Hamm – Unter dem Titel „Wenn die Seele brennt…“ zeigt das Gustav-Lübcke-Museum in Hamm zum 100. Todesjahr des Künstlers Wilhelm Morgner. Die Ausstellung ist vom 15. Januar – 30. Dezember 2017 in Hamm zu sehen.
„… Bis vor meiner Reise in die Türkei wieder nach Serbien zurückgekehrt. Du glaubst gar nicht, was da unten alles zu sehen ist. Ich habe gezeichnet, wie noch nie in meinem Leben“, schrieb Wilhelm Morgner an seine Mutter im Jahre 1916.
Morgner, 1891 in Soest geboren, gilt heute als Hauptakteur des Westfälischen Expressionismus. Mit der Fülle seiner wechselnden Positionen geht er aber über den Expressionismus hinaus. Sein OEuvre reicht von figürlichen und realistischen Darstellungen bis hin zu ornamentaler Abstraktion. Er malte und zeichnete mit Leib und Seele, mit Empfindung, Erregung und Aufbegehren. Zu seinem Themenrepertoire gehörten der Alltag der Handwerker, Ackerbürger und Bauern sowie Landschaften, religiöse Darstellungen, Porträts und immer wieder Selbstbildnisse.
Die Schaffenszeit des Soester Malers betrug nur wenige Jahre – wie bei vielen anderen Künstlern seiner Generation. Als Morgner im August 1917 mit nur 26 Jahren bei Langemarck in Westflandern sein Leben lassen musste, trug er eine Zinkplatte mit der eingeritzten Darstellung „Große Kreuzigung“ bei sich.
Bereits 1929 erwarb das Gustav-Lübcke-Museum erste Arbeiten von Morgner; heute verwahrt es rund 50 Werke, hauptsächlich Arbeiten auf Papier. Im Jahr 2017 ist dem Künstler anlässlich seines 100. Todestages eine Kabinettausstellung mit Tuschfeder,- Bleistift- und Kohlezeichnungen, Aquarellen sowie Druckgrafiken aus dem eigenen Bestand des Museums gewidmet. Die Präsentation mit rund 30 Arbeiten zeigt die enorme inhaltliche, thematische und stilistischen Bandbreite in Morgners Papier-Werk.
Die Ausstellung wird von einem museumspädagogischen Rahmenprogramm begleitet.
Gustav-Lübcke-Museum Hamm / Neue Bahnhofstraße 9 / 59065 Hamm
Speak Your Mind