Münster – Die Kunststiftung NRW hat am 9. November 2018 zum neunten Mal den Nam June Paik Award – Internationaler Medienkunstpreis der Kunststiftung NRW vergeben. Die Gewinnerin des biennal ausgelobte interationalen Wettbewerbes ist die amerikanische Medienkünstlerin Sondra Perry.
Der Nam June Paik Award ist mit 25.000 Euro dotiert. Die Künstlerin nahm den Preis während einer Feierstunde aus den Händen von Dr. Fritz Behrens, dem Präsidenten der Kunststiftung NRW und Dorothee Mosters, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Kunststiftung im Erbdrostenhof in Münster entgegen.
Sondra Pery wurde für ihre Arbeit “Its in the Game” ausgezeichnet. Mit dieser Installation setzt sie sich in virtuoser Weise mit “Blackness”, den Vorstellungen über schwarz-amerikanische Identitäten auseinander. Perry setzt dafür eine Blue Wall, zwei Monitore und einen Videofilm ein und spielt mit den Medien in einer Art Videogame. Die Arbeit wurde eigens für den Wettbewewrb entwickelt und ist zur Zeit im Kunstverein Münster ausgestellt.
Sondra Perry entwickelt Videos und Videoskulpturen, die oftmals eine physische Aktivität des Betrachters voraussetzen und somit den Fokus wieder auf den Körper, sein Potenzial und seine Unzulänglichkeiten lenkt, wo dieser doch schon fast überflüssig wirkt in unserer immer digitaler werdenden Umwelt.
Der Westfälische Kunstverein in Münster war in diesem Jahr der Projektpartner der Kunststiftung NRW. Eine Ausstellung mit den Arbeiten der fünf Kandidaten für die Shortlist ist vom 10. November bis zum 3. Februar 2019 im Kunstverein Münster zu sehen. Die Teilnehmer am Wettbewerb waren von einer Expertenkommission, bestehend aus Kristina Scepanski, der Leiterin des Westfälischen Kunstvereins, Hanne Mugaas, Direktorin der Kunsthall Stavanger in Stavanger, Norwegen und Anne-Claire Schmitz, Gründungsdirektorin des Kunstraums La Loge in Brüssel, Belgien, ausgewählt wurden.
Mit dem Nam June Paik Award werden alle zwei Jahre Kunstwerke ausgezeichnet, die im Sinne des Pioniers Nam June Paik Wagnisse eingehen, kulturelle Grenzen überbrücken und transdisziplinär ausgerichtet sind.
Die Jury, die am Vortag auch in Gesprächen mit den Künstlern ihre Entscheidung fand, bestand in diesem Jahr aus Karen Archey, Kuratorin für Gegenwartskunst und zeitbasierte Medien, Stedelijk Museum, Amsterdam, Mark Beasley, Kurator für Medienkunst und Performance, Hirshhorn Museum, Washington, Mélanie Bouteloup. Direktorin, Bétonsalon – Center for Art and Research, Paris, Katerina Gregos, Freie Kuratorin und Autorin, Brüssel und Krist Gruijthuijsen, Direktor, KW Institute for Contemporary Art, Berlin.
Die Laudatio und Begründung der internationalen Jury trug Krist Gruijthuijsen vor.
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