Münster. Seitdem Ende 2019 auf dem Huanan-Seafood-Markt in Wuhan, China, ein neuartiges Coronavirus ausgebrochen ist, steigt die Zahl der Infizierten und Toten weltweit tagtäglich. Viele Spezifika des Virus sind noch unbekannt. Mittlerweile sind in China fast 200 Menschen der Krankheit erlegen, beinahe 10.000 Menschen sind bestätigt infiziert, viele weitere Tausend Menschen stehen unter Beobachtung.
Der Ausbruch des Coronavirus unterstreicht einmal mehr die Bedeutung und Notwendigkeit effektiver Schutzmaßnahmen. Das Biotech-Unternehmen Cilian AG mit Sitz in Münster hat anhand von Grippesträngen ein auf Ciliaten basierendes Verfahren entwickelt, mit dessen Hilfe Impfstoffproteine schnell und kosteneffektiv entwickelt und auf den Markt gebracht werden können – auch gegen das Coronavirus.
Virus mit weltweiten Auswirkungen
Auch außerhalb Chinas breitet sich das Virus aus: Infektionsfälle in 18 Ländern sind mittlerweile bestätigt: etwa in Deutschland, Frankreich, in den USA, in Japan und Australien. Die Krankheit ist genetisch eng verwandt mit dem SARS-Virus (Schwere Akute Respiratorische Syndrom), der hierzulande 2003 für Aufsehen gesorgt hatte, und zeigt sich durch Symptome wie Fieber, Kopf- und Halsschmerzen und führt dann zu Atemwegsproblemen, die in einer Lungenentzündung und in letalen Verläufen in einem Lungenversagen münden.
Obwohl das 2019-nCov nicht so ansteckend zu sein scheint wie die Influenza oder die Masern, sind seine Auswirkungen weltweit spürbar. Das Auswärtige Amt hat eine Teilreisewarnung in die chinesische Provinz Hubei ausgesprochen, die Airline Lufthansa stellt alle Flüge von und nach China ein. Dort wurden aufgrund des Krankheitsausbruchs die Leichtathletik-Weltmeisterschaft um ein Jahr, der Beginn der Fußballsaison auf unbekannte Zeit verschoben. Großunternehmen ziehen sich aus Wirtschaftsräumen vorerst zurück. Die zwischenmenschlichen wie ökonomischen Schäden, die das Virus verursacht, sind schon jetzt beträchtlich.
Ein Impfstoff gegen das Coronavirus?
Aktuell ist man weltweit bemüht, die Krankheit einzudämmen. Einen Impfstoff gegen das Virus gibt es aktuell nicht, auch wenn es nach Ausweis des Robert-Koch-Instituts Fortschritte bei der Entwicklung von Impfstoffen gegen Coronaviren gäbe, die jedoch noch nicht erprobt sind und daher nicht angewendet werden können.
Biopharmazeutische Unternehmen versuchen sich in einer frühen Phase bereits an der Entwicklung eines Impfstoffs unter Anwendung aufwendiger Verfahren. Eine solche Entwicklung kann aber noch Jahre dauern – sofern im Prozess keine Komplikationen auftreten. Auch in Hong Kong und in einigen US-Biotech-Unternehmen wollen Wissenschaftler einen Impfstoff entwickelt haben. Die noch anstehenden Entwicklungsarbeiten werden allerdings noch viele Monate in Anspruch nehmen.
Cilian AG bietet innovative und kosteneffektive Lösung
Dabei wären saubere, schnelle rekombinante Verfahren in der Lage, innerhalb kurzer Zeit ein marktfähiges Impfstoffprotein zu produzieren. Das Münsteraner Biotech-Unternehmen Cilian AG hat in den letzten Jahren mit Ciliaten die ideale Ausgangsbasis für die sehr schnelle Produktion verschiedenster Protein-basierter Impfstoffe gegen bestimmte Viren gefunden. Vor kurzem veröffentlichte das Unternehmen in-vivo-Daten, die den vollumfänglichen Schutz durch einen in Ciliaten produzierten Impfstoff gegen die Influenza-Stränge A und B beweisen.
Dieses Verfahren kann auch dazu verwendet werden, ein effektives Impfstoffprotein gegen das neue Coronavirus herzustellen. Mit der Hilfe von Ciliaten kann ein entsprechendes Impfstoffprotein für eine in-vivo-Erprobung in weniger als sechs Monaten produziert werden. Großtechnische Produktionszyklen im Bioreaktor würden nur wenige Tage dauern. „In unserer global vernetzten Welt wird es immer essentieller, einen on-demand-Impfstoff herstellen zu können“, erklärt CSO Dr. Marcus Hartmann, der für Forschung und Entwicklung bei der Cilian AG verantwortlich ist. „Mit veralteten, komplizierten Produktionsverfahren und -zyklen haben wir anderenfalls keine Chance, mit der raschen Ausbreitung eines Virus Schritt zu halten“.
Cilian verwendet die Technologie dafür bereits im großen Maßstab von 7.500 Litern. Das Verfahren kann problemlos in jede mikrobielle Einrichtung in der Welt implementiert werden, wodurch Impfstoffproteine lokal und energieeffizient produziert werden können und eine schwerfällige Logistik sowie ein unangemessener CO2-Verbrauch verhindert würden.
Die Herstellungskosten des Impfstoffproteins würden durch das Verfahren zudem deutlich geringer ausfallen als bei den Herstellungssystemen, die heute standardmäßig verwendet werden. „Mit weniger Aufwand und geringeren Kosten größere Chargen zu produzieren, muss die Maßgabe für die Zukunft sein“, führt Cilian CEO Christian Scheiner aus, „wenn man Millionen und Milliarden Menschen effektiv schützen will“.
Auf diese Weise bietet die Cilian AG eine ergebnisorientierte und global skalierbare Lösung, dem Coronavirus bereits vor Ausbruch Herr zu werden.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.cilian.de
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