Westfalen – Beim Hofladen in der Nähe ist gut einkaufen. Der Service ist persönlich, Parken ist kein Problem, die Produkte sind frisch und man kann oft sogar zuschauen, wie sie wachsen und verarbeitet werden. Kein Wunder, dass bäuerliche Direktvermarkter zurzeit einen kräftigen Kundenzulauf verzeichnen können. Westfalium hat Bauernläden und Direktvermarkter im Sauerland, im Münsterland, am Hellweg und in Ostwestfalen-Lippe besucht (Adressen und Weblinks siehe Tabelle am Ende dieses Artikels).
Einkaufen auf dem Bauernhof liegt im Trend – das bestätigt Susanne Drepper-Heesch vom Hof Drepper im Iserlohner Ortsteil Sümmern. Nicht nur aus dem Sauerländer Umkreis, sondern ebenso aus dem angrenzenden Ruhrgebiet strömen die Kunden in Corona-Zeiten in den Hofladen. „Teilweise ist das auch eine Art Erlebniseinkauf“, versteht Susanne Drepper-Heesch sehr gut den Drang vieler Menschen, einmal rauszukommen und auf dem Land abseits vom Gedränge in den Supermärkten in Ruhe einzukaufen. Nur die Beschränkung auf zehn Personen im Laden lässt mitunter Kunden zeitweise sprichwörtlich „im Regen stehen“, wobei auf dem Iserlohner Hof mit einem Pavillon vor dem Eingang allerdings für trockene Abhilfe gesorgt ist. Der Landmarkt bietet ein breites Sortiment selbst produzierter, frischer sowie regionaler Produkte. Seit Generationen wird auf dem 1792 gegründeten Hof Drepper in Familienbesitz Gemüse angebaut. Der geerntete Kohl wird mit eigenen Lkws an alle namhaften Handelsketten geliefert.
Hofladen in der Nähe: Hof Drepper in Iserlohn
Mehr als 600 Positionen umfasst die Liste von Privatkunden, die sich ihre Lebensmittel- Kisten nach Hause bringen lassen. Konserven, etwa mit Rinderbraten, oder Eintöpfe aus der eigenen Fleischerei und dort abgefüllt, sind in der Coronazeit stark nachgefragt. Susanne Drepper-Heesch vermutet dahinter den Zeitmangel zum Kochen im Homeoffice und die derzeitige Abneigung, häufiger in der Woche einkaufen zu gehen. Das im eigenen Holzbackofen gebackene Brot und die selbstgemachten Kuchen sind weitere Pluspunkte. Bitter sind hingegen der Ausfall von Veranstaltungen in der Partytenne oder des beliebten Spargelfestes am 1. Mai.
Auf die Nachzucht reinrassiger Hochlandrinder hat sich Gerd Ostholt junior spezialisiert. Die Nachfahren der ursprünglich aus Schottland stammenden Tiere grasen friedlich auf den Wiesen in der Grürmannsheide in Iserlohn-Letmathe. Mindestens vier Jahre lang werden die Tiere ökologisch gehalten, bevor Ostholt sich von ihnen trennt. Eine kleine Metzgerei übernimmt die Schlachtung. Verkauft wird das hochwertige Rindfleisch auf Vorbestellung ab einem Kilogramm. Ab 200 Kilogramm Bestellwert wird geschlachtet. Der Öko-Landwirt hat den in Familienbesitz befindlichen Hof 1991 auf die ökologische Schiene gesetzt.
Auch beim Hofladen in der Nähe wird das Versandgeschäft immer wichtiger. Der Biohof begrüßt sowohl im Bioladen mit Naturkostvollsortiment als auch bei der Lieferung seiner „Bio-Kisten“ in der Corona-Krise etliche neue Kunden. „Der Zulauf ist gewaltig“, sagt Luise Lautwein, die den Bioladen führt. „Nachhaltigkeit ist in. Und außerdem wollen sich die Leute nicht anderswo ins Getümmel stürzen.“ Alle verkauften Produkte sind aus kontrolliert biologischem Anbau, was unter anderem auch durch die Demeter-Vereinigung für biologische-dynamische Landwirtschaft überprüft wird. Bewährter Zulieferer ist Bio-Großhändler Weiling aus Coesfeld.
