Museum Abtei Liesborn zeigt “Inspiration Licht”

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Wadersloh – Das Museum Abtei Liesborn eröffnet am 19. Juli die Ausstellung „Inspiration Licht. Impressionisten aus dem Süden zu Gast bei Max Liebermann“. Die Ausstellung läuft vom 19. Juli bis zum 13. Oktober.

Max Liebermann: Reitknecht am Strand, 1902. Museum Abtei Liesborn, Wadersloh

Sehen, empfinden, reflektieren – die Malerei des Impressionismus wandelt die vorherrschenden Kunstideale, bricht mit üblicher Malpraxis und setzt neue Impulse. Das Werk ist kein bloßes Abbild der Realität, sondern eine Impression: die Wiedergabe eines gesehenen Eindrucks. Bild und Betrachter treten in einen Diskurs, dem das subjektive Sehempfinden des Einzelnen zugrunde liegt.

Hermann Pleuer: Abend – Stuttgarter Hauptbahnhof mit Blick auf die Einfahrtshalle, 1908. Stiftung Schloss Fachsenfel, Aalen-Fachsenfeld

Neben den französischen Vorbildern ist der deutsche Impressionismus geprägt durch eigene Einflüsse. Die Beibehaltung zeichnerischer Präzision und die Abbildung erlebter Seheindrücke sind bezeichnend für die deutsche Ausprägung dieser Kunstströmung. Max Liebermann gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des deutschen Impressionismus und ist Wegbereiter der Klassischen Moderne. Mit nüchterner Genauigkeit bannt er Szenen des alltäglichen Lebens auf Papier und Leinwand.

Hermann Pleuer: Flusslandschaft, 1899. Stiftung Schloss Fachsenfel, Aalen-Fachsenfeld

Die Ausstellung bietet Gelegenheit, Liebermanns druckgrafisches Werk im Dialog mit Gemälden seiner süddeutschen Künstlerkollegen – allen voran den schwäbischen Impressionisten Otto Reiniger, Hermann Pleuer und Christian Landenberger – zu erleben.

Im künstlerischen Interesse standen insbesondere das nächtliche Licht- und Schattenspiel, die Modellierung der Landschaftsszenen mithilfe von Farbe und die Wiedergabe technischer Errungenschaften. Die Behandlung des Kolorits beeinflusst die Empfindung von Atmosphäre und Stimmung durch den Betrachter.

Carlos Grethe: Yacht / Hamburg, 1906 – 1909. Sammlung Museum Nuss, Weinstadt-Strümpfelbach

Hermann Pleuer, einer der bedeutenden Vertreter des schwäbischen Impressionismus soll einmal gesagt haben: »I mol, wia’ne’s sieh« (Ich male, wie ich es sehe), als er gefragt wurde, zu welcher Kunstrichtung er sich zähle. Pleuer, der für seine Eisenbahnbilder und nächtlichen Bildwelten gleichermaßen gerühmt wird, arbeitet vorzugsweise mit dunklen Lichtstimmungen und erdigen Farbtönen.

Die Zusammenführung der Werke norddeutscher und süddeutscher Impressionisten bietet dem Ausstellungsbesucher nicht nur die Gelegenheit Unterschieden wie Gleichklängen nachzuspüren. Sie lädt ein zum Diskurs zwischen Betrachter, Kunstwerk und Künstler.

Die Ausstellung wird gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.

Museum Abtei Liesborn / Abteiring 8 / 59329 Wadersloh

Telefon 02523-98240

www.museum-abtei-liesborn.de

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