Autoversicherung richtig auswählen

Autoversicherung richtig auswählen: Tipps für die Autoversicherung, die bares Geld wert sind.

Autoversicherung - Verträge vergleichen

Mit der richtigen Autoversicherung kann man sogar Geld sparen – Foto: Pixabay

Mit fast 48 Millionen erreichte der Bestand an zugelassenen Pkw in Deutschland zu Beginn des Jahres 2020 den höchsten Wert aller Zeiten. Nahezu jeder erwachsene Deutsche benötigt deshalb eine oder sogar mehrere Kfz-Policen. Doch die Preis- und auch Leistungsunterschiede der verschiedenen Gesellschaften sind groß. Mit den folgenden Tipps können Sie Ihre Kfz-Versicherung optimieren und im besten Fall einige hundert Euro pro Jahr sparen.

Vergleichen leicht gemacht

Jedes Jahr aufs Neue können die meisten Autofahrer in Deutschland ihre Autoversicherung spätestens zum 30.11. kündigen und einen neuen Vertrag abschließen. Ob das Sinn macht, lässt sich mit geringem Aufwand innerhalb von wenigen Minuten überprüfen. Und die sind gut investiert, denn mit ein paar Klicks lässt sich schnell herausfinden, ob die eigene Police im Vergleich zu teuer ist. Einige hundert Euro Ersparnis pro Jahr sind da schnell drin. Den Kfz-Versicherungsanbieter wechseln können Sie aber auch, wenn Sie den alten Wagen verkauft haben und einen neuen zulassen wollen.

Für einen flinken Tarifcheck gehen Sie einfach auf eines der zahlreichen Vergleichsportale, etwa bei https://www.tarifcheck.de/kfz-versicherung. Hier finden Sie auch einen Rechner für die Kfz-Versicherung und können direkt online einen neuen Vertrag abschließen. Sollten Sie nach Vertragsabschluss doch noch eine günstigere Police für Ihr Auto entdecken, können Sie die Kfz-Versicherung widerrufen – innerhalb von 14 Tagen ab Vertragsabschluss.

Autoversicherungen: Policen vergleichen

Ohne Autoversicherung geht es nicht. Es kommt aber auf die richtige an – Foto: Pixabay

Durchblick im Rabattdschungel

In die Tarifierung fließen bei den einzelnen Versicherungen teilweise recht unterschiedliche Merkmale ein. Einige rabattieren bestimmte Berufsgruppen wie Beamte oder Ärzte, andere gewähren Haus- und Grundbesitzern Tarifvorteile. Die meisten Gesellschaften rabattieren auch nach gefahrenen Kilometern pro Jahr. Oft sind diese Angaben relativ pauschal vom Versicherungsnehmer zu machen, nur wenige Kfz-Versicherer rechnen tatsächlich kilometergenau ab. Dazu gehört etwa der mehrfache Testsieger Friday, bei dem nicht gefahrene Kilometer sogar zurückerstattet werden. Die tatsächlich gefahrenen Kilometer werden dazu einfach im Kundenportal eingegeben und Friday so mitgeteilt. Mitunter kann auch ein Zweitwagen zu sehr günstigen Konditionen versichert werden. Das ist von Gesellschaft zu Gesellschaft jedoch sehr unterschiedlich. Nachfragen lohnt sich also.

Haftpflicht, Vollkasko, Teilkasko – welcher Schutz sinnvoll ist

Eine Haftpflicht ist für jedes Auto gesetzlich vorgeschrieben. Ohne Sie kann ein Fahrzeug in Deutschland gar nicht zugelassen werden. Voll- oder Teilkasko sind dagegen optional. Experten raten dazu, die Wahl vom aktuellen Wert des Autos abhängig zu machen. Bei einem alten Gebrauchtwagen mit einem Restwert von bis zu 3.000 Euro genügt eine Haftpflichtversicherung. Sie haftet für den Schaden des Unfallgegners, wenn Sie selbst mit ihrem Auto den Unfall verursacht haben. Der Klassiker ist ein Auffahrunfall aufgrund von mangelndem Abstand oder Unachtsamkeit. Den Schaden am eigenen Wagen übernimmt sie nicht.

Liegt der geschätzte Preis des Kfz zwischen 3.000 und 15.000 Euro, sollte eine Teilkasko dazu gewählt werden. Diese Versicherung übernimmt bei Unwetter- und Brandschäden, zahlt aber auch bei Wildunfällen, Marderbissen oder Diebstahl.

