Logistik steht vor neuen Herausforderungen

Logistik steht vor neuen Herausforderungen: Produktion und Handel haben sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Dabei kommt es immer mehr auf eine moderne Logistik an. Sie muss just in time liefern.

Mit moderner Logistik werden die verschiedenen Transportsysteme miteinander verzahnt – Foto Pixabay

In der Industrie sowie auch im Handel sind in den letzten Jahren gravierende Veränderungen eingetreten. Die Zeiten, in denen ein Hersteller sämtliche Komponenten seiner Produkte selbst produzierte, sind vorbei. Inzwischen haben sich aufwendige und umfangreiche Produktionsketten gebildet. Rohstoffe müssen zu verschiedenen Produzenten befördert werden. Von diesen Betrieben müssen vorgefertigte Komponenten wieder zu einem anderen Unternehmen für die Endmontage gebracht werden. Von dort wandern die Produkte zum Großhandel oder direkt zum Kunden. Das bedeutet, von der Gewinnung der Rohstoffe über die Produktion bis hin zum Verbraucher müssen die Teile über weite Strecken transportiert werden. Das ist für die Logistikbranche eine enorme Herausforderung.

Die Lagerhaltung nimmt bei vielen Unternehmen ab

Noch vor ein paar Jahrzehnten war jede Firma, die etwas produziert oder vermarktet hat, mit einem großen Lager ausgestattet. Es ist sehr vorteilhaft, wenn immer ausreichend viele Materialien vorrätig sind. Dadurch gibt es niemals Unterbrechungen während der Produktion. Der Nachteil besteht jedoch darin, dass in einem Lagerbestand eine Menge Geld gebunden ist. Die einzelnen Artikel müssen sortiert und eingelagert werden. Dort verweilen sie mitunter mehrere Wochen oder Monate, bevor sie dann wieder benötigt werden.

Viele Produzenten verlagern ihre Lagerhaltung auf die Straße, die ausgeklügelte Logistik sorgt dafür, dass alle Teile just in time angeliefert werden – Foto Pixabay

Da die Lagerhaltung ein enormer Aufwand ist und auch Personalkosten verursacht, haben sich schon viele Unternehmen dazu entschlossen, keine eigenen Lager mehr zu betreiben. Das funktioniert jedoch nur dann, wenn die erforderlichen Komponenten in Echtzeit, also just in time, geliefert werden können. Es muss deshalb eine funktionierende Lieferkette etabliert werden, damit alles immer reibungslos klappt. Die Logistikunternehmen bekommen dadurch eine große Verantwortung übertragen.

Es wird kaum noch auf Vorrat produziert

Die fertigen Artikel werden zumeist ebenfalls nicht langfristig eingelagert. Die Produktion zahlreicher Teile beginnt erst mit den eingehenden Bestellungen. Deshalb ist es erforderlich, dass auch die fertiggestellten Produkte in Echtzeit das Werk verlassen. Das alles klappt jedoch nur durch ein ausgeklügeltes Controlling. Es ist nicht immer so ganz einfach, sämtliche Prozesse, die bei der Herstellung sowie beim Vertrieb anfallen, perfekt aufeinander abzustimmen. Da kommen moderne technische Möglichkeiten gerade recht. Sie erleichtern alles deutlich.

So verläuft ein modernes Controlling

Das Wichtigste beim Controlling ist die Kommunikation. Zur optimalen Planung muss ein Hersteller immer ganz genau wissen, zu welchem Zeitpunkt er die benötigten Lieferungen bekommt. Der Logistikunternehmer muss gleichzeitig wissen, welche Produkte von welchem Unternehmer zu welcher Zeit benötigt werden. Es sind daher unzählige Fakten, die aufeinander abgestimmt werden müssen. Gleichzeitig müssen auch die Kosten immer im Blick behalten werden. Daher ist es erforderlich, Touren präzise zu planen. Es sollten stets möglichst wenig Umwege oder gar Leerfahrten erfolgen. Diese verursachen nur unnötige Kosten.

Große LKW-Flotten sorgen für den laufenden Nachschub der Zwischenprodukte – Foto Pixabay

Mit der guten Kommunikation ist natürlich nicht gemeint, dass ein Unternehmer ständig mit dem Logistikanbieter telefoniert oder E-Mails austauscht. Die Kommunikation erfolgt mittlerweile automatisch durch eine gute Vernetzung. Daher sind immer folgende Betreiber miteinander vernetzt:

• Hersteller
• Lieferanten
• Lagerbetreiber
• Speditionen
• Rohstofflieferanten

Auf diese Weise können alle Unternehmen, die an der Produktion oder an dem Vertrieb beteiligt sind, jederzeit erkennen, wo sich welche Produkte aktuell befinden. Das Ganze gelingt in Echtzeit.

Digitalisierung und Automatisierung sind in der Logistik unentbehrlich

Die großen Mengen an Waren, die täglich befördert, sortiert und zwischengelagert werden müssen, sind nicht mehr mit konventionellen Methoden handzuhaben. Aus diesem Grund richten immer mehr Logistikunternehmen digitale Mechanismen ein. Beispielsweise werden Paletten automatisch gescannt, während sie mit dem Gabelstapler transportiert werden. Der Fahrer, falls noch einer vorhanden ist, bekommt die Daten auf seine Datenbrille übertragen. Er weiß dann, wo er die Palette einsortieren kann. Bei der weiteren Verladung werden die Paletten wiederum gescannt. Die Fahrzeuge werden permanent per GPS geortet und noch vieles mehr. Es gibt noch unzählige weitere technische Lösungen.

Fazit

Im produzierenden Gewerbe sowie im Handel kommt es zunehmend auf eine perfekte Logistik an. Um den Anforderungen gerecht werden zu können, sind moderne technische Lösungen erforderlich. Besonders wichtig ist eine komplette Vernetzung.