Westfalen – Das Kunstmuseum Ahlen zeigt im Rahmen der Ausstellungsreihe “Intermezzo 2013: Von der Fläche in den Raum” vom 26. Mai bis zum 7. Juli die Ausstellung “Susanne Hegmann: Reh mit Schwarz. 1992-2013”.
Das komplexe Spiel zwischen Bild, Wand und Raum beherrscht Susanne Hegmann in ihrer Kunst virtuos. Die Ausstellung im Kunstmuseum Ahlen wirft einen Blick auf die künstlerische Entwicklung der in Münster lebenden und arbeitenden Künstlerin seit den frühen 1990er Jahren.
Mit rund dreißig Exponaten wird der Erzählfaden aufgegriffen, der mit “Grimm’s Project” (2011-12), einer Wandmalerei für das Hotel Grimm in Berlin, seinen Anfang nahm und einen Höhepunkt im künstlerischen Schaffen der Künstlerin markiert. Die in diesem Umfeld entstandenen Arbeiten veranschaulichen im Verbund mit älteren Werken die besondere ästhetische Praxis Susanne Hegmanns: Ausgehend von der Wand entwickelt die Künstlerin ihre vielschichtigen und vieldeutigen Bildobjekte, die teils in den Raum ausgreifen. Muster, Motive und Materialien überlagern sich zu mehrdimensionalen, fragmentarischen Collagen von hohem ästhetischem Reiz.
Die große Anziehungskraft der sensiblen, manchmal flüchtig erscheinenden Werke von Susanne Hegmann beruht auf der Sinnlichkeit ihrer Materialien, wie z.B. besonderen Papieren, Folien, Rinden, Lacken, Kleb- und Verbundstoffen. Ihre Bildsprache nährt sich dabei aus disparaten Themenfeldern. Motive unterschiedlicher Herkunft bleiben sichtbar Fragment und bilden ein komplexes semantisches Feld, das die Vorstellungskraft der Betrachter als eigentlichen Ort der Bilder annimmt. Resultate dieser künstlerischen Praxis sind Bildobjekte, die nicht nur in der Fläche verhaftet bleiben, sondern deutlich in die Dreidimensionalität vordringen. Im Rahmen der diesjährigen Intermezzo-Ausstellung im Kunstmuseum Ahlen, in der Susanne Hegmann mit ihren Werken vertreten ist, wird die Arbeit zeitgenössischer Künstlerinnen am Übergang zwischen Fläche und Raum in umfassenden Einzelpräsentationen präsentiert. Unter dieser Perspektive erscheint die Position Susanne Hegmanns in besonderer Weise geeignet, die mannigfachen Beziehungen zwischen Flächengestaltung und dem räumlichen Ausgreifen des Bildes darzustellen.
Susanne Hegmann, geboren 1957 in Essen, hat von 1977-83 an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf, Abteilung Münster bei Johannes Brus und Ludmilla von Arseniew (Meisterschülerin 1982) studiert. Ihre Arbeiten wurden bei zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, u.a. in der Kunsthalle Münster, beim Deutschen Künstlerbund in Berlin, im Westfälischen Kunstverein Münster und in der Abtei Liesborn.
Im Rahmen des “Intermezzos” 2013 zeigt das Kunstmuseum Ahlen nach- und nebeneinander Positionen der Gegenwartskunst, die den Übergang von der Fläche in den Raum als Ort der künstlerischen Setzung und Intervention erkunden. Seit der Überwindung der klassischen Tafelmalerei im Verlauf des 20. Jahrhunderts, insbesondere in der Kunst nach 1945, werden die Eingriffe zwischen Wand und Ausstellungsraum vielgestaltig. Malerei und Zeichnung dringen durch Addition diverser Materialien in die dritte Dimension vor und weiten sich teils zu raumgreifenden Installationen aus, in die auch skulpturale Objekte einbezogen sind. Unter dieser Perspektive präsentiert das Kunstmuseum in drei Einzelausstellungen Arbeiten von Susanne Hegmann (26.5.-7.7.), Margareta Hesse (14.7.-8.9.) und Tine Benz (14.7.-8.9., im Kunstraum im Skulpturengartne) und erlaubt einen umfassenden vergleichenden Blick auf die Arbeit am Übergang zwischen Fläche und Raum.
Öffnungszeiten: Mi-Fr 14 -18 Uhr; Sa, So und Feiertage 11 – 18 Uhr; Mo, Di geschlossen
Kunstmuseum Ahlen / Museumsplatz 1 / Weststraße 98 / 59227 Ahlen Telefon 0 23 82 – 91 83 0 www.kunstmuseum-ahlen.de
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