Mehr Übernachtungen in Westfalen-Lippe

Tourismusbarometer Westfalen-Lippe: Für die westfälisch-lippische Tourismusbranche war 2018 ein Jahr mit einem leichten Zuwachs bei den Übernachtungen. Die Zahlen legten um 209.000 gegenüber dem Vorjahr zu – das entspricht einem Plus von 0,8 Prozent – und übertrafen erneut die Marke von 26 Millionen Übernachtungen (26.441.126). Damit liegt Westfalen-Lippe genau im Trend von Nordrhein-Westfalen (+0,8 Prozent), blieb aber deutlich hinter der bundesweiten Entwicklung zurück (+4,0 Prozent). Das geht aus dem am 14. Mai veröffentlichten Kurzbericht des Sparkassen-Tourismusbarometers hervor, das der Sparkassenverband Westfalen-Lippe herausgibt.

Tourismusbarometer

Der Sitz des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe in Münster-Kinderhaus – Foto: SVWL

Übernachtungen:

Die Region Siegen-Wittgenstein legte bei den Übernachtungen am stärksten zu, verzeichnete ein Plus von 27.000 Übernachtungen auf 836.051 (+3,4 Prozent). Die Hotellerie erzielte ein Plus von 6,1 Prozent – und auch die Vorsorge- und Rehakliniken konnten erstmals seit fünf Jahren wieder einen Nachfragezuwachs verzeichnen(+2,1 Prozent). Von einem Kapazitätsausbau bei den Hotels und Hotels garnis profitierte das Ruhrgebiet mit einer Steigerung von 190.000 Übernachtungen auf 6.884.401 (+2,8 Prozent).

Die übrigen drei Reisegebiete konnten diese dynamische Entwicklung nicht erreichen, bestätigten jedoch die Ergebnisse von 2017. Der Teutoburger Wald verbuchte ein  Plus von 0,3 Prozent (+21.000 auf 6.887.986). Ein Lichtblick war – dank des Rekordsommers – der Campingsektor in der Region. Das Münsterland legte um 0,1 Prozent zu (+3.000 auf 4.003.379).

Das Sauerland bleibt mit einem Minus von 0,4 Prozent (-32.000 auf 7.829.309) leicht hinter dem Ergebnis des Vorjahres zurück, behält aber die Marktführerschaft bei der Zahl der Übernachtungen in Westfalen-Lippe. Städte sind Wachstumstreiber: Die deutschen Städte lagen mit einem Plus von 4,4 Prozent bei den Übernachtungen erneut über dem Gesamttrend. Auch in Westfalen-Lippe sorgten die Städte mit einem Übernachtungsplus von 2,5 Prozent für überdurchschnittliches Wachstum. Besonders die größten Städte des Ruhrgebietes, Dortmund (+7,9 Prozent) und Essen (+8,2 Prozent) erreichten, beflügelt durch Investitionen in den Beherbergungsmarkt, gute Ergebnisse.

Freizeitwirtschaft:

Entgegen dem bundesweiten Trend gehören die Freizeiteinrichtungen in Westfalen- Lippe auch 2018 zu den Gewinnern und steigerten ihre Besucherzahlen laut Tourismusbarometer leicht um 0,8 Prozent. Die Verluste aus den heißen Sommermonaten konnten zum Jahresende wieder aufgefangen werden. Besonders der Dezember mit einem Besucher-Plus von 16,2 Prozent war ein erfolgreicher Monat.

Das beste Ergebnis mit einem Zuwachs von 9,0 Prozent bei den Besucherzahlen erreichten die Theater und Musicals. Während andere Kategorien in den warmen Sommermonaten Verluste einfuhren, erlebten vor allem die Freilichtbühnen einen wahren Nachfrageboom. Die Freizeit und Erlebniseinrichtungen konnten die Verluste aus dem Vorjahr wieder aufholen und erreichten ein Plus von 5,8 Prozent. Auch die Landschaftsattraktionen profitierten von dem schönen Wetter und legten um 4,7 Prozent zu. Bereits zum sechsten Mal in Folge konnten Zoos und Tierparks wie der Zoo Dortmund ihre Besucherzahlen steigern (+2,9 Prozent in 2018).

Ein durchwachsenes Jahr erlebten die Stadtführungen. Zum Jahresende konnten die Anbieter die Verluste aus dem Sommer zwar noch etwas abmildern, insgesamt ging die Nachfrage aber um 1,5 Prozent zurück. Trotz des schönen Wetters lagen Erlebnisbäder und Thermen zum vierten Mal in Folge im Minus: bedingt durch zahlreiche Umbau- und Renovierungsarbeiten, die in den nächsten Jahren für neue Impulse sorgen sollen, kamen 1,5 Prozent weniger Besucher. Die übrigen Kategorien mussten teils deutliche Verluste hinnehmen: Bei Museen und Ausstellungen (-5,6 Prozent), Burgen und Schlössern (-6,8 Prozent) und Freilichtmuseen / Besucher-Bergwerken (-10,9 Prozent) gingen die Besucherzahlen vor allem in den Sommermonaten deutlich zurück.

Das Sparkassen-Tourismusbarometer Westfalen-Lippe beobachtet seit 2012 die Tourismusentwicklung in der Region. Es zeigt Marktpotenziale auf, weist auf Branchenprobleme hin und bietet praxisnahe Lösungen. Die Kurzberichte liefern in regelmäßigen Abständen aktuelle Erkenntnisse zur touristischen Marktentwicklung des laufenden Jahres.

www.svwl.eu

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