Das Sauerland im Blick

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Am 16. September ist es endlich soweit: Dann wird die neue Dauerausstellung im Sauerland-Museum des Hochsauerlandkreises in Arnsberg eröffnet. Sie ist untergebracht im historischen Landsberger Hof, der 1605 durch den Kölner Kurfürsten Ernst von Bayern erbaut worden ist – für dessen Mätresse Gertrud von Plettenberg.

Fotos: Sauerland Museum

Mit dieser Eröffnung, so erläutert Museumsdirektor Dr. Jürgen Schulte-Hobein, finde der erste Teil einer intensiven und viele Jahre dauernden Planungs- und Bauphase seinen Abschluss. Der Anbau, in dem künftig Sonderausstellungen gezeigt werden, soll im September 2019 mit Werken des in Meschede geborenen und international bekannten Expressionisten August Macke (1887-1914) eröffnet werden.

Der Landsberger Hof ist innen komplett renoviert und durch den Einbau eines Fahrstuhls nun barrierefrei geworden. Auf drei Ebenen wird hier die neu gestaltete Dauerausstellung präsentiert. Thematisch beinhaltet sie die Geschichte des ehemaligen Herzogtums Westfalen (bekannter als Kurkölnisches Sauerland) von den
Anfängen bis in die Gegenwart. Der Name Kurkölnisches Sauerland geht darauf zurück, dass die Region, wie auch das Vest Recklinghausen, zum Herrschaftsbereich Ydes Erzbischofs von Köln gehörte, der nicht nur geistlicher Würdenträger, sondern auch Kurfürst und weltlicher Landesherr war. Und manch einer auf dem Bischofsstuhl führte „nebenbei“ auch ein durchaus weltlich-profanes Leben – siehe Ernst von Bayern …

Die Ausstellung ist völlig neu konzipiert und nach modernen fachdidaktischen Gesichtspunkten gestaltet. Sie wurde in mehrjähriger Arbeit durch die Museumsleitung in Zusammenarbeit mit dem Büro des Museums- und Ausstellungsplaners Dr. Ulrich Hermanns aus Münster erarbeitet und ist schließlich mit dem LWL-Museumsamt abgestimmt worden.

„Der Zugang zur Geschichte und Kul- tur des Kurkölnischen Sauerlandes wird erleichtert durch eine klare inhaltliche und räumliche Gliederung der einzelnen The- menbereiche, kombiniert mit einem erlebnisorientierten und interaktiven Wissenserwerb“, so erläutert Jürgen Schulte-Hobein das Konzept.

Die neue Ausstellung beinhaltet drei Hauptbereiche, jeweils mit besonderen Präsentationsformen: Im Gewölbekeller finden sich der Erlebnisbereich zum Thema „Altsteinzeit/Eiszeit“ mit einer begehbaren Höhle sowie der Bereich „Ritter und Burgen“. Im Erdgeschoss erzählen die Exponate aus der Geschichte des köl- nischen Herzogtums Westfalen von der Christianisierung bis zu seinem Ende um 1800 sowie, in einem zweiten Teil, von der Auflösung des Herzogtums Westfalen bis in die Gegenwart.

Im Obergeschoss liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Hier werden der Erste Weltkrieg (in dem August Macke bereits im September 1914 in der Champagne fiel), der Untergang der Weimarer Republik und vor allem die Zeit des Nationalsozi- alismus dokumentiert und überzeugend präsentiert.

Gerade dieser Ausstellungsbereich ist für weiterführende Schulen künftig ein erstklassiger außerschulischer Lernort. Für (Schul-)Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren werden fünf verschiedene museumspädagogische Programme angeboten, die die Themen Steinzeit, Ritter, Klöster und mittelalterliche Stadt auf anschauliche Art und Weise vermitteln. Auch Kindergeburtstage können künftig im Sauerland-Museum gefeiert werden.

Audioguides führen in Deutsch, Englisch und Niederländisch durch die Ausstellung. Darüber hinaus werden auch barrierefreie Führungen für Blinde und Sehgeschädigte, in Deutscher Gebärdensprache und in leichter Sprache angeboten.

Neue Dauerausstellung im Sauerland-Museum ab 16. Sept. 2018, Landsberger Hof, Alter Markt 24-30, 59821 Arnsberg, Tel. 02931/944444, www.sauerland-museum.de

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