KlassikSommer: Im Zeichen des Feuervogels

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Hamm – Erstmals wird der KlassikSommer 2016 am 25. Juni auf dem ehemaligen Bergwerk Ost in Hamm open air eröffnet, zündet er ab 19.30 Uhr ein Feuerwerk großartiger russischer Musik vor der Kulisse des legendären Hammerkopfturms.

Am Flügel: Martin Stadtfeld - Foto: Marco Borggreve/Sony Classical

Am Flügel: Meister-Pianist Martin Stadtfeld – Foto: Marco Borggreve/Sony Classical

Ein Spektakel aus Licht und Musik, aus Tanz und Geschichten weckt die Zeche aus ihrem Dornröschenschlaf. Wie Phönix aus der Asche wird das Bergwerk Ost am 25. Juni dank der ExtraSchicht auferstehen. Im Zeichen des Feuervogels steht die Nacht der Industriekultur in Hamm – auch musikalisch. Denn sie ist zugleich Eröffnung des KlassikSommers 2016.

Igor Strawinskys Feuervogel-Suite gibt der Nacht das Motto; Peter I. Tschaikowskis  legendär-wuchtigen Anfangstakte leiten einen Klassik-Leckerbissen ein: Meister-Pianist Martin Stadtfeld – der im Ruhrgebiet lebt – spielt das berühmte 1. Klavierkonzert des Russen. Dirigent Frank Beermann – in Hagen geboren und bekennender Ruhrgebietsfan – schließt mit der Nordwestdeutschen Philharmonie Tschaikowskis 5. Sinfonie an.

 Nordwestdeutsche Philharmonie Herford Leitung: Frank Beermann Foto: Frank Bruse


Nordwestdeutsche Philharmonie Herford Leitung: Frank Beermann – Foto: Frank Bruse

„Der Feuervogel“ sorgte 1910 dafür, dass Igor Strawinsky zum in ganz Mitteleuropa angesehenen Komponisten wurde. Ballettverliebt war Strawinsky schon immer, mit dem Feuervogel, „Petruschka“ und „Le Sacre du Printemps“ wurde er zum bedeutendsten Ballettkomponisten des 20. Jahrhunderts. Strawinsky verknüpfte drei verschiedene Märchen: das Märchen vom standhaften Zarewitsch, der die verzauberte Zarewna erlöst; die Legende vom wundersamen Feuervogel und die Erzählung vom bösen Zauberer Kaschtschei. „Der Feuervogel“ wurde zu Strawinskys beliebtestem Werk.

Einmal gehört und nie mehr vergessen: Der pompöse Beginn von Tschaikowskis Klavierkonzert in b-Moll knallt wie Kanonendonner. Tschaikowski schrieb in einem Brief, ein Obdachloser, der eine Melodie vor sich hin summte, habe ihn zum Motiv des ersten Satzes inspiriert. Gleich nach dem glanzvollen Anfang klingt so das einfache, wahre Russland an, seine Birkenwälder und Sümpfe, dazu die legendäre russische Weite.

Meister-Pianist Martin Stadtfeld

Meister-Pianist Martin Stadtfeld

Die 5. Sinfonie ist seit 1888 eines der Lieblingsstücke bei Publikum und Orchestern. Dabei ist sie düster – Schicksal ist ihr Thema. Tiefe Emotion klingt durchgängig in allen Sätzen an. Der überwältigende Erfolg verwirrte Tschaikowsky: Er war auf dem Gipfelpunkt seiner Karriere und glaubte doch, die Fünfte sei misslungen.

Highclass-Klassik im Freien ist neu für den KlassikSommer und neu für die ExtraSchicht. Allen Festival-Fans sei deshalb geraten, frühzeitig zur Zeche aufzubrechen, um einen der insgesamt etwa 900 Sitzplätze vor der großen, überdachten Bühne unterm Zechenturm einzunehmen. Kostenlose Shuttlebusse holen die Besucher am Hauptbahnhof ab. Ab 19.30 werden sie dann Strawinskys und Tschaikowskys hochemotionale Meisterwerke ungestört – und fachgerecht technisch verstärkt – erleben. Drei Pausen machen es ExtraSchicht-Flaneuren möglich, dazuzukommen und vielleicht nur eines der drei Werke zu hören. Ein eigener Zugang zum Konzertbereich lenkt Konzertfans und Flaneure, die das Rahmenprogramm erleben wollen, in getrennte Bahnen.

Falls wider Erwarten die Sonne nicht vom Himmel strahlen sollte, halten die Veranstalter Einmal-Regencapes für die Besucher bereit.

Das Konzert findet statt im Rahmen der ExtraSchicht – Der Nacht der Industriekultur. Spielort-Tickets zum Preis von 12,00 Euro für alle Veranstaltungen auf dem Bergwerk Ost sowie die An- und Abfahrt per Bus sind im Kulturbüro der Stadt Hamm und in der „Insel“- Verkehrsverein Hamm erhältlich. Der Ticketpreis schließt die Aufführung von Anton Bruckners 5. Sinfonie mit dem Essener Jugend-Symphonie-Orchester unter Tobias Liedtke sowie ein Konzert mit der Hammer Kult-Band Kapelle Petra gemeinsam mit dem Sinfonieorchester der Musikschule Hamm mit abschließendem Feuerwerk sowie Führungen durch Zechengebäude und -gelände und ein Rahmenprogramm mit Musik, Tanzaufführungen und Märchenerzählern ein.

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