Westfalen – “Ikeda Iwao. Bambus und Lack” ist der Titel der aktuellen Ausstellung im Museum für Lackkunst in Münster, die am 23. März im renommierten Museum für Lackkunst in Münster offiziell eröffnet wird. Ein Besuch ist diese Sonderausstellung allemal wert.
Die erste Einzelausstellung des in seiner japanischen Heimat renommierten Lackkünstlers Ikeda Iwao in Europa präsentiert neuere, zum Teil eigens für diese Schau gefertigte Arbeiten aus Bambus und Lack.
Der 1940 in Tokio geborene Ikeda Iwao stammt aus einer bekannten Familie von Bambuskünstlern und gilt wie sein Vater und Lehrmeister Ikeda Hyoa II als ausgewiesener Kenner des japanischen Teewegs. Seine von Teeutensilien über Vasen bis hin zu skulpturalen Werken reichenden Exponate greifen hinsichtlich Materialästhetik und vollendeter Verarbeitung die Ideale des Teewegs bewusst auf, zeichnen sich aber durch einen schöpferisch-innovativen Umgang mit der Tradition aus.
Während die Lackkunst Japans im Westen bekannt ist, gilt dies weitaus weniger für die Bearbeitung von Bambus. Sie hat sich seit der Mitte des 20. Jahrhunderts zu einer Kunst entwickelt, die individuelle schöpferische Meisterschaft zulässt, wenngleich die Ausbildung grundsätzlich weiterhin an das traditionelle Lehrsystem der Meister-Schülerbeziehung gebunden ist. Ikeda Iwao gehört zu den ganz wenigen japanischen Künstlern, die Bambus nicht flechten, sondern das äußerst schwierige Material in einer bildhauerischen Herangehensweise meistern.
Indem er den bis zu 200 Jahre alten Bambus schneidet, bricht oder fragmentiert, nähert der Künstler sich den metaphorischen Qualitäten des organischen Materials. Für Ikeda Iwao ist Bambus ein ausdrucksstarkes Symbol der vitalen Kräfte des Lebens. Dies gilt ebenso für den japanischen Lack, dessen sanft schimmernde Oberfläche das Licht reflektiert und einen tiefen eigenen Glanz besitzt. Ikeda Iwaos Werke oszillieren zwischen formaler Klarheit und materieller Schönheit, indem die vielfältigen Erscheinungsformen des Bambus spannungsvoll mit der differenzierten Farb- und Oberflächengestaltung der Objekte korrespondieren.
Museum für Lackkunst / Windthorststraße 26 / 48143 Münster
Telefon 0251 – 41851-0 www.museum-fuer-lackkunst.de
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