Kiepenkerl-Blog: Jagdsignal für Verkehrssicherheit

Treibjagd Aehling 113

Foto: Andrea Schneider

Nach Angelmodde lud fürwahr
– es hatte bereits frühmorgens getagt –
Beständer Fritz, wie jedes Jahr,
zur traditionellen Hubertus-Jagd
durch Felder und Auen
auf haarige Sauen
in Wiesen und Büschen,
das Reh zu erwischen.
Die Strecke wird dann, da Fritz großzügig denkt,
angereisten Treibern als Wegzehr geschenkt.
So kommt auch Nichtjägern der Segen zuteil.
Es lebe das Waidwerk, dreimal Waidmannsheil.

Text: Armin Berninghaus
Melodie: Reinhard Mey – Diplomatenjagd

Von Richard Strauss, dem Hexenmeister der Instrumentation ist das Bonmot überliefert: „Was ein richtiger Musiker sein will, der muss auch eine Speisekarte komponieren können.“ Was bei Speisekarten geht, müsste auch mit dem Warnhinweis

„Unbeschrankter Bahnübergang“

klappen. Doch immer diese Entscheidungen. Spitzfindige würden es in „B“ oder „Es“ notieren, weil Hörner so klingen. Aber in „C“ ist es üblich und wird von jedem verstanden.
Nachdem Text und Melodie in Einklang gebracht waren, wurden die Gäste einer Treibjagd im Zweistromland von Angel und Werse Zeugen der Welturaufführung einer aufsehenerregenden Naturtonwarnung. Jäger und Treiber waren zufrieden, denn die eingleisige Strecke der „Westfälischen Landeseisenbahn“ führt teilweise durch unübersichtliches Waldgebiet.

Bild (24)

Text und Melodie: Jürgen Neiß, Heiner Kilian

Das Jagdsignal „Unbeschrankter Bahnübergang“ ist ein wichtiger Beitrag zur Sicherheit bei Treibjagden, denn während der Triebe sind Schützen häufig blind, wie ein Auerhahn auf der Balz. Die Deutsche Bahn begrüßt nach Aussagen eines Pressesprechers die Blechbläser-Warnungen, denn sie verbessert die Pünktlichkeitsstatistik durch die Vermeidung von Personenschäden. Aufgeschrecktes Wild könnte das Hornsignal als Ruf zum Schüsseltreiben deuten und sich danach angstfrei erlegen lassen.

Alles Paletti?

 

 

 

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