Hofladen in der Nähe: Fischhof Baumüller bei Wickede
Seit mehr als 50 Jahren beschäftigt sich Familie Baumüller bei Wickede mit der Vermarktung und Veredelung von Speisefischen. Der Fischhof Baumüller bietet in seinem Hofladen Frisch- und Räucherfisch an, angefangen bei der fangfrischen Forelle und diversen über Buchenholz geräucherten Fischspezialitäten bis hin zum ausgefallenen Meeresfisch und Salaten. Durch die Lage im Strullbachtal wird der Hof ständig mit frischem Quellwasser versorgt – deswegen schmecken die Baumüller-Forellen so gut. Auf den Wochenmärkten in Werl und Neheim, in Viertmanns Mühlenfeldmarkt in Werl-Hilbeck, dem Landmarkt Drepper in Iserlohn-Sümmern (siehe oben) und dem Stockumer Hofmarkt in Unna-Stockum ist Baumüller mit einem Stand vertreten, der Baumüller-Partyservice liefert fertige Fischplatten nach Haus. In der Fischstube auf dem Hof – mit neuem Wintergarten – können Veranstaltungen mit bis zu 75 Personen durchgeführt werden und an drei Teichen auf dem Hof können Hobby-Angler ihren Fisch auch selbst aus dem Wasser ziehen.
Ganz dem organisch-biologischem Konzept hat sich der unlängst nach Ennigerloh bei Beckum umgezogene Laakenhof verschrieben. Eine dort lebende Hofgemeinschaft bewirtschaftet gemeinsam den Betrieb. Auf rund 35 Hektar Ackerland werden Getreide, Freilandgemüse, Salat und Futter für die zwölf Milchkühe angebaut. Wobei der Gemüseanbau und die Lieferung der „Gemüsekisten“, die auf Bestellung weitere Biowaren enthalten, in Absprache und Kooperation mit dem Biohof Steinhorst aus der Nachbarschaft geschieht.
Der Besuch im Hofladen ist mit Corona deutlich gestiegen. Bei der Bestellung der „Gemüsekisten“ existiert schon eine Warteliste. „Es findet in dieser Zeit auch ein Umdenken hin zu gesünderem Lebensstil statt“, glaubt Hofgemeinschaftsfrau Martha Steinhorst. Gern schauen sich Besucher die artgerechte Haltung der Kühe im „Offenen Kuhstall“ und die Käseherstellung in der „Gläsernen Käserei“ an. Und dieser Einblick in eine alternative Wirtschaftsweise ist Ziel des Laakenhofes, dem der Unterstützerverein „Anders Ackern“ angegliedert ist. Milch, Käse und Joghurt werden wie das Gemüse und weitere regional zugekaufte Bio-Waren im Hofladen offeriert. Bildungsangebote wie Führungen und Praktika zählen für die Hofgemeinschaft, die durchaus noch weitere Mitglieder in ihre Reihen aufnehmen möchte, zum gesamtheitlichen Anspruch.
Ganz auf Fisch setzt das Fischgut Primus aus dem Grüner Tal bei Iserlohn. „Wir hatten ein Bombenjahr 2020“, kann Inhaber Lothar Primus nicht klagen. Trotz oder wegen Corona – das Geschäft mit dem Verkauf von frischem Speisefisch und Zierfischen für den Gartenteich boomt. „Alles, was verkauft werden kann, wird immer mehr verschickt“, sieht Primus eine Verhaltensänderung. Das gilt auch für seinen Betrieb. Sein Fischgut gehört nach eigenen Angaben zu den führenden der Branche in Deutschland. Die Speisefische stammen aus der Zweigstelle in Paderborn und werden auf dem Gut in Iserlohn zum Teil geräuchert. Störe, Kois und zahllose andere Fische wie Goldfische oder Krebse und Schnecken als Teichbesatz werden dort gezüchtet. Eigenen hochwertigen Malossol-Kaviar gibt es auf dem Versandweg oder im kleinen Restaurant vor Ort, das unter den vorgeschriebenen Hygienebedingungen zur Abholung der Ware mit getrenntem Ein- und Ausgang dient.
