Skandale belasten ab und an Glücksspielbranche

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Menschen sind nicht fehlerfrei. Von Menschen erschaffene Dinge daher ebenso wenig. Skandale sind nicht wirklich zu verhindern – auch in der Glücksspielbranche nicht. So wurde einst eine Mittwochsziehung der Lottozahlen als ungültig erklärt, da nur 5 statt 6 Kugeln gezogen worden sind.

Skandale belasten ab und an Glücksspielbranche

In allen Bereichen des Glücksspiels hat es auch Betrugsversuche und Skandale gegeben – Foto Pixabay

Beim Fußball sind Wetten beliebt. Da kann es schon einmal dazu kommen, dass eine Wette aufgehoben werden muss, da sie gegen Regeln verstößt. Manche Menschen gewinnen im Glücksspiel Millionen, indem sie im Casino 5 Euro Deposit tätigen. Statt sich richtig beraten zu lassen, verlieren einige von ihnen schnell den Überblick und dadurch das Geld wieder. Doch welche Skandale gehören beim Glücksspiel zu den größten drei der Geschichte?

Betreiber greifen Millionen ab

Lange Zeit waren Sportwetten und Tippspiele aus dem Lotto-Bereich die einzigen legalen Glücksspiele in Deutschland. Da jedoch viele lieber am Poker oder an Slots spielten, hatten die vielen Online Casinos regen Zulauf. Durch kleinere Gewinne haben viele Spieler ihre Chancen auf größere Gewinne gesehen. Diese blieben jedoch oftmals aus.

Skandale belasten ab und an Glücksspielbranche

Einige Glücksspiele sind besonders anfällig für Skandale – Foto Pixabay

Durch den Teufelskreis des Adrenalinspiegels waren viele nicht in der Lage zu sehen, dass am Ende doch nur die Betreiber der Online Casinos die großen Millionen verdienten. Viele Nutzer verloren sich in den Glücksspielen dermaßen, dass sie sich verschuldeten. Stets mit der Hoffnung auf einen ganz großen Gewinn. Dieses Spielverhalten lässt sich auch als Sucht bezeichnen.

Natürlich haben viele Online Casinos früher nicht darauf aufmerksam gemacht, dass Glücksspiele süchtig machen können. Sonst hätten sie doch ihre besten Kunden und somit viel Geld verloren. Wer sich das Impressum eines Online Casinos ansah, fand zwar häufig Kontaktdaten. Jedoch verbargen sich hinter den Adressen sogenannte Briefkastenfirmen. Diese ermöglichten den Anbietern, unbekannt zu bleiben und ihre kriminelle Energie auszuleben. So konnten sie sicher gehen, nicht ausfindig gemacht zu werden. Viele Staaten hatten auf die einzelnen Online Casinos keinen Zugriff und konnten die Nutzer daher nicht vor den Straftaten der Betreiber schützen. Selbst wenn sich mehrere Spieler zusammen taten und einen Anwalt einschalteten, war das eingesetzte Geld oft verloren. Dennoch kommt es vor, dass einige Spieler Glück haben und durch ein Strafverfahren gegenüber der illegalen Betreiber von Online Casinos, einen Teil ihres Geldes wiederbekamen. Allerdings ist dies sehr selten.

Schutz der Spieler

Um die Kunden eines Online Casinos vor illegalen Betreibern zu schützen, trat am 01. Juli 2021 das neue Glücksspielgesetz in Kraft. Dies ermöglicht den Spielern, legal zu spielen. Zuvor war dies im Graubereich möglich. Um sich selbst vor nicht zugelassenen Betreibern zu schützen, sollten Spieler auf die Lizenzen der Online Casinos achten. Zudem müssen Betreiber der virtuellen Spielhallen über das Thema Spielsucht und ihre Folgen aufklären.

Skandale belasten ab und an Glücksspielbranche

Das ThemaSpielsucht wird überall sehr ernst genommen. Inzwischen gibt es klare gesetzliche Regelungen – Foto Pixabay

In Deutschland ist es monatlich nur noch zulässig, dass man maximal 1.000 Euro auf sein Spielerkonto einzahlen darf. Außerdem stellen seriöse Anbieter ihren Usern die Möglichkeit zur Verfügung, sich selbst für eine gewisse Zeit zu sperren. Dies ist besonders dann von Vorteil, wenn jemand befürchtet sein Spielverhalten nicht mehr selbst kontrollieren zu können. Seriöse Betreiber von Glücksspielplattformen bieten ihren Kunden zudem die Option an, auch schon kleinere Beträge in das Casino einzuzahlen. Daneben ist ein Willkommensbonus ohne Einzahlung auch ein Vorteil, damit man sich ein Bild von dem ausgewählten Online Casino verschaffen kann.

