Das Ford-T Modell der Computerwelt

Paderborn – Das Paderborner Heinz Nixdorf MuseumsForum feiert den 50. Geburtstag des Altair 8800 Computers, dem Fort-T-Modell der digitalen Welt. Der Altair war  Auslöser einer Revolution und Geburtshelfer für Microsoft.

Altair 8800

Der erste Personal Computer war als Bausatz für 397 US- Dollar erhältlich. – Foto HNF

Vor 50 Jahren begann eine neue Ära der Computertechnik. Der Altair 8800 läutete in den USA die Mikrocomputer-Revolution ein. Auch wenn der schuhkartongroße Computer nur über Kippschalter programmierbar war und die Anzeige lediglich aus Leuchtdioden bestand, machte ihn sein günstiger Preis zum Überraschungserfolg. Und nebenbei bescherte er Microsoft den ersten Auftrag der Firmengeschichte.

Niemand hatte einen Computer zuhause

1974 waren Computer vor allem in Unternehmen, Universitäten oder Behörden im Einsatz. Niemand hatte einen Computer zuhause. Doch gab es vor allem eine Szene von Elektronikbastlern, die einen eigenen Computer nutzen wollten. Da erschien Ende November 1974 die Januarausgabe der Zeitschrift Popular Electronics mit dem Altair 8800 auf dem Titelbild. Für lediglich 397 Dollar war der Bausatz dieses Acht-Bit-Rechners zu haben. Somit hatten Nerds die Möglichkeit, sich ihren eigenen Computer zu basteln und zu programmieren. Die Ära der kleinen Mikrocomputer begann und brachte solche Unternehmen wie Apple und Microsoft zu Geld und Ruhm.

Macht den Altair 8800 mit dem Fort-T-Modell vergleichbar

Modell T von Ford auch Tin Lizzie oder  Blechliesel genannt. – Foto Wikipedia

Das macht den Altair 8800 mit dem Fort-T-Modell vergleichbar. Er war 1908 das erste für die breite Masse erschwingliche Automobil. Genau wie der Altair 8800. Die PC-Geschichte beginnt im Januar 1975, obwohl es schon ab 1971 mit der Erfindung des Mikroprozessors durch die Firma Intel möglich gewesen wäre, einen „Mikrocomputer“ in größerer Stückzahl herzustellen. Doch keiner der etablierten Computerhersteller wie IBM oder die Nixdorf Computer AG sahen einen Sinn darin, Computer für den persönlichen Gebrauch zu entwickeln.

Computer für 397 Dollar

Es war die Zeitschrift „Popular Electronics“, die in ihrer Januarausgabe 1975 den ersten Personal Computer mit dem Namen Altair 8800 als Bausatz für 397 Dollar vorstellte. Entwickelt und gebaut wurde der Rechner von Ed Roberts. Innerhalb weniger Wochen gingen Tausende von Bestellungen bei der Redaktion ein. Damit hatte niemand gerechnet. Man konnte bereits ahnen, was für ein riesiger Markt sich daraus entwickeln würde. Ein Ford T kostete 1914 nach einer Preissenkung ebenfalls nur noch 370 Dollar.

Tüftler und Freaks

Es waren die Tüftler und Freaks, die den Altair 8800 bestellten und ihn ihren Bedürfnissen anpassten oder als Grundlage für einen ganz neuen Personal Computer ausschlachteten. Diese „Freaks“ und Hobbybastler sahen sich nicht als Benutzer im heutigen Sinne, sondern als Pioniere, die die „PC-Revolution“ mitgestalteten. Mit ihren neu gegründeten „Garagenfirmen“ – wie Apple mit dem Apple I – verhalfen sie dem PC zum Durchbruch.

Heute ist der Altair 8800 ähnlich wie der Ford-T ein Symbol für den Aufbruch in ein neues Zeitalter. Im Heinz Nixdorf MuseumsForum ist der Altair 8800 Teil einer umfangreichen Präsentation zur PC-Geschichte, darunter sind legendäre Modelle wie der C64, TRS-80 oder der Apple 1.

Eine  ultimative KI-Show

Anlässlich des Altair 8800 Geburtstags zeigt das HNF, was heute aus diesen Anfängen geworden ist. Am Dienstag 3. Dezember,  Beginn: 19:00 Uhr , findet mit “Echt jetzt?! ” eine  ultimative KI-Show statt.
KI-Unterhaltung live und hautnah. Eine Welt erleben, in der Künstliche Intelligenz die Grenzen des Möglichen neu definiert.

Aki Ostermann, Cut Spencer und Karsten Strack – die wohl spektakulärste Boygroup der KI-Unterhaltungsbranche – nehmen die Besucher mit auf eine atemberaubende Reise durch die faszinierenden Möglichkeiten von KI-Anwendungen in den Bereichen Musik, Text und Design.

“Freuen Sie sich auf diese Show, die ebenso wild, spannend wie unterhaltsam ist”, versprechen die drei Showmaster. Drei sympathische und kritische Visionäre demonstrieren live, was Künstliche Intelligenz für unsere Kreativität tun kann – eine neue Dimension des Entertainments. Der Eintritt ist frei eine Anmeldung jedoch erforderlich.

 

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