Kunsthochschule Giebichenstein im Glasmuseum

Coesfeld – Das Glasmuseum Alter Hof Herding präsentiert vom 16. April bis zum 26. Juni Glas und Objekte der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle.

Felicitas Fässler, Nägel, 2014 - Foto Uli Kühnle

Felicitas Fässler, Nägel, 2014 – Foto Uli Kühnle

Die Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle (Saale) hat eine traditionsreiche Geschichte. 1915 wurde sie offiziell als Kunstgewerbeschule im Sinne des Deutschen Werkbundes gegründet. Als 1925 das Bauhaus in Weimar aufgelöst wurde, kamen von dort zahlreiche Vertreter an die Burg. Die Burg Giebichenstein blieb bis 1989 eine der einflussreichsten Ausbildungsstätten für Designer und Künstler in der DDR. 1989 wurde sie als Kunsthochschule erneut umstrukturiert und die Ausbildung ist seitdem international ausgerichtet und findet fachbezogene Unterstützung durch Industrie, Wirtschaft, private und öffentliche Institutionen.

Sebastian Richter, Der Traum des Paris, 2011

Sebastian Richter, Der Traum des Paris, 2011

In der Fachklasse Bild/Raum/Objekt/Glas kommen junge Künstler zusammen, um sich intensiv dem Material Glas zu widmen. Dabei ist bereits der Name der Klasse Programm – ein Statement für Material und Kontext! Nach diesem Prinzip setzen sich die Studierenden konzeptionell mit Glas auseinander. Sie erlernen bzw. verfeinern hier nicht nur handwerkliche Fähigkeiten, sondern werden auch dazu angehalten, die plastischen und künstlerischen Eigenschaften des Materials Glas auszuloten. Bei einem hohen handwerklichen Anspruch rücken so Idee, Konzept und Diskurs in den Vordergrund. Es entsteht ein Prozess, in dem die jungen Künstler die Aus-Bildung ihrer individuellen künstlerischen Sprache erleben, formale und gesellschaftliche Haltungen beziehen, um sich so mit ihrer Arbeit zu positionieren.

Carl Bens, Rudel, 2013 - Foto Max Kimpel

Carl Bens, Rudel, 2013 – Foto Max Kimpel

In unserer Ausstellung präsentieren wir aktuelle Ergebnisse dieses Prozesses, der auch für eine neue Betrachtung des Glases in der zeitgenössischen Kunst steht: Es werden raumgreifende Installationen, Wandobjekte und Skulpturen aus gegossenem oder geblasenem Glas, oft in Verbindung mit anderen Materialien, gezeigt.  Sie alle zeugen von Esprit, Humor und Tiefsinn, aber auch von großem handwerklichem Know-how. Die Arbeiten stammen von 11 Künstlern – eine Gruppe, die sich unter der Leitung von Dozent Sebastian Richter als Team versteht. Begleitet werden sie von ihrer Professorin, der renommierten Künstlerin Christine Triebsch.

Zu Gast sind: Carl Bens, Felicitas Fässler, Wilhelm Frederking, Eri Hayashi, Juliane Hoffmann, Nora Manthei, Anne Martin, Alexander Roschke, Jorge Sanchez Di Bello, Jakob Schreiter, Jenny Trinks, Sebastian Richter, Christine Triebsch.

Seit Frühjahr 2006 können die Besucher des Glasmuseums Alter Hof Herding auch das offene Glasdepot besichtigen. Außergewöhnlich in der deutschen Museenlandschaft ist, dass ein Museumsdepot öffentlich und dauerhaft für Besucher zugänglich gemacht wird. Gezeigt wird die chronologische Entstehung der Sammlung, die inzwischen aus weit über 1700 Glasobjekten besteht. Das Glasdepot befindet sich im benachbarten Höltingshof.

Öffnungszeiten: Mi + Sa 14 – 17 Uhr, So 11 -17 Uhr

Führungen auf Anfrage auch außerhalb der Öffnungszeiten

Glasmuseum Alter Hof Herding / Letter Berg 38 / 48653 Coesfeld

Telefon 0 25 46 – 93 05 11

www.ernsting-stiftung.de

 

 

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