Billerbeck – Im vielfältigen Schaffen von Daniel Richter nimmt das grafische Werk eine Sonderrolle ein. So ist es auch kein Wunder, dass die neue Ausstellung in der Billerbecker Kolvenburg, die am kommenden Sonntag (01. Juli 2018) eröffnet wird, einen selbstbewussten Titel trägt: „Grafik über Alles!“
Daniel Richter, der 1962 in Eutin zur Welt kam, wird zu den bedeutendsten deutschen Gegenwartskünstlern gerechnet; die FAZ bezeichnet ihn sogar als „Superstar der neuen deutschen Malerei“. Diese hat der heute 55-Jährige bereits seit den 1990er-Jahren maßgeblich mitgeprägt. In seinen großformatigen Ölgemälden setzt sich Richter mit Einflüssen aus Kunstgeschichte, Massenmedien und Popkultur auseinander – und schafft charakteristische, narrative Bildwelten. Und in seinen energiegeladenen Grafiken zeigt der Schüler von Professor Werner Büttner, bei dem er von 1992 bis 1996 studierte, nach Meinung von Fachleuten eine tiefe Verwurzelung in der Punk-Szene.
Die ebenfalls großformatigen Werke, die diese Ausstellung zeigt, sind voller provokanter Verweise auf reale und historische Ereignisse. Richter interessiert die komplexe Wirklichkeit, und er kombiniert Figuren und Farben zu fast surrealen und erst auf den zweiten Blick verwirrenden Kompositionen. „Ein faszinierendes Spiel!“, findet Kulturreferentin Swenja Janning vom Kreis Coesfeld. Ausgewählte Grafiken von Daniel Richter, der vor allem in Berlin lebt und arbeitet, wurden in der Kolvenburg bereits 2012 im Rahmen der Gemeinschaftsausstellung „Begegnung im Hinterland“ gezeigt.
Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr eröffnet die Ausstellung am Sonntag (01. Juli 2018) um 17:00 Uhr; Kunsthistorikerin Dr. Gabriele Hovestadt führt in die Thematik ein. Der Künstler wird anwesend sein. Die Ausstellung ist bis zum 16. September 2018 zu sehen.
Kolvenburg / An der Kolvenburg 3 /48727 Billerbeck
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