Der aktuelle Buchtipp kommt vom lila we:, dem Literaturland Westfalen. Jörn Klare: “Nach Hause gehen. Eine Heimatsuche”, Berlin: Ullstein 2015.
“Mein Heimweg ist eine mehr als sechshundert Kilometer lange Wanderung. Der Rhythmus der Schritte wird zu einer Meditation zum Thema Heimat und macht den Weg nach Hause zu meiner ganz persönlichen Pilgerstrecke. So wandere ich gleichsam durch einen Wald und durch mein Leben.”
Was genau ist Heimat? Was bedeutet sie? Und warum ist sie wichtig? Jörn Klare geht dem sehr persönlich und ganz wörtlich nach. Von seiner Berliner Haustür aus wandert er an den Ort seiner Kindheit und Jugend am Rand des Ruhrgebiets. Ein Weg über gut sechshundert Kilometer. Erst durch Ostdeutschland, das ihm immer noch fremd ist, dann durch Westdeutschland, das ihm oft nicht mehr vertraut ist.
An Orten, die Alte Hölle, Elend oder Wildewiese heißen, begegnet er Menschen, die ihre Heimat lieben, an ihr leiden und für sie kämpfen. Schließlich erreicht er die kleine Stadt, die einst sein Leben war. Ein besonderes Buch, das jeden dazu bewegt, sich neu zu verorten. Ein Porträt von Deutschland, das man so kaum kennt. Jörn Klares Heimatsuche ist eine vielschichtige Auseinandersetzung mit der Frage: Wohin gehöre ich in einer Welt, die sich immer schneller wandelt?
Jörn Klare, geb. 1965 in Hagen-Hohenlimburg, schreibt Bücher, Theaterstücke sowie Reportagen und Features, unter anderem für den Deutschlandfunk und DIE ZEIT. Jörn Klare lebt mit seiner Familie in Berlin.
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