Am Sonntag, dem 2. September, heißt es im Hagener Freilichtmuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe Zeitreise Hagen. Im LWL-Freilichtmuseum Hagen ist an diesem Tag eine Historie zu sehen, die so nie existierte. Im Ambiente mit Dampfmaschinen, historischen Transmissionen und Zahnrädern im LWL-Freilichtmuseum werden die Steampunks einen Tag in ihren besonderen Kostümen verbringen. Sie flanieren, besichtigen, picknicken und sind selbst Attraktionen.
Es gibt raschelnde Röcke, ausladende Hüte, abenteuerlustige Herren und Damen und ihre mechanischen Absonderlichkeiten. In diesem Jahr liegt der Fokus auf Ausstellern, Künstlern und Händlern. Es gibt viel zu sehen: Ob Schmuck von Dampf-Design, Feines aus den Nähwerkstatten, Edles vom Gold- und Silberschmied, Originelles aus dem Steampunkies Warenhaus und so einiges Außergewöhnliches mehr wird ausgestellt sowie ein kleines stilgemäßes musikalisches Showprogramm angeboten.
Picknicksachen können gerne mitgebracht werden. Geeignete Orte dafür sind die Wiesen, Bänke und auf dem oberen Platz der “Steinkreis”. Wer mag, kann im Museum produzierte Dinge wie Brot, Würste, Schinken und andere Leckereien auch erwerben oder im Biergarten entspannen und das in der museumseigenen Brauerei gebraute Bier kosten.
Hintergrund: Steampunk
Steampunk ist eine besondere Art des Retrofuturismus. Steampunker stellen dar, wie sich Menschen im 19. Jahrhundert die Zukunft vorgestellt haben könnten. Historisches wird mit Modernem verbunden. So entstehen Gerätschaften und Accessoires. Was wäre, wenn die wissenschaftlichen und technischen Ideen jener Zeit sich allesamt als korrekt herausgestellt hätten? Wenn der Æther tatsächlich existiert hätte? Steampunks spielen mit diesem Gedanken, verweben eine Vergangenheit, die es niemals gegeben hat, mit skurrilen Ideen, Werkstücken, Gewändern, Literatur oder Musik zu einem neuen Ganzen, das auf den ersten Blick altmodisch wirkt.
Der Begriff Steampunk wurde in den 1980er Jahren durch den amerikanischen Science Fiction-Autor K. W. Jeter geprägt, der Geschichten im Stil von Jules Verne schrieb. Da damals gerade der „Cyberpunk“ Furore machte, und weil sein Verleger eine griffige Bezeichnung haben wollte, wählte Jeter in Anlehnung daran für seine Literatur den Begriff Steampunk. Das Genre köchelte lange auf kleiner Flamme, bis es Anfang der 2000er Jahre wieder stärker zu brodeln begann und zuerst in den USA eine Anhängerschaft fand. Eine Kernzelle der Bewegung ist das Maker-Movement. Dazu gehören Personen, die aus einheitlicher und in großen Mengen produzierter Massenware Einzelstücke in der Ästhetik von Jules Vernes Romanen oder einfach des späten 19. Jahrhunderts und der Zeit
LWL Freilichtmuseum Hagen, Selbecker Strasse 200, 58091 Hagen, Tel.02331/78070, www.lwl.org/LWL/Kultur/LWL-Freilichtmuseum_Hagen/
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