Hofladen in der Nähe: Forstmannshof Böcker bei Lüdenscheid
„Wir gehören zu den Corona-Gewinnern“, sagt Agnes Böcker vom Forstmannshof Böcker zwischen Lüdinghausen und Ascheberg frank und frei. Das hätten auch Gespräche mit anderen Kollegen aus der Branche gezeigt. Der Hofladen vom Forstmannshof ist in der Coronazeit jedenfalls bestens frequentiert, unter anderem von zahlreichen Neukunden, sogar aus dem „Ruhrpott“. „Vor allem ältere Menschen gehen jetzt lieber in einen kleineren Laden als in einen mit 4.000 Quadratmetern“, stellt Agnes Böcker fest – davon profitiert der Hofladen in der Nähe. Hoch-Zeiten auf dem Hof sind die Ernteperioden von Spargel, Himbeeren und Erdbeeren. Verkaufshütten mit dem Erdbeersymbol in rund 50 Kilometern Umkreis sind ein Markenzeichen für den seit 1848 in Familienbesitz befindlichen Betrieb.
Auf abgegrenzten Flächen der weiträumigen Felder ist das Selbstpflücken von Erdbeeren und Himbeeren sehr begehrt. Der Hofladen wird jedoch nicht nur saisonal mit eigenen Produkten bestückt, sondern lockt auf 250 Quadrametern Fläche im ganzen Jahr mit einer großen Auswahl an Wurst und Schinken, Soßen, Frühkartoffeln, Wein, Käse, Brot und Kuchen, Essig und Ölen aus der Region sowie Nudeln und Süßwaren. Allein 15 verschiedene Tomatensorten stehen in Kooperation mit einem Landwirt aus Dortmund zum Verkauf. Eine breitgefächerte Palette von Likören, Korn, Gin oder Whisky fließen aus der hauseigenen Brennerei und sind auch online bestellbar. Hygiene wird in der Pandemie auf dem Fortstmannshof selbstverständlich großgeschrieben und behördlich kontrolliert. Das gilt genauso für die Beschäftigung der Saisonarbeiter auf den Feldern. Das Hofcafé wurde jedoch bis auf weiteres geschlossen bleiben.
Hofladen in der Nähe: Gahmener Hof bei Lünen
Auch auf dem Gahmener Hof bei Lünen ist die Stimmung trotz Covid 19 bestens. „Es läuft gut“, berichtet Bäuerin Sabine Goertz von höheren Käuferzahlen in ihrem Bauernladen mit Hofschlachterei. Unter den Kunden sind vermehrt junge Menschen. „Besonders die jüngere Generation legt immer mehr Wert darauf, wie die Tiere aufwachsen. Das war schon vor Corona so.“ Und von solch artgerechter Haltung können sich Interessierte bei den Angusrindern im „Offenstall“ und dem „Aktivstall“ mit viel Auslauf für die Durocschweine selbst überzeugen. Die Spezialitäten des Hofes werden nach der Schlachtung in kleineren Schlachtbetrieben in der eigenen Hofschlachterei fachgerecht zerlegt und zu unterschiedlichsten Wurst- und Fleischwaren weiterverarbeitet – Schinken und Leckereien für den Grill eingeschlossen. Das Futter für die Tiere stammt aus eigenem Futteranbau. Das Hähnchen- und Putenfleisch kommt frisch vom Hähnchenhof zur Nieden in Fröndenberg.
