Borken: Open Art Galerie zeigt „RE-START“

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Borken – Die Open Art Galerie in Borken zeigt in der Ausstellung „RE-START“ bis zum 10. März Werke des in Spanien lebenden Fotokünstlers Ralf Langenhorst aus den Jahren 2015-2018. Die präsentierten Arbeiten des Künstlers umfassen unterschiedliche Genres, von der Dokumentation über Landschaft bis hin zu experimentellen Fotografien. Zu der Ausstellung ist auch ein Katalog gleichen Titels in der Galerie erhältlich.

Spektaktakuleer flachweilig – ein Projekt des Fotokünstlers Ralf Langenhorst

Das Fotoprojekt „Spektakuleer-flachweilig“ ist eine fotografische Auseinandersetzung mit der vollständig flachen Landschaft des Ebro-Deltas, in der es keine spektakulären Blickfänge gibt. Reduktion und Minimalismus sind das Stilmittel. Langenhorst versteht es, die Strukturen der von Menschen geschaffenen Kulturlandschaft als Kompositionsmittel sensibel in Szene zu setzen, Ruhe fühlbar zu machen! Und Licht! Aufnahmen im Februar mit klarer Luft, klaren Farben, Tiefe. Anders im August, wenn die schwüle, stehende Luft von den überfluteten Feldern der Atmosphäre einen fortwährenden Nebelschleier auflegt, der die Sicht in die Ferne verschließt.

Die Serie „Transformations“ umfasst experimentelle urbane Nachtaufnahmen, in denen Raum und Formen aufgelöst werden, und die den Betrachter einladen, zu spekulieren, zu interpretieren und zu entdecken. Es entstehen neue Formen, neue Räume, Kompositionen. Gelegentlich verbleibt etwas Identifizierbares, manchmal auch nur in Andeutungen. Ein anderes Mal entsteht ein gänzlich abstraktes Werk. Entstanden sind die Bilder in Prag, Wien, Düsseldorf, Barcelona und an der Costa Brava.

Der Fotokünstler bei seiner Arbeit Ralf Langenhorst

Als „Fundstücke“ bezeichnet Langenhorst seine Auswahl individueller, für sich stehender Werke. Auch hier erkennen wir seinen ehrgeizigen Ansatz, wenn es um die Komposition bis ins Detail geht, seine Liebe für besondere Lichtstimmungen und das Gefühl für den Raum. Und wieder finden wir seine bevorzugte Handschrift: Minimalismus und penible grafische Komposition. Oft sind es Alltagsgegenstände die ihn herausfordern. Die er bei aller Banalität, die in ihnen steckt, in seinen Werken ästhetisch und emotional aufwertet.

Drei Reportagen aus den Jahren 2015 bis 2017 runden in Ausschnitten die Ausstellung ab. Sie spiegeln die Fähigkeit des Fotografen auch den Alltag und das Alltagsleben in seiner Ästhetik zu erfassen.

„Mit Respekt“ entstand in einem kleinen Schlachthof in Katalonien/Spanien. Die Fotostrecke beschreibt nicht den diesem Sujet anheftenden Schrecken, sondern sie bringt den Respekt vor den Menschen und Tieren zum Ausdruck, die der Fotograf hier angetroffen hat. Die Fotostrecke zeigt in sehr sensiblen Aufnahmen die Umgebung, das Handwerkszeug und den Ablauf bei der Schlachtung von Schafen.

Als „Fundstücke“ bezeichnet Langenhorst seine Auswahl individueller, für sich stehender Werke.

„Mit Geduld“ heißt die Serie von einem nächtlichen Fischzug im Mittelmeer. Langenhorst konnte für eine Nacht eine Crew auf Ihrer Fahrt begleiten. Aufnahmen in der Dunkelheit der Nacht, im Mondschein, spiegeln die Ruhe an Bord, während das Schiff langsam und leise die Küste entlang fährt; sie zeigen den Kapitän, während er das Meer mit Hilfe moderner Geräte absucht; und dann die Routine, mit der plötzlich alle Mann an Bord einen Fischzug durchführen.

Die Dokumentation „… immer weiter!“ ist aus mehrwöchigen Besuchen in einem historischen Familienzirkus in Spanien hervorgegangen. Eine Auswahl von Fotografien dokumentiert den fortwährenden Zyklus vom Aufbau des Zirkusareals an neuen Standorten, den Proben, den Shows und zuletzt dem Abbau in der Nacht nach der letzten Show. Auch hier wird wieder sichtbar, mit welcher Beobachtung, Einfühlsamkeit Langenhorst vorgeht und er sich den Akteuren vertrauensvoll annähert, ohne sie aber in ihrem Tun zu stören, zu Posen zu stellen.

Ralf Langenhorst wurde 1960 in Ibbenbüren geboren und entwickelte schon als Schüler und Student seine Leidenschaft für die Fotografie. Nach einer langen Periode mit Fokus auf Familie und den Beruf in der Telekommunikation entschied er, sich seiner Leidenschaft wieder intensiv zu widmen. 2015-2018 studierte er angewandte und künstlerische Fotografie an der “Prager Fotoschule Österreich”. Diese absolvierte er Anfang 2018 mit Auszeichnung.

Seit 2016 arbeitet er als professioneller Fotograf in Deutschland und Spanien. An seinem spanischen Wohnort in Sant Feliu de Guíxols betreibt Ralf Langenhorst die „sentiremo gallery“.

Mit „RE-START“ zeigt er seine erste Einzelausstellung in Deutschland, unterstützt von der engagierten Kunstförderin Gerda Siebelt in der Open Art Galerie in Borken.

Open Art Galerie / Neutor 15 / 46325 Borken

www.galerieopenart.de

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