Soest – „Fernseher ausschalten, Wasserhahn zudrehen, Kühlschranktür schließen oder die Heizungsnische nachdämmen“. Energie – und damit bares Geld – lässt sich auf vielfältige Weise sparen. Aber wie macht man’s richtig? Und wo gibt es überhaupt Einsparpotenziale in den eigenen vier Wänden? Diese und weitere Fragen beantworten künftig die so genannten ehrenamtlichen „Klima-Coaches“, die derzeit vom Kreis Soest im Rahmen der südwestfälischen Projektstudie „Dorf ist Energie(klug)“ für ihre Dorfgemeinschaften in Soest-Ostönnen und Warstein-Hirschberg ausgebildet werden.
In den Räumlichkeiten der Kreisverwaltung Soest trafen sich die Ehrenamtlichen jetzt, um sich im Einführungsseminar auf ihre künftige Aufgabe vorzubereiten. In der ersten von zwei Blockveranstaltungen unter Federführung der infas enermetric Consulting GmbH aus Greven erhielten die Teilnehmer anhand von Vorträgen, Versuchen und Diskussionen das nötige Rüstzeug, um künftig Energiesparmöglichkeiten zu erkennen und Haus- oder Wohnungsbesitzern anschaulich zu vermitteln.
Ganz konkret ging es etwa um die richtige Bedienung der Heizung, Möglichkeiten der Stromeinsparung, den umweltschonenden und sparsamen Umgang mit Wasser aber auch um Tarife und Anbieter, um den richtigen Einsatz von Messgeräten und Messgerätekoffern – und letztlich auch um die Bewohner des Hauses oder der Wohnung. Denn vor allem geht es beim Klima-Coaching um das Bewusstsein, welche deutlichen Auswirkungen schon einfache Verhaltensänderungen haben können. Ziel ist, verhaltensabhängige oder mit geringem Aufwand realisierbare Energieeinsparungen zu erkennen und diese bei Hausbesuchen zu vermitteln.
„Die ehrenamtlichen Klima-Coaches sind eine tolle Möglichkeit, das Bewusstsein für Energieeffizienz und Klimaschutz zu stärken – und das vom Bürger für den Bürger“, so Frank Hockelmann, Klimaschutzmanager des Kreises Soest. Zwar könne das Coaching keine fachliche Energieberatung ersetzen, aber es solle sie sensibilisieren und Bewusstsein unter den Bürgern schaffen. „Umwelt und Klimaschutz fängt in den eigenen vier Wänden an – und daraus resultieren dann auch größere Maßnahmen“, ergänzt Lars Ole Daub, Projektmanager von „Dorf ist Energie(klug)“ bei der Südwestfalen Agentur. „Mit der Projektstudie möchten wir die teilnehmenden Dörfer darin unterstützen, sich der Möglichkeiten und Potenziale bewusst zu werden und gleichzeitig diese innerhalb der Dorfgemeinschaft zu kommunizieren.“
Finanziert wird die Qualifizierung zum Klima-Coach aus Projektmitteln des Kreises Soest im Rahmen des Projekts „Dorf ist Energie(klug)“. Jetzt sind die Ostönner und Hirschberger Klima-Coaches aufgefordert, das Gelernte in Probeläufen untereinander anzuwenden. Auch dabei werden sie vom Kreis sowie von der Südwestfalen Agentur begleitet. In einem Aufbauseminar geht es dann im März um die weitere Ausgestaltung und Umsetzung der Initiative.
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