Wegen der Corona-Beschränkungen, die nur wenigen Kunden gleichzeitigen Zugang erlauben, wurde der kleine Bauernladen ausgebaut. Im Zuge der Pandemie hat Familie Goertz zudem einen Verkaufs- und einen Boxen-Automaten angeschafft. Kunden, die nicht den Laden betreten wollen, können sich hier ihre vorbestellten Waren bequem eigenständig abholen. Dazu gehört das gesamte Sortiment des Bauernladens, inklusive selbstgemachter, eingeweckter Essensgerichte und 31 eigene Fruchtaufstriche. Online georderte Produkte des Hofes werden außerdem im Rahmen der Aktion “Nachtschwärmer“ im Zusammenspiel mit anderen Erzeugern spätnachmittags zur Abholung an zentral gelegene Orte gefahren. Wer einmal einen Tapetenwechsel benötigt, kann im Rahmen der Initiative „Landvergnügen“ mit seinem Campmobil eine Nacht auf dem seit 1287 existierenden und in der 17. Generation bewirtschafteten Hof verbringen und das Landleben näher kennenlernen.
Hofladen in der Nähe: Hähnchenhof zur Nieden bei Fröndenberg
Zahlreiche Hofläden, Metzgereien, Märkte und Restaurants in Westfalen beliefert der Hähnchenhof zur Nieden in Fröndenberg-Ardey. Außerdem gibt es eine Hofschlachterei und einen Hofladen, bei denen außer dem eigenen Geflügel und diversen daraus gewonnenen Fleischspezialitäten regionale Produkte wie Kartoffeln, Eier, Käse oder Honig zu bekommen sind. Futter für Katzen und Hunde bietet die Hausmarke „Callofast“. Die Ardeyer Masthähnchen und Puten sowie saisonal zusätzlich Enten und Gänse erfreuen sich einer langsamen Aufzucht, werden nur mit dem hofeigenen Futter versorgt und haben mehr Platz und Licht als anderswo üblich. Gern können sich Besucher dies durch Stallschaufenster ansehen. Alle Arbeitsschritte wie Ackerbau, Futtermühle, Aufzucht, Schlachtung und Vermarktung liegen bei Familie zur Nieden in eigener Hand. Antibiotika werden auf dem Hof nicht eingesetzt. Aktionsware wie Lammfleisch von einem Schäfer befindet sich ebenfalls im Verkauf. „Die Leute setzen mehr auf Regionalität und kaufen bewusster ein“, erklärt Sandra zur Nieden den florierenden Absatz. „Und viele nehmen sich jetzt mehr Zeit zum Kochen daheim.“
Bei Warendorf-Freckenhorst, im Herzen des Münsterlandes liegt der Biohof Schulze Schleppinghoff. Seit 1978 wird der traditionsreiche Hof biologisch-dynamisch nach den Richtlinien des Demeter-Verbandes bewirtschaftet. Das gilt sowohl für den Gemüse-, Futter- und Getreideanbau als auch für die Tierhaltung. Bei Besuchern sehr beliebt ist das auf der Wiese versetzbare „Hühnermobil“, ein moderner Hühnerstall zur artgerechten Haltung, für 220 Tiere. Da das Fleisch und die Bio-Eier verwertet werden, entfällt das tierfeindliche Schreddern der männlichen Küken. Neben Saisonware wie Salaten, Kohlrabi, Tomaten oder Erdbeeren gibt es im Hofladen Kartoffeln, Möhren, Zwiebeln, Kohl, Poree und Kräuter aus eigener Ernte. Die dort ebenfalls präsentierten Fleisch- und Wurstprodukte stammen nach Schlachtung auf dem Hof von eigenen Kühen, Kälbern, Schweinen und Hühnern. Das komplette Naturkostsortiment des Ladens wird ergänzt durch frische Vollkornbrote, Naturkosmetik, Spirituosen, mehr als 100 Weine aus aller Welt und vielem mehr. Der Hof ist zusätzlich auf Wochenmärkten in der Umgebung vertreten.
