesse – vom Pflanzen des Gemüses über die Bewässerung und Unkrautbeseitigung bis hin zur Ernte – zentral über eine Software erfasst, kontrolliert und gesteuert – Foto SuperBioMarkt

SuperBioMarkt und Biohof Elfrich aus Saerbeck bieten Kunden nachhaltig produziertes Bio-Gemüse von erstklassiger Frische. Mit ihrer Zusammenarbeit setzen sie neue Maßstäbe für die zukunftsfähige, wirtschaftliche Produktion von Bio-Gemüse. Zentraler Baustein für den Biogemüseanbau ist eine vollständig digitalisierte Wertschöpfungskette vom Biohof bis zum Konsumenten, die eine Produktion je nach Filialbedarf sichert, so Lebensmittelverschwendung weiter bekämpft und die Umweltfolgekosten des Anbaus im Sinne eines enkelfähigen Wirtschaftens reduziert.

Biogemüseanbau wird elektronisch gesteuert

SuperBioMarkt und Biohof Elfrich aus Saerbeck bieten Kunden nachhaltig produziertes Bio-Gemüse von erstklassiger Frische. Mit ihrer Zusammenarbeit setzen sie neue Maßstäbe für die zukunftsfähige, wirtschaftliche Produktion von Bio-Gemüse – Foto SuperBioMarkt

Auf dem Biohof Elfrich werden alle Prozesse – vom Pflanzen des Gemüses über die Bewässerung und Unkrautbeseitigung bis hin zur Ernte – zentral über eine Software erfasst, kontrolliert und gesteuert. So wird etwa jede Stunde die Saugspannung im Boden gemessen und die Beregnung passend nach Bedarf des Bodens ausgeführt. Beim Pflanzen sorgen per GPS gesteuerte Traktoren dafür, dass das Saatgut zentimetergenau und damit ökonomisch auf den Feldern ausgebracht wird. „Unser Gemüse im Biogemüseanbau bekommt ausschließlich das, was es auch benötigt“, erklärt Josef Elfrich, der die Landwirtschafts-Software selbst entwickelt hat.

Das Ergebnis ist ein hoher Ernteertrag an qualitativ hochwertigen Bio-Produkten kombiniert mit einem ressourcenschonenden Anbau nach den Richtlinien d­­es Demeter-Verbandes. „Die digitalen Technologien unterstützen, Bio nach höchstmöglichen wirtschaftlichen Ansprüchen für den Markt zu produzieren und gleichzeitig die Umweltfolgekosten für Wasser und Boden auf ein Minimum zu reduzieren“, so Elfrich weiter.

Zudem wickeln Biohof Elfrich und SuperBioMarkt die Bedarfssteuerung der Produkte über die Software in Echtzeit ab. Das schließt eine Überproduktion aus und leistet einen Beitrag im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung. Jährlich fallen in Deutschland entlang der gesamten Lebensmittelversorgungskette rund zwölf Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle an, von denen ein großer Teil genießbar ist. Bereits seit Jahren arbeitet SuperBioMarkt beim Thema mit den Initiativen Too Good To Go und foodsharing zusammen. Beide setzen sich dafür ein, dass Lebensmittel, die nicht mehr verkauft werden dürfen, anderweitig verteilt werden. Die Überproduktion zu vermeiden, packt das Übel an der Wurzel und ermöglicht eine Bio-Herstellung nach saisonalen Konsummengen in den einzelnen Filialen von SuperBioMarkt.

Biogemüseanbau wird digitalisiert

Biohof Elfrich und SuperBioMarkt wickeln die Bedarfssteuerung der Produkte über die Software in Echtzeit ab – Foto SuperBioMarkt

„Wir produzieren nur soviel, wie unsere Abnehmer benötigen“, erklärt Elfrich. Realisiert wird dies durch die digitalisierte Bedarfserfassung per Software, die einen „Gemüseanbau on demand“ ermöglicht: So kann der Biohof genau das anpflanzen, was der SuperBioMarkt aktuell benötigt und – per Knopfdruck – beim Biohof in Auftrag gibt. Die schnelle digitalisierte Auftragsabwicklung sorgt dafür, dass die Produkte mit erstklassiger Frische in nur 48 Stunden von der Ernte bis ins Gemüseregal gelangen – anstatt der im Lebensmitteleinzelhandel sonst üblichen drei bis zehn Tage.

Biogemüseanbau wird digitalisiert

Die digitalen Technologien stellten einen optimalen Ressourcenverbrauch sicher und möglichst geringe Umweltfolgekosten, indem beispielsweise eine übermäßige Beanspruchung des Grundwassers ausgeschlossen wird und die Einhaltung der natürlichen Fruchtfolge bereits bei der Bepflanzung berücksichtigt wird – Foto SuperBioMarkt

„Bio muss wirtschaftlich und nachhaltig sein. Dafür brauchen wir neue Ansätze und innovative Technologien entlang der gesamten Wertschöpfungskette“, erklärt Michael Radau, Vorstandsvorsitzender der SuperBioMarkt AG. Die enge Zusammenarbeit mit dem Biohof Elfrich, von dem SuperBioMarkt sein frisches Gemüse für einen Großteil der 34 Filialen bezieht, ist eine Partnerschaft mit Vorbildcharakter: „So wird Bio-Erzeugung zukunftsfähig und damit enkeltauglich.“ Der Einsatz digitaler Technologien sorgt dafür, dass sich der Bio-Anbau für den Biohof Elfrich lohnt, für den Konsumenten, der das Biogemüse kauft, und für den Boden und die Umwelt. Die digitalen Technologien stellten einen optimalen Ressourcenverbrauch sicher und möglichst geringe Umweltfolgekosten, indem beispielsweise eine übermäßige Beanspruchung des Grundwassers ausgeschlossen wird und die Einhaltung der natürlichen Fruchtfolge bereits bei der Bepflanzung berücksichtigt wird.

„Durch die Partnerschaft mit innovativen Musterbetrieben wie Biohof Elfrich garantieren wir unseren Kunden frische und hochwertige Produkte, die nachhaltig und bedarfsgerecht produziert werden“, so Radau. Die hohe Produktivität von innovativen Betrieben wie dem in Saerbeck trage dazu bei, den im Zuge der „Bio-Revolution“ weiterhin konstant steigenden Bedarf nach Bio-Produkten langfristig bedienen zu können. SuperBioMarkt werde seine Partnerschaft mit Bio-Betrieben wie Biohof Elfrich zukünftig weiter ausbauen. Biohof Elfrich soll perspektivisch alle 33 Filialen mit Biogemüse beliefern. Radau: „Das ist die Zukunft der Landwirtschaft, die wir aktiv mitgestalten wollen.“

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