Über 15.000 Euro sollte eine Vollkasko geordert werden. Das gilt für nahezu alle Neufahrzeuge und auch für besonders teure Luxuskarossen. Sie ist zwar rund dreimal so teuer wie eine Teilkasko, dafür bekommen Sie auch bei einem selbstverschuldeten Unfall ihren kompletten Schaden ersetzt. Zusätzlich übernimmt diese Police Schäden durch Vandalismus. Denken Sie daran, von Zeit zu Zeit den Restwert ihres Autos zu überprüfen. Denn je mehr Kilometer ihr Wagen über die Jahre sammelt, desto geringer ist sein Restwert. Dann kann der Versicherungsumfang angepasst werden und Sie sparen bares Geld. Den Restwert können Sie kostenlos für alle gängigen Modelle online berechnen.

 

13 Tipps zum Beitrag sparen:

1. Selbstbeteiligung wählen

Zur Kaskoversicherung kann immer auch eine Selbstbeteiligung gewählt werden. Das ist der Teil des Schadens, den der Fahrzeugeigner bei einem Schaden selbst tragen muss. Der Vorteil einer Selbstbeteiligung: Sie reduziert die Versicherungsbeiträge. Experten raten zu einer Selbstbeteiligung von 150 Euro in der Teilkasko und 300 Euro in der Vollkasko. Als Daumenregel gilt: Mit 150 Euro Selbstbeteiligung zahlen Sie zwischen zehn und 30 Prozent weniger Beitrag, bei 300 Euro sind es bis zu 35 Prozent.

2. Jährliche Zahlweise wählen

Überweisen Sie den Beitrag für die Autoversicherung am besten einmal jährlich komplett. So sparen Sie zwischen fünf und elf Prozent. Eine Ratenzahlung ist immer teurer.

3. Jährliche Laufleistung reduzieren

Wer weniger fährt, zahlt auch weniger. Bei 15.000 anstelle von 20.000 Kilometern pro Jahr sparen Sie zwischen zehn und 15 Prozent. Sind sie am Jahresende doch etwas mehr gefahren, können Sie Laufleistung auch nachträglich erhöhen. Oft genügt dafür eine formlose Mail an den Autoversicherer oder ein kurzer Anruf. Melden müssen Sie das auf jeden Fall, sonst kann es böse Konsequenzen haben (siehe unterhalb Punkt 9).

4. Kosten für Zweitfahrer

Wer nur eine Fahrerin oder einen Fahrer für das versicherte Auto angibt, spart zwischen 30 und 40 Prozent Beitrag. Weitere Fahrer müssen in der Regel extra bezahlt werden. Noch besser ist es, wenn beide Fahrer über 25 Jahre alt sind, denn jüngere Fahrer müssen aufgrund des höheren Unfallrisikos oft höhere Beiträge zahlen.
Keinesfalls sollten Sie eine nicht angemeldete Person Ihr Auto fahren lassen. Denn kommt es zum Unfall, kann die Autoversicherung eine Beitragsnachzahlung fordern oder sogar eine Strafe festlegen. Das kann bis zu ein Jahresbeitrag sein.

5. Werkstattbindung im Schadensfall zulassen

Die meisten Kfz-Versicherungen arbeiten mit bestimmten Werkstätten zusammen. Wenn Sie diese Werkstattbindung im Vertrag zulassen, profitieren Sie durch einem bis zu 13 Prozent niedrigeren Beitrag. Konkret bedeutet das, dass der Versicherer Ihnen im Schadensfall eine Werkstatt in Ihrer Nähe zuweist. Ausgenommen sind von dieser Regle nur gewöhnliche Reparaturen sowie nicht verschuldete Unfälle.

6. Tarif mit Telematik auswählen

Besonders für Führerscheinneulinge macht sich ein solcher Tarif bezahlt. Eine Telematikbox im Auto analysiert das Fahrverhalten. Wer umsichtig fährt und die Verkehrsregeln einhält, zahlt zwischen zehn und 13 Prozent weniger Beitrag.

7. Rabatte für bestimmte Berufe

Bestimmte Berufsgruppen fahren in der Autoversicherung zwischen drei und 15 Prozent preiswerter. Dazu gehören etwa Beamte, Angestellte im öffentlichen Dienst oder Mitarbeiter von Stiftungen.

8. Garage oder privaten Stellplatz angeben

Rabatt gibt es auch, wenn Ihr Auto nachts in einer Garage, Tiefgarage oder auf einem privaten Stellplatz parkt. So sparen Sie etwa sieben Prozent.

