Eis aus der Region: Eis Lounge in Maria Veen

Print Friendly, PDF & Email

Reken – 22 Sorten Eis bietet die Eis Lounge auf der Poststraße in Maria Veen an. 22 Sorten, die in jeder Hinsicht besonders sind. Denn die Menschen, die sie herstellen und verkaufen, sind zu einem großen Teil Menschen mit Beeinträchtigungen. Deshalb ist die Eis Lounge ein anerkannter Integrationsbetrieb. Seit kurzem ziert aber noch ein weiteres Zertifikat die Wand neben der Theke. Das Münsterland-Siegel, das Produkte aus der Region kennzeichnet. Denn alle Zutaten, die für das Eis, die Waffeln, den Kuchen und das weitere Angebot verwendet werden, stammen aus dem Münsterland – wo immer es möglich ist. „Alles soll so natürlich sein, wie es geht. Und dieser Qualität bin ich mir nur sicher, wenn ich die Betriebe und Höfe mit denen wir zusammenarbeiten, kenne“, sagt Betriebsleiterin Elisabeth Kranz. „Mit dem Münsterland-Siegel können wir diese Qualität nach außen zeigen und transparent machen.“

22 Sorten Eis bietet die Eis Lounge in Maria Veen an. Die Zutaten dafür stammen aus der Region. Deshalb tragen die Produkte das Münsterland-Siegel. Foto: Münsterland e.V./Kuiter

22 Sorten Eis bietet die Eis Lounge in Maria Veen an. Die Zutaten dafür stammen aus der Region. Deshalb tragen die Produkte das Münsterland-Siegel. Foto: Münsterland e.V./Kuiter

Seit Pfingsten 2015 hat die Eis Lounge geöffnet. Der Tee stammt aus Coesfeld, der Kaffee vom Havixbecker Stift Tilbeck, die Säfte vom Haus Hall in Coesfeld, die Freiland-Eier aus Billerbeck und das Obst, das verwendet wird, von verschiedenen Höfen im gesamten Münsterland. Hergestellt wird das Eis auf dem nahe gelegenen Benediktushof, der Ausbildungs-, Arbeits- und Wohnort für Menschen mit Beeinträchtigungen ist. Sieben Menschen mit Beeinträchtigungen arbeiten im Eislabor, das der Großküche angegliedert ist. „Jeder ist entsprechend seiner Möglichkeiten eingesetzt – ohne unter- oder überfordert zu werden. Das ist bei dem einen das Äpfel schälen, bei der anderen aber die Teamleitung“, sagt Elisabeth Kranz. Die Teamleiterin, das ist Simone von Kuick. Sie ist gehörlos und hat die Eisherstellung schnell zur stillschweigenden Routine gemacht.

Die Eis Lounge ist seit kurzem Mitglied des Münsterland-Siegels. Denn die Zutaten, die das Team um Elisabeth Kranz (r.) verarbeitet, stammen – wo immer es möglich ist – aus der Region. Foto: Münsterland e.V./Kuiter

Die Eis Lounge ist seit kurzem Mitglied des Münsterland-Siegels. Denn die Zutaten, die das Team um Elisabeth Kranz (r.) verarbeitet, stammen – wo immer es möglich ist – aus der Region. Foto: Münsterland e.V./Kuiter

Sie wiegt die Zutaten für die Fruchtbase ab und gibt sie in den Pasteurisator, der alles auf 87 Grad erhitzt. Zwischendurch stellt sie ein paar Eisschalen in den Schockfroster. Für später. „Wenn die Masse pasteurisiert ist, kommt sie mit anderen Zutaten wie zum Beispiel Äpfeln in eine Schüssel unter den Pürierstab“, erklärt Kranz. Das geht es weiter in die Eismaschine. Drei Stäbe im Inneren kneten das Eis immer wieder durch – bis zur perfekten Konsistenz. Holt Simone von Kuick das Eis zu früh raus, ist es zu weich. Wartet sie zu lange, ist es zu hart. „Wichtig ist aber auch die Menge von Fett und Zucker“, erklärt Kranz. „Fett macht Eis hart, Zucker macht es cremig. Die große Kunst ist es also, cremiges Eis mit möglichst wenig Zucker herzustellen.“ Dabei spielt schon der Reifegrad der Erdbeeren eine Rolle. „Als wir das erste Erdbeer-Eis hergestellt haben, wunderten wir uns, warum das Eis nach ein paar Wochen bei unveränderter Mischung plötzlich so weich wurde. Je reifer die Früchte wurden, umso mehr Zucker enthielten sie.“

Das Eis ist jetzt fertig. Simone von Kuick holt eine silberne Schale aus dem Schockfroster und stellt sie unter den Ausfluss. Das Eis quillt sofort zwischen den Stäben heraus. In wenigen Sekunden ist die Schale voll. Die Teamleiterin bringt sie in den Schockfroster und holt die nächste Schale heraus. Und die nächste. Um Nachschub muss sich also kein Gast der Eis Lounge sorgen.

Speak Your Mind

*