Soest – Anlässlich des 60. Geburtstags des Bildhauers Heiner Thiel zeigt die Stiftung Konzeptuelle Kunst vom 14. Januar bis zum 23. April 2017 im RAUM SCHROTH des Museums Wilhelm Morgner eine umfangreiche Werkschau des Künstlers mit über 60 Arbeiten aus 40 Jahren.
Zum Künstler pflegt Carl-Jürgen Schroth seit vielen Jahren eine besondere Beziehung: „Die Arbeiten von Heiner Thiel markieren sowohl den Beginn als auch die Ausrichtung meiner Sammlungstätigkeit.“ Im Frühjahr 1990 hatte Schroth auf der ART Frankfurt erstmals eine Arbeit von Thiel gesehen – und erworben. Rund ein halbes Jahr später wurde er auf der ART Cologne zum Wiederholungstäter. „Doch ich hatte keinen Platz zum Hängen mehr“, erinnert sich Schroth. „Das Bild verschwand erst mal unter dem Bett.“ An diesem Moment macht Schroth rückblickend den Beginn seines Kunstsammelns fest. Heute befinden sich in der SAMMLUNG SCHROTH allein mehr als 60 Arbeiten von Heiner Thiel – so viele, wie kein anderer Sammler sie sein eigen nennen kann.
Die Werksschau im RAUM SCHROTH des Soester Museums Wilhelm Morgner umfasst Arbeiten aus allen wichtigen Werkphasen des Künstlers. Die Ausgestellten Zeichnungen, Reliefs und Skulpturen spiegeln den Prozess von Thiels vierzigjähriger Arbeit konzentriert und anschaulich wieder. „Ich habe meine Arbeiten noch nie so zusammen gesehen wie jetzt“, freut sich der Künstler. Die neueste Arbeit wurde übrigens erst eine Woche vor Ausstellungseröffnung fertig gestellt.
Linie, Fläche, Raum – mit diesen drei Aspekten setzt sich Thiel in seiner künstlerischen Tätigkeit auseinander. Der Sammler Carl-Jürgen Schroth bemerkt zum Werk von Heiner Thiel: „Reale 3-dimensionale Körper werden mit wenigen Mitteln, wie beispielsweise Fugen in Metallflächen, annähernd 2-dimensional minimalisiert dargestellt. Die zugrunde gelegten kubischen oder quaderförmigen Körper werden dadurch beeindruckend in ihrer Räumlichkeit nicht nachgebildet, sondern erscheinen gelassen.“ Eine zentrale Rolle nimmt dabei die Perspektive des Betrachters ein. „Man muss sich Zeit nehmen, sich zum Objekt bewegen“, ergänzt Schroth. So entstehe ein Dialog.
Zum Künstler:
Heiner Thiel studierte von 1978 bis 1982 Kunstgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz und anschließend von 1983 bis 1985 Bildende Kunst an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste – Städelschule in Frankfurt am Main. Hier nahm er u.a. an der Bildhauerklasse von Professor Michael Croissant teil. Im Jahr 1985 erhielt er den Förderpreis für bildende Künstler der Stadt Mainz, im Jahr darauf den Förderpreis des Landes Rheinland-Pfalz. 1987 u. 1996 war er „Visiting Adjunct Professor” an der California State University, Chico, Kalifornien. Die Werke Heiner Thiels werden seit über 30 Jahren in zahlreichen Ausstellungen und Kunstmessen in Europa und den USA ausgestellt und befinden sich in vielen privaten und öffentlichen Sammlungen auf beiden Seiten des Atlantiks.
Die von Michael Post kuratierte Werkschau wird am 60. Geburtstag von Heiner Thiel, also am Samstag, 14. Januar, um 17 Uhr eröffnet. Begleitend ist ein umfassender Katalog erschienen, zudem gibt es bis zur Finissage am 23. April ein kleines Programm mit Führungen und Vorträgen. Die genauen Termine können der Website der Stiftung Konzeptuelle Kunst entnommen werden.
„HEINER THIEL Werkschau 40 Jahre“, 14. Januar bis 23. April 2017, RAUM SCHROTH im Museum Wilhelm Morgner, Thomästr. 1, 59494 Soest, Öffnungszeiten Di-Fr 14:00-17:00 Uhr, Sa u. So 11:00-17:00 Uhr, Tel. 02921/14177, www.skk-soest.de
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