Augenweiden bei Schulze Schleppinghoff sind der Blumen- und Kräutergarten im alten Bauernstil, die Pferde mit ihren Fohlen und verschiedene Feuchtbiotope als Lebenraum für Tiere und Pflanzen. „Der Umsatz ist prozentual etwas gestiegen“, sagt Christian Schulze Schleppinghof zur Corona-Lage. „Die Leute kaufen gezielter ein, oft für eine Woche, da mehr gekocht wird.“ Da sind einige Bio-Waren zwischenzeitlich mal vergriffen. Das Hofcafé bleibt während des Lockdowns geschlossen. Probleme hatte der Hof bereits im ersten Lockdown mit dem Einsatz seiner Saisonarbeiter, von denen viele aus Angst vor Corona nicht anreisten. Christian Schulze Schleppinghof hofft darauf, dass sich das in diesem Jahr nicht wiederholt. „Aber wir müssen die Situation meistern, egal wie.“
Hofladen in der Nähe: “Villa Anni” bei Wettringen
Göckes Haus und Garten in Wettringen bietet nicht nur Ferienwohnungen und -appartments an: In dem kleinen Haus, in dem früher „Tante Anni“ wohnte, hat Bernadette Göcke einen kleinen Laden mit besonderen Produkten eingerichtet. In der Küche werden nun Nudeln, Pesto, Kartoffeln, Eier und Schwarzbrot verkauft. Alles von kleinen Familienbetrieben produziert. Dekorative Artikel für Haus und Garten gibt es in Tante Annis alter Nähstube – alles in Handarbeit gefertigt.
Als „grundsätzlich positiv“, beschreibt Annette Kuhre von Hof Kuhre in Herzebrock-Clarholz bei Gütersloh die bisherige Situation in der Coronaphase. Im vergangenen Frühjahr sei die Kundenzahl geradezu explodiert. „Alle wollten Spargel haben.“ Eine selbst gebastelte „Ampel“ vor dem Eingang des Hofladens reguliert seitdem den kontrollierten Zutritt. In diesem Jahr sei die Nachfrage etwas abgeflacht, aber noch überdurchschnittlich gut. „Es wird mehr zu Hause gekocht“, schließt Annette Kuhre aus den Warenkörben und Gesprächen mit den Kunden in ihrem Hofladen. Auf den Feldern des Hofes ist fast das ganze Jahr lang Erntezeit. Kartoffeln, Spargel, Erdbeeren, Zucchini und Kürbisse sind Hauptprodukte. Hinzu kommen Fleisch aus der Schweinehaltung und Eier der Hühner in Boden- und Freilandhaltung. „Ich habe den Eindruck, das Thema ‚regional und frisch‘ wird mittlerweile anders wertgeschätzt“, meint Annette Kuhre. Etwas Sorge bereitet ihr die weitere Entwicklung der Pandemie und der Mutationen. Ein Einreisestopp für ihre getesteten Saisonarbeiter zur Erntezeit wäre etwas ,„was wir überhaupt nicht gebrauchen könnten.“
Hofladen in der Nähe: Spargelhof Kuhre bei Gütersloh
Eine „sehr positive Entwicklung in allen Bereichen“ verzeichnet Josef Wiesbrock vom Biolandhof Mertens Wiesbrock in Rietberg. Das gilt für den Versand, den Lieferservice, den Marktverkauf und nicht zuletzt den Absatz im eigenen Bioladen. Seiner Einschätzung nach bevorzugen die Kunden in Coronazeiten den Einkauf in kleineren Einheiten wie Läden statt in Supermärkten oder nutzen einfach den Vorteil der Lieferung direkt nach Hause. Zur Entzerrung der Kundenströme im Bioladen mit Gemüse, Obst und Blumen aus eigenem Anbau sowie dem begehrten Hofapfelsaft von der Streuobstwiese hat der Hof zusätzlich einen langen Marktstand vor der Tür aufgebaut. An diesem ist das Hauptprodukt – das Gemüse – platziert. Geerntet wird fast das ganze Jahr über, unter anderem Möhren, Spinat, Blumenkohl, Kürbisse, Stielmus, Salate, Pastinaken, Kartoffeln und ausgefallene Tomatensorten. Daneben ist im Laden außer Waren wie Fleisch, Brot, Eiern, Milchprodukten und Honig von regionalen Partnerbetrieben die komplette Palette an Biowaren erhältlich. Eine kleine Besonderheit ist die „Unverpackt-Station“ im Laden. Hier kann man sich unter anderem Nudeln, Müsli oder Getreide in mitgebrachte Behältnisse oder in Pfandgläser umfüllen lassen. Zur Mitnahme von Obst und Gemüse dienen wiederverwendbare Beutel. Für den Lieferservice kann der Kunde aus einem Sortiment von mehr als 2.000 Bioprodukten wählen, die im Umkreis von 50 Kilometern per Kühfahrzeug ihre Bestimmungsorte erreichen.
