Münster – Kapuziner sind seit 400 Jahren in Münster präsent. Die Sonderausstellung „Betteln und Verkündigen“ aus Anlass des Jubiläums 400 Jahre Kapuziner in Münster ist im Kreuzgang des Paulusdoms und in der Domkammer zu sehen.
Gezeigt werden in der Sonderausstellung Zeugnisse aus der wechselvollen Geschichte des bettelnden, predigenden und krankenpflegenden Ordens mit Schätzen aus Archiven und Klöstern, die teils zum ersten Mal in die Öffentlichkeit kommen. Eindrücke des modernen Kapuziner-Lebens vermitteln Fotos aus der Serie „Es Sein Lassen“ des Künstlers Kiên Hoàng Lê und auf Video aufgenommene persönliche Statements von Brüdern des traditionsreichen Mönchsordens.
Wie man Kapuziner werden kann, können Besucher spielerisch erfahren. Und aus der weltweiten Missionstätigkeit sind Fotos und Filme aus dem frühen 20. Jahrhundert zu sehen – neben Objekten, in denen christliche Motive etwa in fernöstlichem Stil erscheinen. Das Verhältnis von Mission und Kolonialismus wird ebenso beleuchtet wie die heutige Tätigkeit der Missionare: Sie sind oft diejenigen, die Kulturschätze der Gastgeberländer bewahren und erforschen.
Die Domkammer zeigt parallel historische Bücher aus Kapuziner-Bibliotheken. Das älteste Stück ist eine Handschrift aus der Zeit um 1500 mit einer bewegten Geschichte. Die größte Kuriosität ist wohl ein Buch von der Größe eines Handys – die Ordensregel für die Kuttentasche.
Flankierend zur Sonderausstellung hält Reinhard Feldmann, Leiter des Dezernats Historische Bestände an der Universitäts- und Landesbibliothek Münster einen Vortrag. Sein Thema heißt: „Mit Wort und Bild: Kapuzinermissionen in der Südsee und in China“. Termin dafür ist am Mittwoch, 26. August um 19 Uhr im Kapuzinerkloster (Kapuzinerstraße 27/29, Münster).
Führungen durch die Ausstellung sind nach Vereinbarung möglich. Einen Termin für zwei öffentliche Führungen gibt es aus Anlass der „Langen Nacht der Museen und Galerien“ am Samstag, 5. September um 20 Uhr beginnend im Kreuzgang und in der Domkammer.
Aufgebaut bleibt die Ausstellung bis Sonntag, 4. Oktober. Zugängig ist sie zu den Öffnungszeiten des Domes; von 8 bis 19 Uhr ist meist auch ein Ansprechpartner dort. Die Bücherausstellung in der Domkammer ist zu deren Öffnungszeiten zwischen 11 und 16 Uhr zu besichtigen.
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