Der Sommer, der nie endet

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Brakel – Ein Tag im August 1975. Das ist das Thema der Modellbundesbahn Brakel. Nirgendwo in Westfalen wird die Liebe zum Modellbau mit größerer Akribie gelebt. Es ist auch eine Zeitreise vom Weserbergland bis zum Teutoburger Wald.

Modellbundesbahn Brakel

Eine Dampflok der legendären 44er Baureihe auf dem Weg von Bad Driburg nach Altenbeken. – Foto Modellbundesbahn Brakel/Markus Tiedtke

Nur der Hermann reckt stoisch und zeitlos sein Schwert in die Höhe. Von Ottbergen im Weserbergland über Bad Driburg im Eggegebirge am Hermannsdenkmal vorbei bis in den Teutoburger Wald reicht die Westfalenreise der Modellbundesbahn Brakel. Es ist zugleich eine Zeitreise in den Sommer 1975. “Die Modellbundesbahn erhält der Nachwelt einen Großteil der Dampfeisenbahn so, wie sie im August 1975 im Weserbergland und Teutoburger Wald zu beobachten war”, sagt Modellbundesbahngründer Karl Fischer (51).

Modellbundesbahn Brakel

Bei der Sommerreise vom Weserbergland in den Teutoburger Wald darf auch ein Modell des Hermannsdekmals nicht fehlen. – Foto Modellbundesbahn Brakel/Markus Tiedtke

Modellbahnen gibt es viele. Aber es gibt nur eine Modellbundesbahn. Und die ist in Brakel. „Der besondere Unterschied besteht darin, dass bei uns keine Größen verändert werden, sondern alles, egal ob es Signale oder Gebäude oder andere Sachen sind, bei uns ist alles originalgetreu im Maßstab von 1:87 nachgebildet“, erklärt Fischer. Vier Jahre hat das Team um die Modellbundesbahnbetreiber Karl Fischer und Norbert Sickmann mit Chefmodellbauer Michael Butkay an der neuen Szenerie „Teutoburger Wald“ gearbeitet. Sie zeigt, wenn man so will, eine kleine Reise am Hermannsdenkmal vorbei durchs Beketal über die beiden Viadukte mit Ankunft in Altenbeken. Rund um die beiden historischen Viadukte von 1853 wurde gewissermaßen eine Reise mit dem Zug „en miniature“ durch OWL realistisch und maßstabsgetreu nachempfunden.

Prachtstrecke von 25 Metern

„Wir haben hier eine große Prachtstrecke angelegt, wo man die Züge über eine lange Fahrstrecke von 25 Metern beobachten kann, wie sie über die Viadukte aus Altenbeken kommend Richtung Hermannsdenkmal fahren“, erklärt Fischer. Die neue Szenerie ergänzt sich inhaltlich perfekt mit den schon bestehenden Szenarien von Bad Driburg und Brakel und vor allem dem Bahnbetriebswerk Ottbergen. Es ist das Herzstück der Modellbundesbahn. Am 29. Mai 1976 endete mit der Schließung des Bahnbetriebswerks und des großen 15-ständigen Ringlokschuppens von 1895 der Dampflokbetrieb in Ottbergen.

Modellbundesbahn Brakel

In dem originalgetreuen Modell des 1853 eröffneten Altenbekener Viadukts mit seinen 24 Bögen steckt ein Arbeitszeitwert von über 30.000 Euro. – Foto Modellbundesbahn Brakel/Markus Tiedtke

Modellbundesbahn Brakel in Zahlen

Heute sind die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude weitgehend verwaist. In der Modellbundesbahn bleibt die Geschichte aber lebendig, wie ein Sommertag, der niemals endet. Auf rund 100 Quadratmeter Fläche sind mehr als 1.100 Meter Gleise verlegt. Darauf fahren 80 Züge mit 900 Waggons. Es gibt 174 Gebäude, 1.500 einzeln angefertigte, unterschiedliche Bäume stehen in der Landschaft. Die wertvollsten Objekte sind der historische Ottbergener Ringlokschuppen und der Altenbekener Viadukt. Sie haben einen Material- und vor allem Arbeitszweitwert von insgesamt 60.000 Euro. Die Modellbundesbahn in Brakel ist donnerstags, freitags, samstags und sonntags, von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

Modellbundesbahn Brakel, Rieseler Feld 1b, 33034 Brakel, Tel. 05272 39 39 850, E-Mail: kontakt@modellbundesbahn.de, Internet: www.modellbundesbahn.de

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