Eine neue Lebensphase braucht Vorbereitung. Das gilt auch für ein schönes Leben im Alter. Für die meisten Menschen in Deutschland beginnt mit 65 Jahren das Leben als Rentner. Der Abschied vom Berufsleben ist kein Verzicht auf Aktivität und Lebensfreude. Ganz im Gegenteil. Jetzt ist Zeit, vieles zu genießen, wozu der hektische Berufsalltag zuvor keine Zeit ließ. Senioren von heute möchten nach wie vor mit beiden Beinen im Leben stehen. Umso wichtiger ist es, zumindest die eigene Häuslichkeit bereits beizeiten für ein gutes Leben im Alter vorzubereiten.
Fragen, die sich im Alter stellen können
Wer ein Eigenheim hat, sollte rechtzeitig darüber nachdenken, ob das einst für die Familie gebaute Haus, für zwei oder sogar nur eine Person zu groß ist. Sollen keine Untermieter einziehen, könnte ein zu großes Haus vorausschauend verkauft werden. Die Alternative kann ein kleineres Haus oder eine komfortable Eigentumswohnung sein. Die Kinder sollten einst im Grünen aufwachsen. Im Alter ist das Wohnen in der Stadt oft vorteilhafter. Es gibt gute Verkehrsverbindungen, Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe, kulturelle Angebote sowie Angebote für Seniorengeselligkeit und Aktivitäten für ältere Bürger:innen.
Wer im alten Haus bleiben möchte, kann schon rechtzeitig einige Veränderungen in Angriff nehmen. Barrierefreiheit ist wichtig. Nötige Umbauten wie ein Treppenlift sollten jedoch nicht erst nach dem Renteneintritt erfolgen. Dann könnten sie das knappe Budget sprengen oder zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Die derzeit günstigen Förderungen ermöglichen, barrierefreie Umbauten jederzeit vorzunehmen.
Nicht nur das Badezimmer sollte barrierefrei sein, sondern auch der Ausgang zur Terrasse und der Hauseingang. Schwellenfreie Übergänge zu allen Zimmern erfordern einigen Aufwand, räumen aber gefährliche Stolperfallen aus dem Weg. Am besten ist es, Umbauten mit einem erfahrenen Architekten zu planen und einen entsprechenden Sanierungsplan aufzustellen. Fördergelder müssen rechtzeitig beantragt werden. Für Einzelumbauten werden KfW-Zuschüsse von 10 Prozent gewährt. Für umfassende Barrierefreiheit beträgt der Zuschuss maximal 5.000 Euro. Im Rahmen des Programms „Altersgerechtes Haus“ werden bis zu 6.250 Euro KfW-Zuschuss erstattet.
Wohnungsanpassung bei aktuellem Bedarf
Niemand weiß, ob er im Alter gehbehindert sein wird, Schwierigkeiten beim Treppensteigen bekommt oder auf Mobilitätshilfen wie Rollator oder Rollstuhl angewiesen sein wird. Mobilitätshilfen, die eine aktuelle Situation erfordert, werden allerdings recht umfangreich von der Pflegeversicherung bezuschusst. Zuschüsse gibt es z.B. bei Bedarf für das rollstuhlgerechte Bad. Da müssen vielleicht die Tür verbreitert, der Waschtisch abgesenkt, Einstiegs- und Hebehilfen für die Badewanne installiert werden. Gut beraten ist, wer in früheren Jahren eine private Pflegeversicherung abgeschlossen hat, womit sich die Zuschüsse erheblich erhöhen.
Die Treppe wird häufig sogar für sonst mobile Senior:innen zum Problem. Die ideale Lösung ist ein Treppenlift. Heute gibt es den Lift für jede Treppe. Für schmale Treppen können extra schlanke, flach zusammenklappbare Modelle eingebaut werden. Liftlösungen gibt es für gerade Treppen, Wendel- und Spiraltreppen, Podesttreppen. Die Kosten für ein Treppenlift werden von Kranken- und Pflegeversicherung recht hoch bezuschusst. Pro Person gibt es bis zu 4.000 €. Im Haus mit Eigentumswohnungen oder Mietwohnungen kann der Treppenlift durchaus von mehreren Personen genutzt werden. Das minimiert die Eigenkosten und erhöht den Zuschuss, da alle berechtigten Personen die Kosten vom Treppenlift bezuschusst bekommen.
Zwar ist der vorrangig gefragte Treppenlift der Sitzlift im Haus. Gibt es jedoch noch eine Außentreppe zum Eingang, kann durchaus ein zusätzlicher Außenlift installiert werden. Bei der Außentreppe sollte jedoch berechnet werden, ob der Bau einer Rampe möglich ist. Von Fall zu Fall kann das eine günstigere Lösung sein. Beim Rampenbau muss nicht das Alter abgewartet werden. Dieser lässt sich in eine barrierefreie Sanierung inklusive Förderung integrieren.
Neubau? Möglichst barrierefrei bauen
Auf überflüssige Barrieren kann bereits bei der Neubauplanung verzichtet werden. Im Gesamtpaket der Baukosten fallen die Kosten weniger ins Gewicht als beim aufwendigen Umbau. Treppen sollten grundsätzlich mit mindestens einem Geländer ausgestattet werden. Auf Schwellen wird bei moderner Bauweise ohnehin meist verzichtet. Das barrierefreie Bad ist nicht nur fürs Alter angesagt, sondern überzeugt generell mit der großzügigen Optik, wirkt offener und heller. Sachverständige des Handwerks und Architekten helfen professionell bei der Planung des barrierefreien Neubaus. Wird ein Haus bereits so entworfen und gebaut, dass es auch im Alter Komfort bietet, muss später nicht an einen Umzug gedacht werden.
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