„Eher gemischt“ ist die „Coronazeit-Bilanz“ für Elmar Grothues-Potthoff von Hof Grothues-Potthoff mit rund 800-jähriger Familientradition in Senden. Denn das Hofcafé war während der Lockdowns geschlossen und das Hofhotel mit seinen 71 Betten nur sehr eingeschränkt für Geschäftsreisende geöffnet. Die Hofbäckerei und der 400 Quadratmeter große Hofladen sind trotzdem relativ gut frequentiert. „Diejenigen, die kommen, kaufen mehr und gezielt ein“, so Elmar Grothues-Potthoff. „Vermutlich, um sich mehrere Einkäufe und das sonstige Shoppingerleb is zu ersparen.“ Aus dem eigenen Boden geerntet gibt es je nach Jahreszeit Spargel, Äpfel, Birnen, Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren, Johnnisbeeren und Stachelbeeren. Die eigenen Fruchtsäfte verfügen über einen praktischen Ausgießmechanismus. Zusätzliche Artikel sind überwiegend Produkte aus der Region, aber auch Diverses aus anderen Bundesländern. Das Mehl des Brotweizens aus dem eigenen Anbau findet in den Broten der Hofbäckerei beste Verwendung. Wenn die Corona-Bestimmungen es zulassen, soll der ungewöhnliche „Swin-Golf “ auf dem Gelände des Hofes im Sommer wieder stattfinden. „Es ist keine angenehme Situation“, ersehnt Elmar Grothues-Potthoff das baldige Ende der Corona-Misere. Und wahrlich nicht nur er.
Matthias Lewandowski
Hofladen in der Nähe - Adressen für Westfalen
Name | Adresse | Web-Adresse |
---|---|---|
Biolandhof Mertens Wiesbrok | Schulstr. 123, 33397 Rietberg-Varensell | www.mertens-wiesbrock.de |
Spargelhof Kuhre | Bredeck 2, 33442 Herzebrock-Clarholz, | www.hof-kuhre.de |
Gahmener Hof | Gahmener Kamp 105, 44532 Lünen | www.gahmener-hof.de |
Biohof Schulze Schleppinghoff | Gronhorst 6, 48231 Warendorf-Freckenhorst | www.biohof-warendorf.de |
Hof Grothues-Potthoff | Hof Grothues-Potthoff 6 | www.hof-grothues-potthoff.de |
Göckes Haus und Garten Hausladen „Villa Anni“ | Metelener Str. 20, 48493 Wettringen | www.goeckeshausundgarten.de |
Hof Drepper | Trecklenkamp 1, 58640 Iserlohn | www.hof-drepper.de |
Bioladen Kornkammer Gerd Ostholt | Papenholzweg 8, 58642 Iserlohn | www.sauerland.com/Media/Attraktionen/Bioladen-Ostholt-Kornkammer |
Fischgut Primus | In der Bräke 8, 58644 Iserlohn | www.fischgut-primus.de |
Hähnchenhof zur Nieden | Feldstr. 5 B, 58730 Fröndenberg/Ruhr | www.land-haehnchen.de |
Fischhof Baumüller | Scheda 3, 58739 Wickede (Ruhr) | www.fischhof.de |
Biolandhof Laakenhof | Pöling 5, 59320 Ennigerloh | www.laakenhof.de |
Böcker 1848 Forstmannshof | Westrup 10, 59348 Lüdinghausen | www.forstmannshof.de |
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