“Schauraum” Münster bietet Touren

“Schauraum” Münster bietet Touren: Kunst erleben unter freiem Himmel, in Ateliers, Galerien, Museen und besonderen Räumen.

Stellen das Programm für den „Schauraum” 2025 vor: Martin Winterhof (Wochenmarkt Münster), Dietmar Dertwinkel (Vorstandsmitglied der Volksbank im Münsterland eG), Andreas Weitkamp (Initiative Starke Innenstadt), Fritz Schmücker (stellvertretender Leiter Münster Marketing) und Martin Woermann (Leitung Marketing & Produktmanagement Brillux GmbH & Co. KG, hinten v.l.) sowie Johannes Schmittmann (Unternehmenskommunikation Brillux GmbH & Co. KG), Bernadette Spinnen (Leiterin Münster Marketing), Dr. Barbara Rommé (Sprecherin des Arbeitskreises Museen in Münster), Frauke Schnell (Leiterin Kulturamt) und Matthias Lückertz (Kaufleute im Salzstraßenviertel, vorne, v.l.) – Foto Stadt Münster/Michael Kotowski

Zum Höhepunkt des dreitägigen „Schauraums“, der Nacht der Museen und Galerien am Samstag, 6. September, lädt das Kulturamt zu kostenlosen, fachkundig geführten Bustouren und Rundgängen ein. 39 Ausstellungsorte öffnen beim Schauraum bis Mitternacht ihre Türen und bieten spannende Einblicke und Angebote für die ganze Familie. „Mit dieser Sommernacht feiern wir die große Vielfalt unserer Museen und Galerien. Die zahlreichen Akteurinnen und Akteure schaffen lebendige Kunstorte und kulturelle Erlebnisse – offen und kostenfrei für alle“, sagt Kulturamtsleiterin Frauke Schnell.

Schauraum: Bustouren zu Sammlungen, Ateliers und Kunstgrößen 

Die Bustour 1 führt in den Speicher II am Hafen. Erste Station ist die Kunsthalle Münster mit der Ausstellung von Rosa Tharrats, die in filmischen und installativen Arbeiten aktuellen ökologischen Fragen nachgeht. Einen spannenden Kontrast bietet die Galerie Mike Karstens, die grafischen Editionen von Künstlern wie Ilya Kabakov, Sigmar Polke und Gerhard Richter zeigt. Mike Karstens druckte diese Exponate über vier Jahrzehnte hinweg selbst. Den Abschluss bildet ein exklusiver Atelierbesuch im Speicher II, der Blicke hinter die Kulissen bei aktuellen künstlerischen Produktionen ermöglicht.

Auf der Route der Bustour 2 liegen zwei Sammlungen mit Bezug zur Kunstakademie Münster: Die Kunstsammlung LVM zeigt Werke Studierender von Kunstprofessor Ferdinand Ullrich. Präsentiert wird darüber hinaus eine Lichtskulptur von Ólafur Elíasson. Die nächste Station – die „Kunstsammlung Werte-Bank-Münsterland“ – zeigt Werke von Meisterschülerinnen und -schülern – ausdrucksstark, vielfältig und voller Zwischentöne. Diese Bustour ist rollstuhl-geeignet.

Die Bustouren starten jeweils um 16, 18, 20 und 22 Uhr am Lambertikirchplatz und dauern zwei Stunden.

Schauraum: Rundgänge in der Innenstadt

Wer lieber zu Fuß unterwegs sein möchte, kann sich einem der einstündigen Rundgänge anschließen – es gibt drei verschiedene Routen durch Ausstellungen in der Innenstadt sowie einen eineinhalbstündigen Familienrundgang für Kinder und Jugendliche ab zehn Jahren.

Im Rundgang 1 trifft das Publikum im Westfälischen Kunstverein auf zwei künstlerische Positionen: die kanadische Künstlerin Eve Tagny reflektiert in ihren Fotografien, Skulpturen und Videos koloniale Machtverhältnisse, die bis heute auch in Münster nachwirken. Daneben thematisiert Künstlerin Pauline Stopp im angrenzenden Projektraum RADAR in humorvoll-melancholischen Textilarbeiten und mit einem überdimensionalen Window-Color-Gemälde das Thema Liebe mit Münsterbezug. Hier findet sich Schwan Petra, der sich einst in ein Tretboot verliebte. Dieser Rundgang ist rollstuhl-geeignet. (Beginn: 16, 17, 18 und 19 Uhr)

Der Rundgang 2 verbindet zwei Künstler, die Raum, Zeit und Wahrnehmung unterschiedlich erfahrbar machen. Unter anderem führt die Route in die Dominikanerkirche. Hier findet sich die Installation „Zwei Graue Doppelspiegel für ein Pendel“ vom international renommierten Künstler Gerhard Richter. Dieses Werk macht die Erdrotation sichtbar. In der Galerie Frye & Sohn geht es weiter mit Wilhelm Beestermoeller, der Stadtfotografien mit dem Korrekturstift bearbeitet und so neue Bildebenen schafft. (Beginn: 17, 18, 19 und 20 Uhr)

Startpunkt von Rundgang 3 im Bahnhofsviertel ist das „no cube“ in der Achtermannstraße. Dort treffen Papierkunst und Fotografie auf poetische Nachdenklichkeit: Beate Schlör und Gisela Schäper zeigen Werke über Zerbrechlichkeit, Vergänglichkeit und das Verweben von Kunst und Natur. Im soziokulturellen Zentrum „cuba cultur“ reflektiert Yasin Wörheide in seiner Ausstellung „Legenden mit Hausverbot“ das Thema Teilhabe. Der Künstler stellt mit seinen Bildwelten Fragen nach Zugehörigkeit in einer Gesellschaft, die sich selbst als offen versteht. (Beginn: 17, 18, 19 und 20 Uhr)

Kulturrucksack: Rundgang für Familien

Für Kinder von zehn bis 14 Jahren und ihre Familien gibt es wieder den beliebten Kulturrucksack-Rundgang. Dieser umfasst zwei Stationen, dauert 90 Minuten und bietet viele Mitmachmöglichkeiten. Los geht es im Haus der Niederlande im Krameramtshaus mit den Illustrationen von Jörg Hartmann. Die Originale zur Graphic Novel „LIBERTY“ des Künstlers aus Münster zeigen die Entstehung der weltberühmten Freiheitsstatue. Danach geht es weiter zur Kunstsammlung Deilmann, wo der Künstler Ruppe Koselleck mit der Werkreihe „takeover BP“ Kunst als Werkzeug des Widerstands nutzt – mit Arbeiten aus Ölresten und Teerschlamm. (Beginn: 14.30, 16.30 und 18.30 Uhr)

Startpunkt der Rundgänge ist jeweils der zentrale Infopunkt am Domplatz-Park (Domplatz) beziehungsweise für den Rundgang 3 das „no cube“ (Achtermannstraße 26). Die Anzahl der Plätze ist begrenzt. Anmeldungen sind ab Donnerstag, 4. September, 15 Uhr ausschließlich online unter www.stadt-muenster.de/kulturamt möglich.

Das kostenlose Schauraum-Programmheft mit allen Ausstellungsorten, Touren und dem Veranstaltungsprogramm liegt unter anderem in der Münster-Information im Stadthaus 1 aus und ist auch digital abrufbar unter www.schauraum-muenster.de

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