Skandal durch Wiederholungen von Glücksspielen

Ein bekannter Name, wenn es um Skandale im Glücksspielbereich geht, ist John Kane. Er gewann mehr als 500.000 US-Dollar beim Video Poker Spielen. Dies schaffte er, indem er einen Softwarefehler ausnutzte. Viele Spielautomaten besaßen denselben Fehler, durch falsche Programmierung der Hersteller. John Kane setzte stets beim ersten Spiel den minimalsten Betrag ein. So konnte er sich über die Spielrunde einen Überblick verschaffen. Sofern das Spiel beendet war, konnte er mit einem etwas größeren Gewinn die zuvor gespielte Spielrunde immer wieder wiederholen. John Kane weihte seinen Freund Andre Nestor in dieses Geheimnis ein. So brachten sie viele Casinos um viel Geld.

Skandale belasten ab und an Glücksspielbranche

Manche Bereiche sind besonders anfällig für Skandale – Foto Pixabay

Letztendlich wurden sie gemeinsam wegen Betruges festgenommen und angezeigt. Da es die Anwälte jedoch nicht schafften, den illegalen Vorsatz zu beweisen, kamen beide wieder auf freien Fuß. John Kanes Anwalt sagte nach dem Gerichtsverfahren: “Alles, was die zwei taten, waren eine Reihe von Knöpfen zu drücken, zu deren Betätigung sie gesetzlich berechtigt waren.” Denn immerhin mussten beide immer wieder neue Einsätze abgeben, um überhaupt spielen zu können.

Konsequenzen der Tat

Die Softwarehersteller und Casinos haben sich mittlerweile vor erneuten Wiederholungen geschützt. Daher ist es nicht mehr möglich, dieses Spielverfahren zu wiederholen, denn manchmal sind es sogar die Betreiber, die geschützt werden sollten.

Skandale beim Pokerspiel

Auch beim Pokerspiel sind Skandale bekannt wie der um  Russ Hamilton. Er gewann 1994 das Main Event der World Series. Dabei gewann er eine Million Dollar und bekam sein Gewicht in Silber als Hauptpreis hinzu. Er wurde als Held der Pokerszene gefeiert. Trotz seines Gewinnes stieg er bei UltimateBet ein, wo er als Berater tätig war. Seine Position missbrauchte Russ Hamilton jedoch und tat sich mit einigen Mitarbeitern zusammen. Sie kamen einem Fehler im Pokerspiel auf die Schliche, bei dem sie die Karten auf der Hand des Gegners einsehen konnten.

So konnte sich Russ Hamilton seinem Gegenspieler anpassen und stets mit einem Gewinn aus der Runde herausgehen. Nachdem dieser Betrug aufgeflogen war, kam heraus, dass er ganze vier Accounts im Online Casino besaß. So konnte er alles sehen, was im Rahmen des Spiels passierte. In den vier Jahren nach 2004 verdiente Russ Hamilton stolze 20 Millionen Dollar mit seiner Strategie. Jedoch flog sein Spielverhalten irgendwann auf und er wurde für diesen Betrug bestraft.

Weitere Skandale möglich

Seitdem es Glücksspiele gibt, kamen immer wieder neue Skandale hinzu. Dies ist auch durch die beste Absicherung in Zukunft nicht ausgeschlossen. So bleibt es spannend, was der Markt der Glücksspiele noch hervorbringt. Es lohnt sich jedoch, ehrlich und fokussiert zu spielen, denn selbst Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.

Es wäre doch wirklich schade, wenn Casinokunden am Ende mehr verlieren als gewinnen. Nur, da sie die eine oder andere Lücke im Spiel ausnutzen. Ein ehrliches Spiel kann zwar zum Verlust des gesetzten Einsatzes führen, doch das wissen Spieler, ehe sie setzen. Viel wichtiger ist es, mit Freude und Spaß ans Spiel zu gehen. Runde für Runde.

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