Soest – Das Soester Kreisarchiv zieht um, und zwar von der Villa Plange am Sigefridwall in die ehemalige Landwirtschaftsschule an der Niederbergheimer Straße in Soest. Gewissermaßen also von einem denkmalgeschützten Gebäude ins andere, heißt es in einer Presseinformation. Allerdings entstand als Anbau an die ehemalige Landwirtschaftsschule ein neues Magazingebäude, in dem nun das Archivgut zusammen mit den Büros der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein neues Zuhause findet. Der Umzug wird voraussichtlich noch bis zum 9. April andauern.
Insgesamt 35 Jahre lang beherbergte die Villa Plange in Soest das Archivgut des Kreises Soest. Als das Kreisarchiv 1986 in das Gebäude einzog, wurde unterirdisch ein Archivmagazin angebaut, um gute Unterbringungsmöglichkeiten für die historischen Überlieferungen der beiden ehemaligen Kreise Soest und Lippstadt und des neu gebildeten Kreis Soest zu schaffen. Zahlreiche weitere Bestände wie das Archiv der Westfälischen Landeseisenbahn oder das Archiv des DRK-Kreisverbandes Soest, aber auch archivwürdige Unterlagen, die dem Kreisarchiv von Vereinen und Privatleuten geschenkt oder als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt wurden, ergänzten in den vergangenen Jahrzehnten das Kreisarchiv. Da Archive immer auf Zuwachs angelegt sind, war das Magazin seit einigen Jahren bereits zu klein geworden.
Der Umzug des Kreisarchivs wurde ausgeschrieben. Nach Eingang etlicher Angebote von entsprechenden Fachfirmen, die auf den Umzug von Archiv- und Bibliotheksgut spezialisiert sind, fiel die Wahl auf die Firma Geuer International GmbH aus Senden-Bösensell, die zahlreiche einschlägige Referenzen aufweisen kann, darunter auch den Umzug des Universitätsarchivs Paderborn und der Nationalbibliothek Luxemburg.
Die Firma ist mit bis zu zwölf Mitarbeitern vor Ort, um das Archivgut in der Villa Plange und im Kreishaus einzupacken und am neuen Standort wieder in der richtigen Reihenfolge einzulagern. Auch nutzt das Kreisarchiv die Gelegenheit, Bestände die aus Platzgründen in den vergangenen Jahrzehnten auf unterschiedlichste Räume verteilt werden mussten, nun wieder zusammenzuführen. Archivleiterin Beatrix Pusch erläutert den Aufwand: “Wir haben den Umzug seit zwei Jahren vorbereitet und für die Umzugsfirma genau aufgelistet, wo jeder Archivkarton jetzt steht und in welchem Regal und auf welchem Fachboden er im neuen Gebäude stehen muss. So sind wir sicherlich in der Lage, schon bald nach Beendigung des Umzugs das Kreisarchiv für unsere Benutzer wieder zu öffnen.”
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