Trump als Rumpelstilzchen, zeichnet der Kiepenkerl

Trump ist wieder gewählt worden: Sie haben es also tatsächlich getan! Die Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika haben das Rumpelstilzchen mit komfortabler Mehrheit ins Weiße Haus gewählt.

Trump als Rumpelstilzchen, zeichnet der Kiepenkerl

Donald Trump konnte erzählen, was er wollte. Die Amerikaner haben ihn mehrheitlich wiedergewählt – Foto Pixabay

Wie der arme Müller im Märchen der Gebrüder Grimm hat Donald Trump im Wahlkampf versprochen, Stroh in Gold verwandeln zu lassen. Doch das gelang ihm nur mit Hilfe eines perfiden Tricks, denn er sang im stillen Kämmerlein: „Ach, wie gut, dass niemand weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß.“

Trumps Gerumpel im Wahlkampf hat ihm über den Makel hinweggeholfen, dass er der erste Präsident in der Geschichte der USA ist, der in einem Strafverfahren verurteilt wurde. Die Geschworenen haben Rumpelstilzchen einstimmig in allen 34 Anklagepunkten schuldig gesprochen. Weiter Prozesse gegen ihn, die während des Wahlkampfs ausgesetzt waren, werden folgen.

Eigntlich war Trump nie weg, denn er behauptete trotz sämtlicher verlorener Prozesse gegen den Wahlsieg von John Biden, dass ihm die Wahl gestohlen worden sei.

Das hinderte ihn auch nicht daran, für den Fall eines knappen Wahlsieges von Kamala Harris bereits an einer neuen Wahllüge zu basteln. Es war fast das gleiche Drehbuch wie 2020. Doch durch Trumps eindeutigen Wahlsieg zum 48. Präsidenten der USA erübrigte sich die Sache, denn Kamala Harris hat Trump nach der Auszählung der Stimmen zum Wahlsieg gratuliert.

Es ist wahrscheinlich, dass sich Trump als Präsident selbst begnadigen wird, denn er hat ein gespaltenes Verhältnis zur Gewaltenteilung zwischen Legislative und Exekutive. Das bewies er bereits in seiner ersten Amtszeit, in der er 200 konservative Richter berufen ließ – und das auf Lebenszeit. Damit festigte er vorzeitig sein Erbe.

Der Republikaner Donald Trump kämpfte in den USA nicht nur gegen die Demokraten, sondern auch für die Abschaffung der Demokratie. In seiner Einstellung und Überzeugung ist er ein glühender Autokrat, der nur für das eigene Wohl und das seiner Unterstützer kämpft.

Sein ultimativer Schlachtruf gegen die Medien heißt „Lügenpresse“. Er behauptet, dass die Medien seine Aussagen verdrehen – oder bewusst nicht über seine Themen berichten. Mit Vorliebe inszeniert er sich als Opfer der Presse.

Das Sprichwort „Geld verdirbt den Charakter“ passt perfekt zu Trump und zu seinem Wahlkampf. Dafür wurden im Jahr 2016 etwa 2,4 Milliarden Dollar ausgegeben. Der Aufwand für die Wahl des 47. Präsidenten dürfte kaum niedriger liegen.

Da die Gelder nicht direkt an einen Bewerber fließen dürfen, werden sie oft dazu benutzt, Wahlkampf gegen die gegnerische Kandidatin oder den gegnerischen Kandidaten zu machen. Ein Großteil der Spenden wird für positive Darstellung der Bewerber im Fernsehen und im Internet ausgegeben.

Ziel ist es, dabei den Ruf und damit die Glaubwürdigkeit der Gegenkandidatin oder des Gegenkandidaten zu schädigen. Sachlichkeit und Objektivität bleiben dabei auf der Strecke. In diesem Umfeld fühlt sich Trump pudelwohl. Trump versprach dem Volk ein goldenes Zeitalter, während Harris an Bidens Erbe und der eigenen Zurückhaltung scheiterte.

Bei seiner populistischen Erzählweise konnte Trump mit der Aussage punkten: „Ich bin der wahre Vertreter des Volkes, derjenige, der eure Sorgen ernst nimmt und der euch am besten repräsentieren kann.“

Trump ist schlecht fürs Klima, denn er ist der größte Klimaleugner aller Regierungschefs der Welt. Um die Konjunktur anzukurbeln verspricht er, mehr Kohle, Öl und Gas zu nutzen, obwohl die Amerikaner unter den stärksten Hurrikans, Waldbränden und Hochwassern leiden. Während seiner ersten Präsidentschaft hat Trump sogar Wissenschaftler entlassen, die seine Theorie widerlegten.

Trump gibt sich in Worten und Bildern gern klerikal. Doch es vergeht kein Tag, an dem er nicht gegen die 10 Gebote der Bibel verstößt. Die Bibel ist für ihn lediglich eine Monstranz, die er vor sich herträgt, um Wählerstimmen einzufangen. Auch sonst erinnern Trumps Behauptungen im Wahlkampf häufig an die Geschichten des berühmten Barons von Münchhausen (Lügenbaron).

Trump geht „undercover“ davon aus: „Ach, wie gut, dass niemand weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß.“ Am selben Tag, an dem Donald Trump die Wahl um die US-Präsidentschaft gewann, brach die Ampelkoalition in Deutschland auseinander. Das ist allerdings nicht so schlimm wie Trump für Amerika und die Weltwirtschaft

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