Münster – Mit einem Aktionstag informierten die Bauern in Westfalen-Lippe im Rahmen eines „Aktionstags gegen Schleuderpreise“ die heimischen
Verbraucher über die Konsequenzen des anhaltenden Verkaufs von Lebensmitteln zu Niedrigstpreisen. Nach Ansicht des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbands (WLV) führen die Preisstrategien des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) dazu, dass immer mehr landwirtschaftliche Betriebe in Existenznot geraten. Dieser Wertevernichtung müsse ein Ende gemacht werden. Es dürfe nicht länger Schleuderpreise für landwirtschaftlich erzeugte Produkte und Lebensmittel geben.
„Die Einkommen unserer Bauern haben sich in den letzten zwei Jahren mehr als halbiert und vor allem die Erlöse für Milch, Schweinefleisch und Getreide sind derart gefallen, dass eine kostendeckende Erzeugung nicht mehr möglich ist. Die Situation ist mittlerweile unerträglich geworden, vielen Betrieben bleibt schlicht zu wenig zum Überleben“, sagte WLV-Präsident Johannes Röring in Münster.
Nach Einschätzung des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbands hat sich trotz des drastischen Rückgangs der Erzeugerpreise an den Verkaufspreisen in den Supermärkten nur wenig geändert. Dort habe der hoch konzentrierte deutsche LEH seine Gewinnspannen in den letzten Monaten deutlich zu Lasten der Bauern ausgeweitet – eine Situation, die sich durch die geplante Übernahme der Supermarktkette Kaiser`s Tengelmann durch Edeka weiter zu verschlimmern drohe.
Die Aktionen in den Kreisen und kreisfreien Städten von Westfalen-Lippe sind Teil eines bundesweiten Aktionstages, mit dem der Deutsche Bauernverband (DBV) und seine 18 Landesverbände für bessere Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse werben. Der Startschuss des Aktionstags gegen Schleuderpreise fiel am Mittwoch am Brandenburger Tor mit DBV-Präsident Joachim Rukwied.
Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband / Schorlemerstr. 15 / 48143 Münster
www.wlv.de
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