Aufgrund der aktuellen Entwicklungen im Zusammenhang mit dem neuartigen Coronavirus hat die Draiflessen Collection bis einschließlich 14. April geschlossen.
Man sagt von ihr, dass sie zuletzt stirbt: Die Hoffnung. Die Draiflessen Collection in Mettingen widmet ihr jetzt eine eigene Ausstellung im Rahmen der Trilogie „Glaube, Liebe, Hoffnung“.
Hoffnung ist die große Schwester des Optimismus. Die Draiflessen Collection in Mettingen widmet sich in einer bemerkenswerten Ausstellung diesem großen Thema. „Hoffnung“ ist der dritte Teil der Ausstellungstrilogie Glaube, Liebe, Hoffnung, die die Draiflessen Collection in diesem Frühjahr zeigt. Für die außergewöhnliche Präsentation lohnt es, einmal wieder ins Westmünsterland zu fahren, zumal die Ausstellung nicht mit einer Vielzahl von Exponaten protzt, sondern mit einer exzellenten Auswahl von hochkarätigen Kunstwerken kluge Anstöße und Diskussionsanlässe bietet. Der Besucher wird nicht überrollt, sondern hat die Zeit, sich mit Motiven auseinander zu setzen. Die Beschränkung erweist sich als wirkungsvoll.
Die Kuratorin der Ausstellung, Andrea Kambartel, bringt das Motiv der Ausstellung auf den Punkt: „Hoffnungen bewegen sich in einem fragilen Spannungsfeld zwischen Nichtwissen und Gewissheit: Sie richten sich auf etwas, das im Ungewissen liegt, unberechenbar oder unvorhersehbar ist. Zugleich bieten sie Sicherheit und Orientierung im Terrain des Unsicheren oder Unfassbaren.“
Die Ausstellung verspricht einen ungewöhnlichen Erkenntnisgewinn: „Über das Medium Kunst werden mit dem Konzept Hoffnung verbundene Ambivalenzen zwischen Selbsttäuschung und Realität, Wunschbild und Tatsache, Vertrauen und Irrglaube, Zufall und Kontrolle nicht nur visuell, sondern auch emotional greifbar.“ Auf konkrete Antworten auf die Frage, was denn Hoffnung ist, wird verzichtet, es kommt den Machern darauf an, die Besucher zu verunsichern, Fragen zu stellen und mit ungewöhnlichen Positionen die Besucher ins Gespräch zu verwickeln. „Hoffnung“ ist eine herausfordernde Begegnung mit Kunst. Sie bietet Raum, den Gedanken, Bildern und Ideen der Künstler nachzuspüren und sich auf diese Weise mit anderen Vorstellungen von Hoffnung bewusst zu werden.
Die ausgestellten Werke von Lee Bul, Michal Buthe, Joseph Beuys, Sofia Hultén, Wolfgang Mattheuer, Duane Michals, Anna Oppermann, Philippe Vandenberg und Fritz Winter spiegeln das starke Bedürfnis des Menschen, Erfahrungen und Ereignisse in sinnstiftende Zusammenhänge zu bringen, um sich das Leben und nicht zuletzt den Tod zu erklären. Während wir hoffen, verschieben sich die Grenzen von Wissen, Erfahrung und Bewusstsein so, dass sie überschritten oder komplett aufgelöst werden können. Die Kunstwerke zeigen Hoffnung auch als religiös-spirituelle Vorstellungen oder als heilende Kraft.
Die Draiflessen Collection richtet seit 2009 ausgezeichnete Ausstellungen aus, die sorgfältig vorbereitet und vor allem sehr einfallsreich inszeniert werden. Die moderne Location geht auf die Initiative der Unternehmerfamilie Brenninkmeijer zurück. Das private Kunstmuseum ist öffentlich zugänglich und präsentiert zudem Veranstaltungen zu gesellschaftlich relevanten Themen, die aus künstlerischer und wissenschaftlicher Perspektive beleuchtet werden.
Mit ihrem Ausstellungsjuwel knüpft die berühmte Unternehmerfamilie bewusst an ihre westfälischen Wurzeln und ihren Heimatort Mettingen an. Eine kluge Entscheidung, denn die Draiflessen Collection ist längst eine anerkannte Kultureinrichtung, die für die westfälische Region anziehende kulturelle Angebote macht. Die Ausstellung zum Thema „Hoffnung“ ist ab dem 15. April zu sehen.
Über etwaige Änderungen wegen des neuartigen Corona Virus informiert die Homepage des Veranstalters.
Draiflessen Collection, Georgstraße 18, 49497 Mettingen, Öffnungszeiten Mi-So 11:00-17:00 Uhr, 1. Do im Monat 11:00-21:00 Uhr, Tel. 05452/91680, www.draiflessen.com
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