Auch wenn die Schweizer weltweiten Ruhm wegen ihrer luxuriösen Uhren genießen, gibt es auch vergleichbar hochwertige Modelle aus Deutschland – genauer aus Westfalen. Gleich drei Uhrenhersteller stammen aus unserer Region und konkurrieren mit den Schweizern sowie anderen Manufakturen auf dem hart umkämpften Markt für mechanische Uhren. Diese Uhren sind unter Kennern und Sammlern besonders beliebt, da Uhrenhersteller hierbei auf kleinstem Raum ihr gesamtes Können beweisen müssen. Mit einem Durchmesser von maximal vier Zentimetern und einem Gewicht um die 200 Gramm, enthalten diese Uhren Miniaturuhrwerke, die aus bis zu 600 Teilen bestehen können. In den unauffälligen Schmuckstücken am Handgelenk steckt daher ein unglaubliches Maß an handwerklichen Fähigkeiten. Auf entsprechenden Portalen sind solche Uhren daher besonders beliebt und werden teilweise sogar im zweistelligen Tausenderbereich gehandelt. Dort sind mittlerweile auch Uhren aus Westfälischer Produktion erhältlich.
Uhrenmacher aus der Region
Westfalens Uhrenspezialisten heißen Tourby Watches, MeisterSinger und Nienaber Uhren.
- Die Erfolgsgeschichte der Marke Tourby Watches begann im Jahr 2007 mit der Firmengründung durch Erdal Yildiz. Yildiz machte nach dem Studium sein Hobby zum Beruf und startete mithilfe einiger Schweizer Zulieferer und deutscher Kontakte sein Geschäft. Seitdem vertreibt er Uhren über das Internet. Seit 2013 fertigt der Uhrmacher aus Hagen zudem Uhrwerke im eigenen Betrieb und bietet diese in den jeweiligen Kollektionen zum Verkauf an. Eine große Besonderheit ist hierbei, dass die Uhren auf Wunsch individuell gestaltet werden können, wodurch Gehäuse, Ziffernblätter, Uhrwerke oder der Schliff angepasst werden können. Damit überzeugte Tourby Watches sogar die US-Navy, die ihren Kampfpiloten seit einem Jahr mit den Uhren aus Hagener Herstellung versorgt .
- Seit 2001 beheimatet auch Münster eine eigene Uhrenmanufaktur. Berühmt wurde MeisterSinger durch seine historischen Ein-Zeiger-Uhren. Die Uhren mit nur einem Zeiger bieten eine klare und sachliche Optik. Das dafür verwendete Uhrwerk stammt aus der Schweiz. In den vergangenen Jahren hat das Unternehmen sein Uhrensortiment drastisch erweitert und bietet neben Automatik- auch Handaufzugsuhren mit verschiedenen Extras wie Wochentags-, Datums- oder einer Zeitzonen-Anzeige.
- Am traditionsreichsten ist die kleine Firma Nienaber Uhren aus dem Städtchen Bünde im Norden der Region. Bereits 1982 als reiner Reparaturbetrieb gegründet, entstand dort 1989 der erste eigenständig gefertigte Regulator. Seitdem werkelt der Firmengründer Rainer Nienaber an immer ausgefeilteren Uhrenkollektionen. Zu den Kreationen zählen neben einer Dezimaluhr auch eine Uhr mit anterograder Zeitanzeige sowie eine limitierte Monozeigeruhr zum 30. Geschäftsjubiläum. Jede Uhr wird von Hand gefertigt und erscheint nur in kleiner Auflage.
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