Auch Künstlerinnen kriegen Fernweh

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Westfalen – Weggehen, um anzukommen – Reisen, um den Alltag neu zu erleben. Es gibt viele Motive für das Fernweh. Zwei Künstlerinnen beschäftigen sich in einer ausgewöhnlichen Doppelaustellung mit diesem Phänomen. Die Ausstellung “VERRE NABIJHEID – FERNE NÄHE” in der Villa van Delden in Ahaus ist bis zum 16. Februar samstags von 14 bis 18, sonntags von 11 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung zu sehen.

Rätselhafte Zeichen der Künstlerin Gerda Wantia

Rätselhafte Zeichen der Künstlerin Gerda Wantia

Die beiden Künstlerinnen Gerda Wantia und Mirian Jacobs, die sich bereits seit vielen Jahren seit ihrem gemeinsamen Studium an der Akademie für Bildende Künste und Formgebung in Enschede kennen, widmen sich ganz den unterschiedlichen Facetten und Empfindungen, die sie mit den Begriffen Nähe und Ferne verbinden.

“Wir, Gerda Wantia und Mirian Jacobs, sind zwei Künstlerinnen aus Deutschland und den Niederlanden. Gefördert durch Grenswerte sind wir in einen Dialog getreten zu der Fragestellung, inwieweit wir beeinflusst sind durch das Aufwachsen an der Grenze, das vertraut sein mit einem anderen Land, einer ähnlichen Sprache und doch ganz anderer Geschichte. Obwohl wir mittlerweile nicht mehr direkt an der Grenze wohnen, sind wir immer noch eng mit dem anderen Land verbunden. Wir wohnen weiterhin in der Euregio Region, unsere jeweiligen Partner sind im Nachbarland beruflich tätig und leben auch zeitweilig dort.

Auf der Grundlage eines regen Austausches in Form von Gesprächen, Briefen und auch von Bildmaterial entstand die Idee, im Rahmen der Grenswerte Projekte gemeinsam zu dem Thema ´Plus/Minus´ zu arbeiten. Unser Projekt trägt den Namen ´VERRE NABIJHEID . FERNE NÄHE´. Die Bedeutung von Nähe und Ferne wird bestimmt durch Mentalität, die Art zu schauen und zu träumen. Die Landesgrenzen verlieren ihre Bedeutung, die  Grenzen im Kopf bestimmen, ob etwas weit oder nah ist.

Wir möchten zeigen, dass zwischen Polen eine große Bandbreite an Zwischentönen existiert, nicht schwarz oder weiß, sondern  schwarz und weiß und viele Grautöne. Je weiter man sich von etwas entfernt, umso weniger erkennt man die Farbnuancen. Zur genaueren Wahrnehmung ist es nötig, näher zu treten.”

Mirian Jacobs und Gerda Wantia gestalten ihre gemeinsame Arbeit VERRE NABIJHEID – FERNE NÄHE mit vielen verschiedenen Elementen: Naturmaterialien und Farbe, Zitaten, Gedichten oder Fotos. Dabei wird sichtbar, wie die Künstlerinnen sich spielerisch miteinander austauschen und dabei eigene Positionen beziehen. Vieles davon ist verschlüsselt und rätselhaft, aber es bietet viele Anregungen sich selbst einen Reim darauf zu machen. So kann der Betrachter auf eine eigene Entdeckungsreise gehen.

Arbeit von Gerda Wantia

Arbeit von Gerda Wantia

Als Einzelarbeiten präsentiert Mirian Jacobs ihre „Journals“, in denen sie mit bildnerischer Freiheit Harmonie und Ordnung in die Vielfalt der Gedanken, Informationen und Bilder bringt, die ihr im Laufe der grenzüberschreitenden Recherche entgegen kamen.

Gerda Wantia ist im Besonderen an der zwischenmenschlichen Komponente von Ferne und Nähe interessiert. Sie arbeitete mit Materialien, die den Aspekt der Ferne in sich tragen, den Flügeln der Ahornsamen oder den Flusen (Achänen) des Löwenzahns.
Villa van Delden / Bahnhofstraße 91 / 48683 Ahaus
www.ahaus.de

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