Die Welt der Mode

Westfalen – Mit einem vielseitigen Programm wird am Sonntag, den 18. März, das TextilWerk  Bocholt wieder eröffnet. Die Sonderausstellungen, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) 2012 im Forum für Textilkultur präsentiert, bieten hochkarätige Textilkunst und spannende Einblicke in die Welt der Mode. Die erste Spinnerei-Saison im vergangenen Jahr war ein voller Erfolg: 17.000 Menschen haben  Ausstellungen und Veranstaltungen am neuen Standort des TextilWerks Bocholt besucht.

Hirsche dominieren die Installation “Great indoors” von Laura Ford. Im Vordergrund die Figur “Three Handed” der polnischen Künstlerin Magdalena Abakanowicz. Foto: LWL/Holtappels

Im Mittelpunkt der Saison steht die Ausstellung “Fashion-lights! Wie kommt die Mode in den Stoff?” (13.5. bis 18.11.2012). Die Schau lenkt den Blick hinter die Kulissen der Textilindustrie und fragt nach dem Weg der Ideen, der Inspirationen und der Arbeit der Designer. Sie zeigt, wie gesellschaftliche Veränderungen und Zeitgeist auf die Mode einwirken und macht anschaulich, wie Spinnereien, Färbereien, Webereien, Druckereien und Konfektionsbetriebe diese modischen Strömungen umsetzen. “Das Thema Mode wird uns im TextilWerk künftig immer wieder beschäftigen. Deshalb freue ich mich, dass wir mit ‘Fashion Lights!‘ hier einen ersten Glanzpunkt setzen”, erklärte Dirk Zache, Direktor des LWL-Industriemuseums.

Leicht verändert präsentiert das LWL-Industriemuseum in Kooperation mit der Galerie Scheffel in Bad Homburg die Ausstellung “Atelier.Industrie” als Fortsetzung der zurückliegenden Kurzsaison. Bis zum 30. September sind im Drosselsaal textile Skulpturen der beiden international renommierten Künstlerinnen Laura Ford (London) und Magdalena Abakanowicz (Warschau) zu sehen. “Wir freuen uns besonders über einige Neuzugänge von Laura Ford: fünf große Hirsche und eine Figur aus der Installation ‘Great Indoors‘, die direkt aus Amerika nach Bocholt kommen”, so Zache. Einen Teil der ausgestellten Arbeiten von Laura Ford fertigte die Künstlerin im Sommer letzten Jahres vor Ort und verwendete dabei auch typische Bocholter Ware und Stoffe, die auf den historischen Webstühlen des LWL-Museums produziert worden waren. Magdalena Abakanowicz arbeitet mit Jute, einem Material, das Jahrhunderte lang auch die Münsterländische Textilproduktion prägte.

Die Figuren Mexican Man und Mexican Woman fertige die englische Künstlerin Laura Ford 2011 in Bocholt. Foto: LWL/Holtappels

Die Ausstellung “Zwischen-Räume” zeigt perspektivisch das breite Spektrum textiler Themen rund um die Baumwolle und bietet historische und aktuelle Einblicke in die Produktion von Textilien. “Im Laufe der Saison werden wir die Präsentation erweitern und nehmen besonders die Themen Ökologie und Recycling in den Blick”, kündigt Dr. Hermann Josef Stenkamp vom LWL-Industriemuseum an.

Zur Eröffnung am 18. März lädt das TextilWerk von 11 bis 14 Uhr zu einer Jazzmatinee mit den “Billmen” in das Dachcafé ein. Mit dieser Formation sind der Sänger und Pianist Manfred Billmann, der Kontrabassist Stefan Werni und der Schlagzeuger Peter Baumgärtner auf ihre ganz persönlichen musikalischen Wurzeln, den “West Coast Jazz”, zurückgekommen. Gemeinsam mit dem Trompeter Klaus Osterloh als special guest präsentieren sie den Gästen neu arrangierte Jazz-Standards in farbenreicher Klangvielfalt. Mit ihrem coolen “German Jazz” stimmen sie auf höchstem Niveau in die zweite Spinnerei-Saison ein.

Führungen durch das Haus und die Ausstellungen sowie kreative und künstlerische Angebote für Kinder erwarten die Besucher von 11 bis 18 Uhr. Die Musikschule Bocholt-Isselburg-Rhede, die im Baumwolllager der Spinnerei ihren neuen Proberaum gefunden hat, tritt von 17 bis 18 Uhr mit dem Ensemble “No ten Funk Department” auf. Die acht Musiker präsentieren sich dem Museumspublikum mit Drums, Percussion, Keyboard, Bass, Gitarre, Flöte, Saxophon und Trompete sowie einer besonderen Auswahl an Stücken.

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