Auftakt der leisen Töne

Holzhausen. Das Stimmen-Festival Voices auf Gut Holzhausen bei Nieheim ist gestartet. Bis Sonntag steht ein abwechslungsreiches Programm von Lied bis Sinfonik auf dem Programm.

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Das Vater-Tochter-Duo Katharina und Christian Gruber eröffnet das Voices Festival.- Foto Burkhard Battran

Es gibt zwei Wege, Standards zu interpretieren, entweder macht man etwas unverwechselbar Eigenes daraus, oder man versucht eine technisch perfekte Interpretation abzuliefern, an der man unmöglich etwas aussetzen kann. Die möglichst perfekte Interpretation zu finden, ist die Herausforderung der sich die Jazzsängerin Katharina Gruber aus dem oberbayrischen Landsberg am Lech stellt. Mit Songs ihrer weiblichen Vorbilder Edith Piaf, Ella Fitzgerald, Carole King und Joni Mitchell. hat die ausgebildete Querflötistin und Jazzsängerin am Freitag den Voices-Eröffnungsabend gestaltet. Bis Samstag, 5. Juli stehen im urigen Bullenstall des Kulturguts insgesamt neun Konzerte auf dem Programm.

Programm mit weiblichen Gesangsikonen

Ein besonderer Höhepunkt des Eröffnungskonzerts war Katharinas Gruber Interpretation des King-Klassikers Snow Queen, den sie spürbar zu ihrem eigenen Song gemacht hat und dem sie eine ganz eigene swingende Aura verlieh. „Carole King hat mich als junges Mädchen inspiriert, Sängerin und zu werden und ihre Lieder begleiten mich gefühlt schon mein ganzes Leben“, sagt Katharina Gruber. Begleitet wurde die Jazzsängerin bei diesem Eröffnungskonzert der leisen Töne von ihrem Vater, dem Gitarristen Christian Gruber. Vater und Tochter gehen musikalisch eigentlich getrennte Wege. Sie hat ihre Projekte und er hat seine. Seit vier Jahren machen sie aber auch gemeinsame Programm. „Dazu gekommen ist es, durch einen Auftrag für ein Programm mit weiblichen Gesangsikonen, den mein Vater hatte, und da habe ich ihm weiterhelfen können“, erzählt Katharina Gruber. Seither sind die beiden mit großem Erfolg zusammen unterwegs.

Voices Festival

Rund um den Konzertsaal lässt es sich auf dem Kulturgut Holzhausen prima chillen.

Es ist aber die Tochter, die bei diesem Programm das Sagen hat. So sollte es in einem Liedprogramm auch sein. Vater Christian gestaltete seine Rolle als Begleiter aber ausgesprochen bravourös. Ihm gelingen Arrangements, die gerade bei tendenziell kitschigen Nummern den entscheidenden Unterschied machen. Selbst so eine abgedroschene Nummer wie „Sous le ciel de Paris“ erhielt durch das fantasievolle Gitarrenarrangement von Christian Gruber eine besondere Note. Mit frenetischem Applaus und stehenden Ovationen ist das Vater-Tochter-Duo gefeiert worden.

Die Bühne ist so groß genug für ein Opernspiel

„Der Vorverkauf ist in diesem Jahr sehr gut, aber es gibt für alle Konzerte auch noch Restplätze“, sagt die Künstlerische Leiterin Leonore von Falkenhausen. Bis zu 400 Besucher fasst der urige Bullenstall. Und falls es mal etwas kühler werden sollte, liegen auf allen Plätzen wärmende Decken. Die Bühne ist so groß, dass sie auch für ein Opernspiel oder ein komplettes Sinfonieorchester groß genug ist. Das ist auch nötig, denn am Freitag, 4. Juli, 19.30 Uhr, steht die Mozart-Oper „Cosi fan tutte“ mit Studierende der Opernklassen der Musikhochschule Hannover auf dem Programm und zum Abschlusskonzert am Samstag, 5. Juli, 18 Uhr, ist die Nordwestdeutsche Philharmonie mit gleich drei Gesangssolisten zu Gast. Das komplette Voices-Programm Karten-Infos gibt es auf der Voices-Homepage (www.voices-holzhausen.de).

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