9. Wohnungs- und Hauseigner bevorzugt

Auch Haus- oder Wohnungseigentümer bekommen bei einigen Gesellschaften einen Rabatt. Dieser beträgt meist um die 12 Prozent.

Rabattberechnung: Falsche Angaben sind tückisch
Wer bei der Rabattberechtigung schummelt, verliert zwar in den meisten Fällen nicht den Versicherungsschutz, allerdings kann die Versicherung den Vertrag dann kündigen. Höher ist das Risiko bei Falschangaben zum Kilometerstand oder anderen grundlegenden Daten. Hier droht tatsächlich im schlimmsten Fall der Verlust des Versicherungsschutzes, wenn im Nachgang zu einem Unfall Ungereimtheiten auffallen.

10. Typklasse des Autos

Jedes Auto wird von den Versicherungsgesellschaften aufgrund der Schadenshäufigkeit einer sogenannten Typklasse zugeordnet. Je höher die Typklasse, desto teurer ist der Beitrag für dieses Modell. Abhängig von der Motorisierung kann ein und dasselbe Modell in unterschiedliche Typklassen eingestuft sein. Wenn Sie sich für die kleinere Motorisierung entscheiden, sparen Sie nicht nur Sprit, sondern auch beim Beitrag. Die mögliche Ersparnis liegt in der Regel bei fünf bis 15 Prozent. Die Haftpflicht kennt 16, die Teilkasko 23 und die Vollkasko 24 unterschiedliche Typklassen.

Überblick Typklassen:
Haftpflicht: TK 10 bis 25
Teilkasko: TK 10 bis 33
Vollkasko: TK 10 bis 34

11. Elektro- und Hybridautos sind besonders günstig

Mit einem Elektroauto profitieren Sie derzeit nicht nur von einer üppigen staatlichen Förderung beim Kauf und einigen Jahren Kfz-Steuer-Befreiung, sondern auch von niedrigen Versicherungsprämien. Einige Versicherungsgesellschaften gewähren bis zu 20 Prozent Rabatt.

12. Bahnfahrer bevorzugt

BahnCard-Eigner profitieren nicht nur von günstigeren Ticketpreisen für die Zugfahrt, sondern auch bei einigen Kfz-Versicherern. Für Sie sinken die Beiträge um rund zwei Prozent. Gleiches gilt für Besitzer einer Monatskarte für den öffentlichen Nahverkehr.

13. Rückkauf eines Unfallschadens

Es gibt Tarife, bei denen Sie einen Unfallschaden zurückkaufen können. Haben Sie einen Unfallschaden über die Autoversicherung regulieren lassen, können Sie bei diesen Policen die Reparaturkosten bis zum Ende des Jahres an die Gesellschaft zurückzahlen. Das kann sich bei kleineren Schäden durchaus lohnen, weil so eine Rückstufung in eine schlechtere Schadenfreiheitsklasse vermieden werden kann. Interessant ist das vor allem für Verträge, die noch in einer teuren Schadensfreiheitsklasse laufen, da nach einer Höherstufung dann schnell ein paar Hunderter mehr pro Jahr zu bezahlen sind.

Checkliste Kündigung:

Kündigungsfrist: Vier Wochen vor Vertragsablauf, meist ist das der 30. November
Kündigungsform: per Mail für Verträge, die seit Oktober 2016 abgeschlossen wurden; ältere Verträge per Einschreiben mit Rückschein; spätestens vier Tage vor dem Stichtag abschicken, um die Frist zu wahren
Sonderkündigungsrecht: bei Beitragserhöhungen, nach einem Schaden und bei Fahrzeugwechsel

Fazit:

Ein regelmäßiger Check der eigenen Autoversicherung ist auf jeden Fall ratsam, da sich die Beiträge der verschiedenen Gesellschaft massiv unterscheiden können. In eine günstige Kfz-Versicherung wechseln, können Sie regulär einmal pro Jahr durch Kündigung. Aber selbst, wenn Sie nicht wechseln wollen, sollten Sie von Zeit zu Zeit einen Blick auf die Tarifmerkmale der eigenen Kfz-Police werfen. Überlegen Sie etwa, ob sich ihre jährliche Fahrleistung geändert hat, sie vielleicht ein Eigenheim bezogen haben oder nun eine Bahncard nutzen. All diese Änderungen sollten sie Ihrer Versicherung schnellstmöglich mitteilen, weil das die Beiträge senkt. Falls Sie einen Zweitwagen für den Partner oder die Kinder versichern wollen, gewähren einige Versicherungsgesellschaften ebenfalls hohe Rabatte.

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