Filmbeiträge zur Sonderausstellung: Auf der Homepage des Weserrenaissance-Museums Schloss Brake gibt es neue Filmbeiträge zur aktuellen Ausstellung zu sehen.
Das Weserrenaissance-Museum Schloss Brake denkt digital. Zusätzlich zum ganz persönlichen Museumsbesuch (mit aktuellem, negativem Schnelltest und vorheriger Terminvereinbarung) kann man die aktuelle Sonderausstellung „Mettendchen aus dem Homeoffice – Karikaturen von Peter Menne“ auch virtuell in Filmbeiträgen bestaunen.
Derzeit ist auf der Homepage sowohl der Eröffnungsfilm als auch ein Making-of zu sehen. Das sind zwei interessante Filmbeiträge. In Kürze stellt das Museum immer freitags ab 10 Uhr weitere spannende Filmbeiträge online. Dieses liefert neue Eindrücke, Sichtweisen, Gespräche und Denkanstöße zur Ausstellung, zur Pandemie und Westfalen.
Los geht es am Freitag, 23. April, mit einem Filmbeitrag des Kleinkünstlers Erwin Grosche. Er stellt auf unterhaltsame Weise die verschiedenen Corona-Grußformen vor. Am Freitag, 7. Mai dreht sich dann alles um das Thema Süßigkeiten. Wem ist nicht schon einmal eine ganze Tüte Lakritzschnecken aufgeplatzt? Peter Menne hat diesen Moment im Bild festgehalten. Am Freitag, 21. Mai, geht es um Schweine, am Freitag, 4. Juni, um Schützen, und am Freitag, 18. Juni, um Kühe.
Mit seiner spitzen Feder zaubert Peter Menne markante Figuren. Das Weserrenaissance-Museum Schloss Brake widmet dem Karikaturisten bis Sonntag, 11. Juli, eine Sonderausstellung. Zu sehen gibt es spitzfindige Satire und präzise beobachtete Milieubeschreibungen. Mennes Zeichnungen verortet man gerne in Westfalen. Sie sind sperrig und kantig wie der Westfale selbst, was sie davor bewahrt, in irgendeine Heimattümelei abzurutschen.
Menne thematisiert den kleinen Mann bzw. die kleine Frau auf der Straße. Doch Vorsicht, man darf sich nicht täuschen lassen! Denn so harmlos, wie es auf den ersten Blick vielleicht scheint, sind Mennes Pinselstriche nicht. Bei allem Verständnis für die Verschrobenheiten, Verklemmtheiten und Spleens der westfälischen Provinzbürger können sie einem auch gehörig leidtun. Bei aller vordergründigen Komik erlauben die Bilder auch Blicke in die seelischen Abgründe der Porträtierten. Diese Doppelbödigkeit macht nicht zuletzt das Besondere der Menneschen Karikaturen aus.
Als Antwort auf den Lockdown zu Beginn der Coronakrise schuf Peter Menne kurzweilige Bild-Text-Collagen, die Unterhaltung und Ersatz für geschlossene Kultureinrichtungen bieten sollten. Bekannte Autoren wie Fritz Eckenga, Erwin Grosche, die Bullemänner, Andreas Scheffler oder Johann König lieferten ihm Kurzgeschichten, Gedichte, Aphorismen und Kommentare, auf die Menne mit satirischen Zeichnungen antwortete. So entstand das Projekt KulturLieferservice, dessen virenfreie Unterhaltung die Kulturinteressierten per E-Mail, auf Facebook, Instagram, über Tageszeitungen und Stadtmagazine erreichte.
Die Ausstellung „Mettendchen aus dem Homeoffice“ zeigt eine Auswahl der Originalzeichnungen und gibt Einblick, wie Kreativität auch in unwirtlichen Zeiten zusammenfindet. Begleitend zur Ausstellung gibt es eine gleichnamige Publikation und Lesungen beteiligter Autoren.
Peter Menne wurde 1962 ohne größeres Dazutun als Westfale geboren – wie er selber sagt. Seine berufliche Laufbahn begann im Aktzeichensaal der FH Bielefeld. 1991 zog es ihn an die Berliner Kunsthochschule. Vielen Lippern ist Peter Menne noch gut in Erinnerung, denn 1993 erhielt er ein Stipendium des Landesverbands Lippe und der Stadt Schieder-Schwalenberg, wo er viele Jahre als Dozent an der Sommerakademie unterrichtete. Nähere Informationen zu Peter Menne und ein interaktives Making-of zum gesamten Projekt findet man auf www.menne-illustration.de/kulturlieferservice/.
Doch damit nicht genug. Auch für das Ausstellungsende ist bereits etwas Besonderes geplant. „Schon jetzt möchten wir Sie zur Finissage am Sonntag, 11. Juli 2021, um 15.00 Uhr ins Schloss Brake einladen“, sagt Peter Menne. Im Anschluss an die Finissage liest Andreas Scheffler, einer der beteiligten Autoren, aus dem Buch zur Ausstellung und aus weiteren Werken. Eine weitere Lesung ist mit dem bekannten Autor Fritz Eckenga geplant.
Die Sonderausstellung wird unterstützt vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, vom Kultursekretariat NRW in Gütersloh, vom Landesverband Lippe, von der Alten Hansestadt Lemgo, vom Landschaftsverband Westfalen- Lippe, von der Lippischen Landesbrandversicherung AG, von der Abfallbeseitigungs GmbH Lippe, von der Sparkasse Lemgo und von der Heinrich Siebrasse Stiftung.
Die Ausstellung wurde als Wanderausstellung konzipiert, und zwar auf Initiative des Weserrenaissance-Museums Schloss Brake in Kooperation mit dem Kultursekretariat NRW in Gütersloh. „Wir freuen uns sehr, dass die Premiere bei uns stattfindet und dass die Werke zuerst bei uns zu sehen sind“, sagt Museumsdirektorin Dr. Vera Lüpkes. Anschließend wird die Ausstellung auch in weiteren Städten Nordrhein-Westfalens gezeigt.
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