Der Kiepenkerl bloggt: Motivationstheorie

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Wer Betriebswirtschaftslehre studiert, kommt an der Motivationstheorie von Abraham Maslow nicht vorbei. Sie erklärt das menschliche Verhalten aus dem Bestreben, das jeweils dringendste unbefriedigte Bedürfnis vorrangig zu befriedigen.

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Einfache Bedürfnishierarchie nach Maslow – Grafik: von PNG by Philipp Guttmann, SVG by Jüppsche [Public domain], via Wikimedia Commons

Dieser Urtrieb korreliert nicht unbedingt mit der studentischen Werteskala. Das vorrangige Bedürfnis der angehenden Sterne am Managementhimmel nach Vervollkommnung des betriebswirtschaftlichen Wissens wird häufig überlagert vom Wunsch nach Freizeit, Unterhaltung oder geistigen Getränken.

Die folgende kleine Geschichte, die ein Repetitor gern erzählte, ist mir in Erinnerung geblieben:

Ein Dicker und ein Dünner treffen sich in der Mensa. Der Dicke starrt fasziniert auf den Dünnen und fragt: „Wie kommt es, dass Du so dünn bist?“

Der Dünne überlegt kurz und antwortet: „Das kann ich Dir sagen. Wenn ich nach den ätzenden Stunden im Hörsaal und im Seminar abends auf meine Bude komme, schaue ich zunächst in den Kühlschrank. Da dort meist nichts Gescheites drin ist, gehe ich schnurstracks ins Bett.

Daraufhin stutzt der Dicke, überlegt eine Weile – dann kommt ihm die Erleuchtung: „Jetzt weiß ich, warum ich so dick geworden bin. Wenn ich abends von der Uni nach Hause komme, schaue ich zunächst ins Bett. Da dort meistens nichts Gescheites drin ist, gehe ich zum Kühlschrank.“

Um Diskriminierungen zu vermeiden, können die Geschlechterrollen im Beispiel auch vertauscht werden.

Nach dem Studium gehen die beiden Studenten einer Erwerbstätigkeit nach, um die elementaren Bedürfnisse Essen, Trinken, Kleidung, Wohnen, Familie etc. befriedigen zu können. Als Berufseinsteiger erfahren sie früher oder später, dass die Motivationstheorie häufig durch die Demotivationspraxis konterkariert wird. Schuld daran sind diejenigen in den oberen Segmenten der Motivationspyramide, die auf den Bausteinen ausschließlich zum Zwecke der Selbstverwirklichung oder zur Befriedigung von Ich-Bedürfnissen hocken.

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