KlassikSommer-Weltenlauf in Hamm

Der KlassikSommer 2019 ist unter dem Motto „Weltenlauf“ bereits an den Vorverkaufsstart gegangen. Tickets sind nicht mehr nur zu reservieren, sondern bereits im Verkauf. Zwei Packages bieten Kostenvorteile für Fans – und lassen sich für die begeistertsten Anhänger auch zum Rundum-KlassikSommer-Paket ergänzen. Schülertickets zum Preis von 5,00 Euro sollen junge Besucher auf den Geschmack bringen.

Die Festivaleröffnung findet in der Alfred-Fischer-Halle statt; Foto: Stadt Hamm

Dem „Weltenlauf“ folgt der KlassikSommer2019. Ziel der Reise ist eine musikalische Horizonterweiterung. Gleich die erste Etappe ist ein Gipfelsturm: Richard Strauss hatte sich 1879 in den Bayerischen Voralpen verstiegen und war in ein Gewitter gekommen. Diese Alpenwanderung inspirierte ihn zur „Alpensinfonie“, einem Meilenstein der Musikgeschichte. 129 Musiker wünschte sich Strauss dafür. Zwei Orchester kommen deshalb am 15. Juni 2019 in der Alfred-Fischer-Halle zur Festivaleröffnung zusammen: Die Nordwestdeutsche Philharmonie und das Ural Philharmonic Youth Orchestra aus Jekaterinburg.

Armenien ist eine weitere spannende Station des „Weltenlaufs“. Aram Khatchaturian ist bekannt für schwungvolle, farbenreiche Musik – der „Säbeltanz“ etwa begleitet Besucher vieler Silvesterkonzerte ins Neue Jahr. Für Stalin schrieb er die tiefgründige 2. Sinfonie, die Russland auf den Zweiten Weltkrieg vorbereiten sollte. Seinem Landsmann Alexander Arutjunjan gelang mit einem Trompetenkonzert ein Stück Weltliteratur: Es wurde eins der bekanntesten Werken für das Instrument. Am 29. Juni spielt Selina Ott das Werk, die gerade als jüngste ARD-Wettbewerbssiegerin „world´s top trumpet“ wurde.

Jung und exzellent sind auch weitere Solisten, die der KlassikSommer auf die Bühne bittet: Im Eröffnungskonzert spielt Pianist Yuri Favorin Rachmaninows Paganini-Variationen. Am 23. Juni versetzt Countertenor Nils Wanderer die Besucher der evangelischen Kirche in Berge in „Händel-Glück“. Noch ist er Student der Guildhall School of Music and Drama in London – aber schon ein Großer. Palermo, Amsterdam, London riefen – die Welt öffnet ihm die Tür.

Die Mischung aus Lebensfreude, Tradition und auch Gewalt bestimmt das Leben in Jerusalem. Avner Dorman, wohl bekanntester Komponist Israels, schmolz das ein in Musik. Sein „Jerusalem Mix“ fasziniert das ensemble 4.1, vier Bläser und einen Pianisten, die Dormans explosives Gemisch am 25. Juni auf Gut Drechen zünden.

„I love Pop“ – das klingt im KlassikSommer nach Etikettenschwindel. Ihre Liebe zur Pop-Kultur bekennen Florian Willeitner und seine beiden Kumpane Alexander Wienand und Ivan Turkalij im „New Piano Trio“ am 30. Juni im Audi Potthoff Hangar. Auf dem Programmzettel stehen nicht Brahms und Beethoven, sondern ausschließlich Willeitner. Das ist wirklich neu!

Felix Klieser spielt Horn und er tut es wie kein Zweiter: Brillant, erfolgreich und mit den Füßen. Klieser wurde ohne Arme geboren und wurde einer der besten Hornisten unserer Zeit. Brahms´ Horntrio fasziniert ihn, seit er 13 ist und ist auch am 2. Juli auf Gut Kump Mittelpunkt des Programms.

Der Mozart-Spezialist Matthias Kirschenzeit spielt am 4. Juli auf Gut Kump; Foto: Meike Helbig

Nichts Neues von Mozart – und doch immer wieder alles neu mit Mozart. Das erleben Festivalbesucher am 4. Juli zum vierten Mal auf Gut Kump: Mozart-Spezialist Matthias Kirschnereit spielt das 21. von 25 Klavierkonzerten, die Dt. Kammerakademie Neuss die Prager Sinfonie – und Strawinsky streut „Dumbarton Oaks“ ein, seine Referenz an Bachs Concerti grossi.

Federleicht ist ihre Blech-Kombo mit einem Holzbläser: Sieben junge Österreicher unterscheiden sich durch eine transparente Klangfarbe vom fetten Blech – und erobern als „Federspiel“ die Bühnen vom Goldenen Musikvereinssaal in Wien, Berliner Philharmonie und Elbphilharmonie bis hin zur Mitgliederoase der Volksbank Hamm (6. Juli).

Wenig später, am 10. Juli, wird die Sparkasse Hamm zum „Secret Place“: Zwei Violinen, zwei Geschwister und eine Vorliebe für alles Moderne jenseits spröder Avantgarde, das sind die „Twiolins“. Sie gründeten den Crossover Composition Award, dessen Preisträger sie mit immer neuen Erfindungen bestücken – jeder Takt ein Schritt in unbekanntes Land.

Am 12.. Juli begeistern Aron Leijendeckers und Dan Townsend die Besucher im Kurhaus Bad Hamm; Foto: Marco Borggreve

Aron Leijendeckers und Dan Townsend sind zwei Trommler aus Ostwestfalen. Sie drängten von den Hinterbänken des Orchesters an die Bühnenkante und zeigten, dass Schlagzeug auch Solo kann. Große Showmen mit dem Zeug zum Publikumsliebling sind die beiden außerdem. Ein optischer und akustischer Trommelwirbel mit Kuhglocke, Marimba, arabischer Darbuka und Tomtom am 12. Juli im Kurhaus Bad Hamm.

Mit dem „Flying Carpet”, dem fliegenden Teppich, landen „Quadro Nuevo“ und „Cairo Steps“ am 14. Juli im Rosengarten von Schloss Heessen zum Picknickkonzert. Dort laden sie ein Arsenal exotischer Instrumente ab. Die charakteristische Mischung aus Jazz und Tango verbindet sich mit der ägyptischen Spezialitätenmischung der „Cairo Steps“ aus orientalischer Folklore und europäischer Klassik. Das Tor zum Morgenland öffnet sich in Heessen.

Im Lokschuppen auf dem Gelände der Zeche Westfalen in Ahlen beendet Johann von Bülow den KlassikSommer 2019 am 20. Juli; Foto: Marc Vorwerk

Exotisch wird der KlassikSommer auch am 19. Juli im Busdepot der Hammer Verkehrsbetriebe. Dort gastiert die Schweizer a-cappella-Truppe „Bliss“, die perfekten Gesang in humorvolle Szene setzt. Ihr Thema: der Mann mit seinen Vorlieben und Schwächen. Musikalisch geben Justin Timberlake, Gotye oder AC/DC Denkanstöße.

Den „Weltenlauf“ beendet der KlassikSommer 2019 am 20. Juli in der Nachbarstadt: Im Lokschuppen auf dem Gelände der Zeche Westfalen in Ahlen beschwört Johann von Bülow die zauberhafte Atmosphäre eines verliebten Sommers im schwedischen Schloss Gripsholm herauf. Das Boulanger-Trio spielt dazu Werke schwedischer Komponisten.

Tickets und Informationen unter 02381-175555 und www.klassiksommer.de

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