Veltins: Rekordbilanz zum 200. Geburtstag

Das passt zum 200. „Geburtstag“ in 2024. Die Brauerei C. & A. Veltins präsentiert auf der Pressekonferenz zur Jahresbilanz 2023 das umsatzstärkste Geschäftsjahr der Unternehmensgeschichte. Um 5,3 Prozent legte der Umsatz zu – auf 441 Mio. Euro. Erwirtschaftet von 721 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Auch das ein Spitzenwert in der Geschichte des sauerländischen Familienunternehmens. Die Zahlen sind umso beachtlicher, als die Bierbraubranche in deutschen Landen nicht die rosigsten Zeiten erlebt.

Die Brauerei C. & A. Veltins bilanziert im 200. Jahr ihres Bestehens das umsatzstärkste Geschäftsjahr der Unternehmensgeschichte - Foto Veltins / Bernd Thissen

Die Brauerei C. & A. Veltins bilanziert im 200. Jahr ihres Bestehens das umsatzstärkste Geschäftsjahr der Unternehmensgeschichte – Foto Veltins / Bernd Thissen

Brisanz in der Bierbranche

Das belegen unter anderem aktuelle Zahlen des Brauereibetriebs in Meschede-Grevenstein. Der Ausstoß 2023 gab um 2,9 Prozent nach und betrug für Veltins 3,26 Mio. Hektoliter. Branchenweit sind seit Jahrzehnten sinkende Zahlen üblich. Von 2007 bis 2023 waren 20 Mio. Hektoliter Marktverluste zu verzeichnen. Das sorgt für Brisanz in der Branche. Zumal die Rückgänge an Rasanz zunehmen. „Es wird nicht für alle Anbieter auf Dauer einen Platz geben“, weist Dr. Volker Kuhl, Veltins Geschäftsführer Marketing/Vertrieb, auf den branchenweiten Restrukturierungsbedarf hin. Kleinere Brauereien würden Probleme haben, ihre Marktposition zu halten.

Zeichen früh erkannt – Effizienz durch Hightech
Michael Huber, Veltins-Generalbevollmächtigter (rechts), und Dr. Volker Kuhl, Geschäftsführer Marketing/ Vertrieb, verkündeten die aktuellen Zahlen zum Geschäftsjahr 2023 - Foto Brauerei C. & A. VELTINS GmbH & Co. KG

Michael Huber, Veltins-Generalbevollmächtigter (rechts), und Dr. Volker Kuhl, Geschäftsführer Marketing/Vertrieb, verkündeten die aktuellen Zahlen zum Geschäftsjahr 2023 – Foto Brauerei C. & A. VELTINS GmbH & Co. KG

Anders bei Veltins. Die Sauerländer schritten bei marktorientierten Investitionen früh zur Tat und nahmen ordentlich Geld in die Hand. Veltins-Generalbevollmächtigter Michael Huber bei der Vorstellung der Jahreszahlen: „Wir haben die Brauerei mit dem Abschluss der Investitionsoffensive von 420 Mio. Euro zukunftsfähig gemacht – jetzt ernten wir die Vorteile von Effizienz durch Hightech.“ In aktuellen Zahlen bedeutet das zahlreiche Zuwächse. 2,9 Prozent Plus beim Fassbiergeschäft in der Gastronomie und auf Veranstaltungen. Beim Biermix V+ sind es 4,9 und beim „hellen Pülleken“ 6,6 Prozent.

Mit 13.200 Gastronomie-Betrieben verbunden
Seit Spätsommer 2023 ist das helle Pülleken auch als Fassbier in der Gastronomie verfügbar - Foto Veltins

Seit Spätsommer 2023 ist das helle Pülleken auch als Fassbier in der Gastronomie verfügbar – Foto Veltins

Hier zeigt sich der Trend zu weniger hopfenbetonten Bieren. Inzwischen zählt das helle Pülleken zu den Top-5-Hellbier-Marken im Handel. Zum Markenwachstum trug bei, das Pülleken in der Gastronomie ebenfalls vom Fass anzubieten. „In 3.000 Objekten“ konnten so „zusätzliche gastronomische Impulse“ gesetzt werden, so die Mitteilung aus Grevenstein. Dr. Volker Kuhl: „Die Nachfrage der Gastronomie nach einem neuen Fassbier ist ein unübersehbares Zeichen dafür, dass es im traditionsreichen Vertriebsweg der Gastronomie durchaus erfreuliche Impulse gibt.“ Die Grevensteiner Traditionsbrauerei engagiert sich umfangreich in der nationalen Gastronomie. Sie ist mit 13.200 Betrieben verbunden. Angesichts der dort zu bewältigen Strukturveränderungen ist Hilfreiches willkommen. Nicht hilfreich, so der Hinweis der Brauereiverantwortlichen, sei für die Gastronomie die Abkehr von der reduzierten Mehrwertsteuer gewesen. Beim Regierungshandeln wünscht man sich im Sauerland „weniger politische Störmanöver“. Die hätten zum schwierigen Brauer-Jahr 2023 beigetragen. Ein branchenweiter Rückgang von 3,5 Mio. hl Marktvolumen habe es in keinem anderen Jahr gegeben.

Investition: 90 Mio. Euro für Klimaneutralität

Darüber hinaus gilt Grundsätzliches: im Handel schwächelt der Biermarkt. Auch bei Veltins. Für die Marke Grevensteiner bedeutete das 2023 einen Rückgang von 18,8 Prozent. Für die Sauerländer kein erfreuliches Detail. Das trübt allerdings nicht den zuversichtlichen Blick in die Zukunft. Auch da nimmt Veltins viel Geld in die Hand. Bis 2030 sollen 90 Mio. Euro in Klimaneutralität investiert werden. „Uns geht es um Langfristigkeit“, so Generalbevollmächtigter Michael Huber. Die Investitionen seien ein Beitrag zur Klimasicherheit künftiger Generationen. Das Ziel heiße „100 Prozent regenerativ“. Betriebswirtschaftlich macht das auch Sinn. Es führt zu erheblichen Kosteneinsparungen.

 

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