Die Sonderausstellung “Cold Case – Tod eines Legionärs” im Varusschlacht-Museum Kalkriese ermittelt in einem antiken Todesfall.
Nach über 2000 Jahren sucht nicht die Polizei, sondern die Archäologie nach Antworten. Es ist eine Seltenheit, wenn heutige Kriminalfälle nach 40, 50 oder sogar 60 Jahren noch aufgeklärt werden können. Demgegenüber scheint das Vorhaben der neuen Sonderausstellung „Cold Case – Tod eines Legionärs“ im Museum und Park Kalkriese fast unmöglich. Hier wird die berühmte Varusschlacht im Teutoburger Wald lebendig. Ausgehend von dem spektakulären Rüstungsfund 2018, dem weltweit einzigen, vollständig gefundenen römischen Schienenpanzer, zeigt das Varusschlacht-Museum Kalkriese, wie die Archäologie immer wieder versucht, das Unmögliche dennoch möglich zu machen. Geöffnet ist das Museum von April bis Oktober täglich von 10 bis 18 Uhr. Das Varusschlacht-Museum liegt an der Venner Straße 69, in Bramsche-Kalkriese. Das Varusschlacht-Museum ist mit dem Fahrrad auf gut ausgebauten Radwegen zu erreichen. Das Museum liegt an gleich vier Radrouten.
Im Jahr 2009 wurde die Dauerausstellung zur Varusschlacht neu konzipiert. Der Schwerpunkt liegt auf den wissenschaftlichen Forschungen nach über 30 Jahren multidisziplinärer Forschung. Deshalb geht es in der Dauerausstellung nicht mehr ums Suchen und Finden, sondern ums Auswerten und Erklären. Doch auch die damaligen Protagonisten – Römer und Germanen – und ihre unterschiedlichen Lebenswelten treten ins Blickfeld des Betrachters.
Dank moderner Technik bietet sich Varus und Arminius über 2000 Jahre nach der Schlacht erstmals die Gelegenheit zur offenen Aussprache. Ob sie sich etwas zu sagen haben? Die Schauspieler Thomas Thieme und Max Engelke haben ihnen Kopf und Stimme geliehen und präsentieren drei mögliche Gesprächsverläufe.
Und moderne Technik spielt natürlich auch in der Forschung eine Rolle. An sechs Stationen legen die beteiligten Wissenschaftler alle Indizien auf den Tisch – viel Stoff für Entdeckungen und Diskussionen! Das letzte Ausstellungsthema führt auf den Turm. Auf den einzelnen Etagen steht die Wirkungsgeschichte zur Varusschlacht. Ganz oben angelangt, eröffnet sich dem Betrachter ein weiter Blick über die Landschaft und so zugleich über den Ort des einstigen Geschehens.
Die Dauerausstellung richtet sich insbesondere an Kinder und Jugendliche. Modelle, Illustrationen, Schubladen zum Stöbern, überraschende Effekte und neue Medien sollen ihr Interesse für Geschichte und Wissenschaft wecken. Den Besuchern, die es genauer wissen möchten, bieten Materialsammlungen reichlich Vertiefungsstoff. Hörtexte laden dazu ein, sich den antiken Überlieferungen zur Varusschlacht anzunähern.
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