Westfalen – Sie zählt zu den bedeutendsten Sammlungen ihrer Art. Es sind kostbare Zeugnisse, prächtige Gewänder und unschätzbar wertvolle Kunst- und Kultgegenstände, die das Diözesanmuseum in Paderborn jetzt der Öffentlichkeit präsentiert. Unter dem Titel „Zur Ehre der Altäre“ zeigt das Museum erstmals seine Sammlung jesuitischer Kunst.
Wertvolle Goldschmiedearbeiten und Textilien, aber auch Skulpturen, Gemälde und Architekturentwürfe aus der Barockzeit erzählen von der wechselvollen Geschichte der Jesuiten im Bistum Paderborn. – Fotos: Diözesanmuseum Paderborn
Anlässlich des 400-jährigen Jubiläums der Academia Theodoriana, der Paderborner Jesuitenuniversität, öffnet das Diözesanmuseum Paderborn unter dem ansprechenden Titel „Zur Ehre der Altäre“ seine Schatzkammer. Die hervorragend dokumentierte und spannend inszenierte Ausstellung läuft vom 31. Oktober 2014 bis zum 15. März 2015.
Unter dem Titel „Zur Ehre der Altäre“ zeigt das Museum erstmals seine Sammlung jesuitischer Kunst.
Wertvolle Goldschmiedearbeiten und Textilien, aber auch Skulpturen, Gemälde und Architekturentwürfe aus der Barockzeit erzählen von der wechselvollen Geschichte der Jesuiten im Bistum Paderborn. Sie geben Einblicke in die herausragende Bedeutung von Liturgie und Kunst für das Wirken des Ordens.
Wertvolle Messgewänder werden ausgestellt.
In den zurückliegenden Jahren sind diese Bestände um wesentliche Teile bereichert worden. Seit 1978 bewahrt das Diözesanmuseum den wertvollen Silberschatz der ehemaligen Jesuitenkirche zu Paderborn. Die Dauerleihgabe der St. Liborius-Pfarrei befindet sich in der Schatzkammer des Museums. Zum alten Bestand der Leihgaben aus der heutigen Marktkirche St. Pankratius und St. Franz Xaver gehören zudem Teile der künstlerischen Ausstattung des Kollegs, von der nach der Aufhebung des Ordens kaum etwas erhalten geblieben ist.
Kunstvolle Skulpturen und Büsten aus der Ausstellung “Zur Ehre der Altäre”
Die Ausstellung „Zur Ehre der Altäre“ macht einmal mehr deutlich: Die Bedeutung der Jesuiten für das religiöse und kulturelle Leben des Bistums Paderborn und auch die Entwicklung der Stadt Paderborn ist kaum zu überschätzen. Die 1534 von dem Spanier Ignatius von Loyola gegründete und 1540 von Papst Paul III. anerkannte Gesellschaft Jesu hatte mehr Einfluss als jeder andere Orden. Als erstes Kolleg der Societas Jesu in Westfalen ging von ihrer 1580 initiierten Paderborner Ansiedlung bis zur Aufhebung im Jahr 1773 eine maßgebliche Wirkung aus. Diese ist sowohl auf dem Gebiet der Mission und der Seelsorge nachweisbar, als auch im Unterricht und bei den Wissenschaften.
Die Losung der Jesuiten ‚Gott in allen Dingen zu finden‘ zielte auf ein verstärktes Wirken des Ordens inmitten der Welt. In vielen Bereichen von Kunst, Architektur und Theater setzten die Jesuiten neue Akzente: vom Jesuitentheater über mächtige Kolleg- und Universitätsbauten bis hin zu den grandiosen Ausstattungen der Kirchen, die, wie die Jesuitenkirche St. Franz Xaver in Paderborn, überreich mit Skulptur und Malerei ausgestattet waren.
Als besonderer Schatz wird in der Ausstellung der komplette Bestand an Paramenten aus der ehemaligen Jesuitenkirche Maria Immaculata zu Büren in der Ausstellung präsentiert. Nach längeren Verhandlungen gelang es dem Erzbistum im Jahr 1996, die Gewänder, darunter der wertvolle Ornat, der sich einer Stiftung Kaiserin Maria-Theresias verdanken soll, im Zusammenhang für das Diözesanmuseum zu erwerben und damit dauerhaft zu sichern.
Öffnungszeiten: 10.00 bis 18.00 Uhr, montags geschlossen. Jeden ersten Mittwoch im Monat bis 20.00 Uhr. Öffentliche Führung sonntags um 14 Uhr.
Erzbischöfliches Diözesanmuseum und Domschatzkammer / Markt 17 / 33098 Paderborn Telefon 05251 – 1251400 www.dioezesanmuseum-paderborn.de
Speak Your Mind