Marketing für Kommunen: Mehr als Stadtmarketing

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Westfalen – Das Marketing für Kommunen, das auch unter dem Begriff Stadtmarketing bekannt ist, verfolgt ein paar wichtige Ziele. Zusammengefasst könnte gesagt werden, dass es darum geht, das Image einer Kommune oder einer Stadt aufzuwerten. Das ist jedoch ein umfangreiches Gebiet. Im Idealfall wird der Ortsname zu einer Marke mit einem hohen Bekanntheitsgrad und einem gesteigerten Ansehen. Die Einwohner leben dort gerne und identifizieren sich mit ihrer Kommune. Unternehmen siedeln sich an und sorgen dadurch für Arbeitsplätze und bescheren der Kommune obendrein noch Steuereinnahmen.

Das Marketing für Kommunen hat eine lange Geschichte

Bereits in den Siebzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts begannen einige Städte und Kommunen damit, ein gezieltes Marketing zu betreiben. Seinerzeit ging es in erster Linie darum, Unternehmen anzusiedeln. Das ist auch in der heutigen Zeit noch ein wichtiger Faktor, aber inzwischen gibt es sehr viele weitere Zielsetzungen. Daher werden auch verschiedene Zielgruppen direkt angesprochen, um einen Beitrag zum Marketing ihrer Kommune zu leisten. Zu den Einflussgrößen im Stadtmarketing gehören insbesondere:

  • Unternehmen
  • Gastronomiebetriebe
  • Einzelhändler
  • Ärzte
  • Apotheken
  • Grundstückseigentümer

Die Umsetzung eines lukrativen Marketings kann nur dann gelingen, wenn alle Beteiligten mitwirken. Es reicht nicht aus, wenn nur bestimmte Bereiche optimiert oder angepasst werden.

Ziele von Kommunalmarketing

Bevor mit den Einzelheiten des kommunalen Marketings begonnen wird, müssen Ziele definiert werden. Es muss von vornherein klar gemacht werden, welche Ziele durch die Marketingstrategien erreicht werden sollen. Die wichtigsten Ziele sind:

  • Steigerung der Attraktivität
  • Erhöhung des finanziellen Handlungsspielraums
  • Zufriedenheit der Einwohner
  • Optimierung der Verkehrsführung
  • Angebot an Freizeitaktivitäten

Durch das Erreichen dieser Ziele kann sich die Stadt oder die Kommune sehr viel besser präsentieren. Wenn die Einwohner das Gefühl haben, gerne in dem jeweiligen Ort zu leben, dann wandern sie auch nicht in andere Städte ab. In den meisten Fällen ist es so, dass Menschen von außerhalb in die Region ziehen. Das kann zu einer rasanten Erhöhung der Einwohnerzahlen führen.

Stadtmarketing

Wirtschaftsfaktor Tourismus: Über die erneute Zertifizierung des RuhrtalRadwegs als Vier-Sterne-Qualitätsradroute freuen sich (v. l. n. r.) Harald Spiering (Team Regionales Standort-und Infrastrukturmanagement Referat Industriekultur beim RVR), Ulrich Bork (Vorstandsvorsitzender Sauerland-Radwelt), Axel Biermann (Geschäftsführer Ruhr Tourismus GmbH), Karola Geiß-Netthöfel (Regionaldirektorin) und Thomas Weber (Geschäftsführer Sauerland-Tourismus e.V.) – Foto RTG / Peuse-Richter

Dieser Aspekt muss bei der Planung mit einbezogen werden. Je mehr Einwohner eine Kommune hat, desto mehr Kita-Plätze oder Schulplätze werden benötigt. Auch der Einzelhandel muss in seiner Struktur zur Einwohnerzahl passen.

Ganz wichtig beim Marketing für Kommunen ist ein ausgeklügeltes Verkehrskonzept. Menschen wohnen nicht gerne in Orte, in denen regelmäßig Staus auftreten und dadurch der Weg zum Arbeitsplatz zur Tortur wird. Zum Verkehrskonzept gehört auch die Planung öffentlicher Verkehrsmittel.

Im kommunalen Marketing gibt es folgende Teilbereiche

Eine Kommune oder eine Stadt kann nicht immer in allen Bereichen einheitlich sein. Deshalb gibt es im Stadtmarketing einige wesentliche Teilbereiche. Dazu gehören:

  • Standortmarketing
  • Citymarketing
  • Stadtteilmarketing
  • Tourismusmarketing

Das Standortmarketing bezieht sich, wie die Bezeichnung schon vermuten lässt, auf den jeweiligen Standort. Das können unter anderem Berge, Flüsse oder das Meer sein. Jeder Standort hat einen ganz besonderen Reiz. Dieser sollte im kommunalen Marketing auch eindeutig kommuniziert werden.

Beim Citymarketing geht es in erster Linie um das Stadtzentrum. Dieses sollte möglichst attraktiv gestaltet sein. Im Idealfall bietet es Einkaufsmöglichkeiten, Gastronomie und Freizeitangebote. Das Stadtteilmarketing unterscheidet sich etwas davon, weil die Stadtteile unterschiedlich gestaltet sind. Es gibt mitunter reine Wohngebiete, Gewerbegebiete und Stadtteile, in denen Schulen und andere Bildungseinrichtungen vorhanden sind.

Das Tourismusmarketing spielt eine besondere Rolle

Der Tourismus gewinnt in vielen Städten und Kommunen zunehmend an Bedeutung. Er dient als Ausgleich für wegrationalisierte Arbeitsplätze im produzierenden Gewerbe. Daher setzen viele Kommunen auf Touristen. Dadurch kommen Einnahmen zusammen, die wiederum für das Stadtmarketing zur Verfügung stehen.

Stadtmarketing

Im Gespräch über den Investitionsstandort Münsterland: Klaus Ehling (Vorstand Münsterland e.V.), Markus Lewe (Oberbürgermeister Stadt Münster), Christoph Dammermann (Staatssekretär NRW-Wirtschaftsministerium), Dr. Christian Schulze Pellengahr (Landrat Kreis Coesfeld), Dr. Olaf Gericke (Landrat Kreis Warendorf) – Foto WFM Münster

Daher ist es auch besonders wichtig, den Touristen etwas zu bieten. Besucher einer Stadt wollen etwas erleben. Vielleicht gibt es interessante Bauwerke oder besondere Parkanlagen. Auch Freizeitparks und ähnliche Einrichtungen ziehen Touristen an. Des Weiteren können Feste oder regelmäßig wiederkehrende Veranstaltungen hilfreich sein.

Seit Kurzem sind auch Werbeartikel für Kommunen ein wichtiger Marketingkanal. Dabei entsteht eine Win-Win-Situation. Touristen freuen sich über nützliche Werbegeschenke, die sie am besten gleich in ihrem Urlaub nutzen können. Zudem nehmen sie die Werbegeschenke gerne mit nach Hause. Dadurch machen sie ganz unbewusst Werbung für eine Kommune oder eine Stadt. Werbeartikel gehören mittlerweile schon zu den effektivsten Werbeformen überhaupt.

Fazit

Kommunales Marketing ist für jede Stadt und für jede Kommune unverzichtbar geworden. Es gibt viele Möglichkeiten, ein solches Marketing zu betreiben. Damit werden einzelne Orte nicht nur für Touristen immer interessanter, sondern auch für die Einwohner. Es gibt viele Menschen, die gerne dort leben, wo andere ihren Urlaub verbringen. Dazu sind zwar zunächst Investitionen erforderlich, aber diese machen sich auf jeden Fall bezahlt.

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