Tennis-Star Roger Federer im Interview

Halle –  Der Tennis-Superstar ist neunmaliger Rekord-Champion der GERRY WEBER OPE.  Zum 17. Mal startet der 37-Jährige in Halle Westfalen

Tennis-Star Roger Federer in einem aktuellen Interview

Rekord-Champion und Rekord-Teilnehmer der GERRY WEBER OPEN: Tennis-Superstar Roger Federer sagt kurz vor Start bei der 27. Auflage des ATP 500er Rasenevent in HalleWestfalen, dass das Turnier „für eine große Aufbaugeschichte im Tennis steht“ und er gar nicht wisse, „wie man noch viel besser machen kann“. Foto: GERRY WEBER OPEN (Halle Westfalen)

Herr Federer, mit welchen Erwartungen gehen Sie in die 27. GERRY WEBER OPEN?

Roger Federer: „Wenn ich so auf die Teilnehmerliste schaue, dann habe ich den Eindruck, dass es immer schwerer wird, das Turnier zu gewinnen. Das ist natürlich eine tolle Besetzung – mit Alexander Zverev, Dominic Thiem, Kei Nishikori und mir aus den Top Ten. Und mit weiteren Top-Spielern, von denen wir alle in der Szene wissen, dass sie jederzeit in der Lage sind, einen solchen Pokal zu holen.“

In diesem Jahr starten Sie bereits zum 17. Mal in HalleWestfalen – eine bemerkenswerte Zahl, mit der Sie zugleich Rekord-Teilnehmer sind.

Roger Federer: „Das ist selbstverständlich auch ein Ausdruck der Verbundenheit zu diesem Turnier, zu diesem Schauplatz, zu den Menschen, die diesen Wettbewerb möglich machen. Es ist eine fantastische Entwicklung gewesen, die das Turnier über die Jahre erlebt hat. Ich war schon früh dabei in meiner Karriere, ich erinnere mich noch daran, wie ich mit dem Auto nach Halle fuhr. Ich fühle mich hier als ein Teil einer großen Familie. Und ich kann sagen, dass sich alle aus meiner eigenen Familie immer sehr wohl dort gefühlt haben. Später auch meine Kinder, die das ganz spezielle Flair abseits der großen Metropolen genossen haben. Es war für sie immer ein wenig schade, wenn sie in letzter Zeit nicht dabei sein konnten.“

Das Rasen-Tennisturnier hat ein starkes Wachstum erlebt, auch noch einmal im Zuge des Upgrades in die ATP 500er-Serie.

Roger Federer: „Es war beeindruckend zu sehen, wie sich alles über die Jahre verändert hat – ohne dass der Charakter des Turniers Schaden nahm. Es ist immer noch ein Turnier, das es uns Spielern leicht macht. Mit den kurzen Wegen, den guten Trainingsmöglichkeiten. Man schaut aus seinem Hotelzimmer praktisch auf den Centre Court, wo gibt es das schon? Wie erwähnt, sind die Spielerfelder gerade mit dem Aufstieg in die ATP 500er-Serie noch stärker geworden. Dazu kommt, dass man einen idealen Termin im Kalender hat, in der mittleren Woche zwischen dem Ende der French Open und dem Beginn von Wimbledon.

Worin besteht für Sie der besondere Reiz des Rasentennis?

Roger Federer: „Nun, der Saison-Höhepunkt – das ist Wimbledon. Und der außergewöhnliche, exklusive Wettbewerbs-Charakter strahlt in gewisser Weise auf die ganze Rasensaison ab. Als Sportler ist man gezwungen, sich in sehr kurzer Zeit auf einen völlig veränderten Spiel-Charakter umzustellen und sich neu zu orientieren. Selbst wenn viele Matches inzwischen nicht mehr das früher gewohnte Rasentennis zeigen, also mit viel Angriffstennis, ist man schon mehr auf Reflexe, Intuition, eine einfach schnellere Reaktion angewiesen. Etwas, das ich schon immer mochte.“

Nun stand das Turnier in Halle Westfalen auch in den Schlagzeilen, nachdem es die Insolvenz des Titelsponsors gab, der Gerry Weber International AG. Wie haben Sie diese Entwicklung wahrgenommen?

Roger Federer: „Natürlich mit Sorge. Ich denke, dass es keinen Spieler auf der gesamten ATP Tour gibt, der sich nicht wünscht, dass es weitergeht mit diesem Turnier. Aber es gibt ja nun die Gewissheit, dass es auch in Zukunft weitergeht. Die Gerry Weber Open stehen für eine große Aufbaugeschichte im Tennis. Ich habe in den letzten Jahren oft gesagt, dass ich gar nicht weiß, wie man das Turnier noch viel besser machen kann. Also, ich werde in jedem Fall gern helfen, wo immer ich kann. Bei der Gelegenheit will ich an meinen ‚Lifetime Contract‘ erinnern, der dafür sorgt, dass ich in dieser Turnierwoche stets nur in Halle spielen werde.“

Da stellt sich die Frage: Wie lange wird Roger Federer denn noch spielen?

Roger Federer: „Ich denke nicht über einen konkreten Zeitpunkt nach. Es wird ja viel spekuliert zu diesem Thema, aber das stimmt alles nicht.“

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