Sauerland – Echte Weihnachtsbäume bleiben weiterhin im Trend. Die Erzeuger von Weihnachtsbäumen im Land der 1.000 Berge sind gut auf das kommende Saisongeschäft vorbereitet.
Zum Start der Saisoneröffnung für Christbäume blicken die Erzeuger auf ein schwieriges Jahr zurück. Trockenheit und die erschwerte Anreise der Saisonarbeitskräfte durch die Pandemie stellten viele Betriebe vor Herausforderungen. Für den Verkaufsstart sind die Erzeuger gut vorbereitet, um je nach Pandemielage flexibel liefern zu können. Denn eines ist klar: Weihnachtsbäume bleiben im Trend.
Trend zur Regionalität hält weiter an
Weihnachtsbäume bleiben im Trend: Von den fast 26 Millionen Bäumen, die pro Jahr in Deutschland verkauft werden, kommt ein Großteil aus dem Sauerland. Das ist gut, denn Kunden legen immer mehr Wert auf Regionalität. Inzwischen werden 25 Prozent der Bäume direkt bei landwirtschaftlichen Betrieben gekauft. 25 Prozent im Straßenhandel und der Rest in Supermärkten sowie in Garten- und Baumärkten. Dabei ist der beliebteste Weihnachtsbaum immer noch die Nordmanntanne, gefolgt von Blaufichte und Nobilis.
Im Christentum versinnbildlichte der Tannenbaum ursprünglich als „Paradiesbaum“ die Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies. Dies wurde am Tag von Adam und Eva im Heiligenkalender, dem 24. Dezember, in einem Mysterienspiel dargestellt. Dafür brauchte man einen Baum, der auch am 24. Dezember noch grün war. Als der 24. Dezember zunehmend als „heiliger Abend“ vor Weihnachten wahrgenommen wurde, verselbstständigte sich dieser Paradiesbaum zum Christbaum.
Nachhaltigkeit für Verbraucher immer wichtiger
Vermeidung von Plastik ist auch in der Advents- und Weihnachtszeit bei vielen Menschen immer mehr im Fokus. Das beginnt bei der Tür- und Tischdekoration, wo vermehrt Holzmaterialien in Kombination mit unterschiedlichen Pflanzen und Moosen verwendet werden. Und setzt sich mit echten Weihnachtsbäumen fort. Weihnachtsbäume bleiben im Trend. Das sieht nicht nur natürlicher aus, es duftet wunderbar und trägt zu einer schöneren Weihnachtsatmosphäre bei. Und nach dem Weihnachtsfest können Zweige als Frostschutz für Balkon- und Gartenpflanzen wiederverwendet werden. Wer den ganzen Naturbaum verwenden will, stellt ihn nach dem Fest einfach ins Freie und nutzt ihn als natürliches Futterhäuschen. Die vielen Zweige des Baumes bieten nicht nur reichlich Platz für Ringe und Knödel, die von den Singvögeln gerne angenommen werden – an sehr kalten Tagen können sie den Tieren auch Schutz vor der Witterung geben.
Herausforderungen in einem besonderen Jahr
Auch die Weihnachtsbaumproduzenten hatten mit Beginn der Pandemie im März mit einem Engpass an Arbeitskräften zu kämpfen. Das Wetter schlug Kapriolen durch extreme Trockenheit und Hitze, die die Bäume in diesem Jahr überwiegend aber gut überstanden haben. Durch die Corona bedingten Hygienemaßnahmen in den Betrieben und erhöhten Aufwendungen bei der Unterbringung der Mitarbeiter kann es in diesem Jahr allerdings zu Preissteigerungen kommen.
„Die Preisspanne liegt voraussichtlich zwischen 20 bis 27 Euro pro laufender Meter für eine Nordmanntanne. Schwierig ist es für uns als Erzeuger abzuschätzen, wie der Verkauf vor Ort laufen wird. Corona bedingt kann es jederzeit zu Einschränkungen kommen. Deshalb haben wir uns so vorbereitet, dass wir flexibel liefern können, damit jeder seinen frischen Weihnachtsbaum für das Fest erhält“, so Eberhard Hennecke, Vorsitzender der Fachgruppe Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger im Landesverband Gartenbau NRW.
Auch für Laura Stegemann, amtierende Weihnachtsbaumkönigin, ist in diesem Jahr alles anders. „Normalerweise wäre ich als Botschafterin für den echten Weihnachtsbaum in den nächsten Wochen bei Saisoneröffnungen und Weihnachtsmärkten unterwegs. Das fällt in diesem Jahr alles weg. Ich hoffe aber, dass die Menschen mit ihren Familien zu Hause ein wunderschönes Weihnachtsfest feiern können. Und für mich gehört da ein Weihnachtsbaum einfach dazu.“
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