Rietberg: Seeungeheuer ist abgetaucht

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Rietberg – Allein die Vorbereitungen für das erste »Seeleuchten« im Gartenschaupark Rietberg machen dem grünen »Ungeheuer von Rietsee« alle Ehre. Ungeheuer aufwändig war es, das rund sechs Tonnen schwere und frisch fertiggestellte Seeungeheuer im Untersee zu versenken. Damit sind nun alle Voraussetzungen geschaffen für eine tolle Veranstaltungsreihe Mitte des Monats. Ab dem 13. Oktober ist eine Woche lang »Seeleuchten« angesagt – im Gartenschaupark ebenso wie in der Historischen Altstadt Rietbergs.

Schon vor vier Wochen hatten ehrenamtliche Taucher mit einem Holzgestellt in der Größe des jetzigen Bodenfundaments den passenden Standort im Untersee ausgewählt. Foto: Stadt Rietberg

Allein, um den schweren Teleskopkran am Rande des Sees aufzustellen, benötigen vier Mitarbeiter eineinhalb Stunden. 60 Tonnen Kontergewicht sind nötig, damit der lange Kranausleger 40 Meter weit über Straße und See ragen kann. Dort aber, gut 30 Meter vom Ufer entfernt, wird das Seeungeheuer – entworfen und gestaltet von Kindern der Kunstwerkstatt Wolf und technisch perfektioniert von der Firma Pradler – jetzt im Untersee versenkt.

Zunächst aber werden Rumpf, Schwanz und Hals auf einem schweren Hydraulikgerüst montiert. Das kommt frisch aus der Feuerverzinkung der Rietbergwerke und wird zunächst auf einem rund eine Tonne schweren Betonfundament verschraubt, das die Tiefbaufirma Hark bereitgestellt hat. „Ich bin wirklich gespannt, ob das alles so funktioniert, wie wir uns das gedacht haben“, sagt Peter Milsch mit anfangs noch skeptischem Blick. Der Geschäftsführer der Gartenschaupark GmbH beobachtet die Arbeiten gespannt. Schließlich ist diese Aktion für alle Beteiligten eine Premiere. Auch für den Kranführer der Firma Peterburs ist es in dessen langjähriger Berufslaufbahn das erste Mal, dass er etwas gezielt versenken muss. Behutsam und wohl überlegt geht der Plan aber auf. „Nicht selbstverständlich“ sagt Peter Milsch. „Schließlich haben hier Gewerke miteinander zu tun, die sonst nicht zusammenarbeiten – Tiefbaufirma und Veranstaltungstechnik, Kunstwerkstatt und Krandienstleistungen.“

Ein großer Telekopkran hob die acht Tonnen schwere Fracht 40 Meter weiter in den Untersee: Fotos: Stadt Rietberg

Als das gesamte Werk über den Untersee schwebt, hängen rund acht Tonnen Gewicht an dem Teleskopkran. Vorsichtig wird das Seeungeheuer in die richtige Richtung gedreht und dann zu Wasser gelassen. Die passende Stelle hatten die Verantwortlichen bei einem Probe-Tauchgang vor vier Wochen bereits festgelegt. 2,20 Meter ist der See an dieser Stelle tief und es schauen nur die obersten Zentimeter der Rückenzacken aus dem Wasser. Ganz klar – der Untersee hat Niedrigwasser. Gerd Schulz und Thomas Steiner steigen in Tauchausrüstung in den See, um unter Wasser die Ketten des Krans zu lösen. Ein erster Technikcheck zeigt: Die Hydraulik funktioniert und das Seeungeheuer kann tatsächlich auf Knopfdruck auf- und abtauchen und Schwanz und Hals in die Luft recken.

Das alles wird es ab Samstag, 13. Oktober, immer wieder zu sehen geben – begleitet von viel Geräuschen, Nebel und Licht. Eine Woche lange, bis zum 21. Oktober, wird das knall-grüne Seeungeheuer jeden Abend nach Einbruch der Dunkelheit auftauchen und die Parkbesucher in ihren Bann ziehen. Denn mit rund sechs Metern Länge erreicht das Ungeheuer schon eine ordentliche Größe und ist in der Veranstaltungswoche von allen Seiten des Untersees gut zu beobachten. Eingebunden ist das Seeungeheuer in die spannende Geschichte aus dem Fischerdörfchen Rietsee, das von einem schrecklichen Ungeheuer heimgesucht wird. Gruselig wird es aber nicht, immerhin ist das «Seeleuchten« ein Fest für die ganze Familie. Wer zum Beispiel das Drachenmädchen Rosella aus der Geschichte findet – die gibt es an der Hörinsel am Obersee zu erleben – der kann täglich attraktive Preise gewinnen.

Auch der historische Stadtkern soll in diesem Zeitraum punktuell beleuchtet werden. Bei Eintritt der Dämmerung erleuchten täglich unzählige LED-Lämpchen und tauchen die Stadt in ein wohliges Licht. Das unvergleichliche Lichtkonzept setzt täglich 49 Objekte in Szene – das historische Rathaus mittendrin.

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