Mit dem Teilverkauf einer eigenen Immobilien können Senioren ihre Rente aufbessern und gut leben. Das hat viele Vorteile.
Ohne Sprgen den Lebensabend genießen: Wer über eine eigene Immobilie verfügt, kann über einen Teilverkauf gebundene Mittel freisetzen und die eigene Liquidität erhöhen – Foto Pixabay
Bei den meisten ist die Vorfreude auf die Rente groß, weil jetzt die Zeit gekommen ist, um sich allen Wünschen zu widmen, die während des stressigen Arbeitsalltags hintenanstehen mussten. Allerdings verfügen nicht alle Senioren über die notwendigen Mittel, um die Weltreise oder das Traumauto zu finanzieren.
Wer über eine eigene Immobilie verfügt, kann über einen Teilverkauf gebundene Mittel freisetzen und die eigene Liquidität erhöhen. Gleichzeitig bleibt das Wohn- und Nutzungsrecht erhalten. Auch die Entscheidungshoheit über die Immobilie geht nicht verloren. Wie sieht das genau aus?
Was ist der Teilverkauf einer Immobilie?
Seit 2018 ist es möglich, die eigene Immobilie teilweise zu veräußern. Die Lösung sieht vor, dass bis zu 50 Prozent des Wohneigentums an ein spezialisiertes Unternehmen verkauft werden können. Die Kaufsumme wird nach Vertragsabschluss ausgezahlt, wodurch sich die Liquidität entscheidend erhöht. Dadurch erhalten Senioren einen neuen finanziellen Spielraum.
Nit einem Teilverkauf kann man sich einiges leisten – Foto Pixabay
Und es kommt noch besser! Die Teilverkäufer merken kaum etwas von der neuen Konstellation. Der Teilkäufer tritt als stiller Miteigentümer auf und gewährt ein Nießbrauchrecht an der Immobilie. Dieses Recht wird ins Grundbuch eingetragen und erlaubt es den Teilverkäufern, weiterhin in der Immobilie wohnen zu bleiben. Auch eventuelle Mieteinnahmen können die Teilverkäufer behalten.
Im Gegenzug entrichtet der Teilverkäufer ein monatliches Nutzungsentgelt an den Teilverkaufsanbieter. Wer bestimmte Fristen einhält, kann sogar die Spekulationssteuer beim Immobilien-Teilverkauf einsparen.
Welche Personen profitieren von einem Teilverkauf?
Das Teilverkaufsmodell richtet sich vornehmlich an Menschen, die das 55. Lebensjahr erreicht haben, bei denen aber absehbar ist, dass der anstehende Ruhestand mit finanziellen Einbußen einhergeht. In diesem Alter ist es nicht mehr so einfach, über einen herkömmlichen Ratenkredit zu einer ausreichenden finanziellen Elastizität zu gelangen, um sorgenfrei den Ruhestand zu genießen.
Mit der neuen Liquidität kann man ich auch manche Reise erlauben – Foto Pixabay
In der Regel halten sich die Banken bei der Vergabe von Krediten an Senioren zurück, da sie um die komplette Tilgung bangen. Oder sie statten solche Darlehen mit besonders hohen Zinsen aus. Ein Teilverkauf dagegen erfüllt den Wunsch nach finanzieller Freiheit, ohne dass sich die Betreffenden verschulden müssen.
Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein?
Ein Teilverkauf setzt wenige Bedingungen voraus. Es ist von Vorteil, wenn die Immobilie abbezahlt ist. Manche Anbieter akzeptieren auch eine geringe Belastung und verrechnen sie mit der Kaufsumme.
Außerdem bestehen die meisten Anbieter aus administrativen Gründen auf eine Mindestauszahlung von 100.000 Euro. Diese Vorgabe bedeutet, dass die betreffende Immobilie mindestens über den doppelten Wert verfügen muss, da bei einem Teilverkauf nur die Hälfte des Eigenheims abgegeben werden kann.
Wie läuft ein Teilverkauf ab?
Auch wenn bei einem Teilverkauf hohe Beträge umgesetzt werden, ist der Ablauf simpel und nimmt wenig Zeit in Anspruch. In der Regel suchen Teilverkaufsinteressenten über Google nach einem geeigneten Anbieter und kontaktieren diesen telefonisch oder über dessen Webseite. Daraufhin wird ein unverbindliches Beratungsgespräch terminiert, bei dem der eigentliche Finanzbedarf ermittelt wird. Im Anschluss gibt der Teilkäufer ein erstes Angebot ab. Auch dieses hat unverbindlichen Charakter.
In einem nächsten Schritt beauftragt der Teilverkaufsanbieter einen zertifizierten und unabhängigen Gutachter. Dieser stellt den aktuellen Marktwertr Immobilie fest. Das Gutachten zeigt auf, ob ein Teilverkauf im Bereich des Möglichen liegt. Ist das der Fall, erhält der Eigentümer ein nun verbindliches Angebot. Akzeptiert dieser die Offerte, wird ein Notariat mit der Aufsetzung eines Kaufvertrags beauftragt, welcher beiden Seiten zur Ansicht vorgelegt wird.
Sind sich die beiden Vertragspartner nach einer ausreichend bemessenen Bedenkzeit weiterhin einig, wird bei einem zweiten Notartermin der Vertrag unterschrieben. Gleichzeitig veranlasst der Notar, das Nießbrauchrecht rechtssicher ins Grundbuch einzutragen. Jetzt ist der Prozess abgeschlossen und die Kaufsumme kommt zur Auszahlung.
Welche Vorteile hat ein teilweiser Verkauf?
Zusammenfassend ist ein Teilverkauf für den Eigentümer mit einer beträchtlichen Liquiditätssteigerung verbunden, ohne dass sich verschuldet werden muss. Über das Nießbrauchrecht bleibt sowohl das Wohn- und Nutzungsrecht als auch die Entscheidungshoheit erhalten.
Manche Anbieter wie die Deutsche Teilkauf beteiligen sich sogar an einer energetischen Sanierung, sofern eine solche notwendig wird. Außerdem erhalten Erben ein Erstankaufsrecht über den veräußerten Teil der Immobilie. Dieser Vielzahl von Vorteilen steht einzig das monatlich zu entrichtende Nutzungsentgelt gegenüber.
Speak Your Mind